Eigentlich hieß sie Philippine

Maria Isabel Sánchez Vegara - „Little people, big dreams - Pina Bausch"

von Andreas Rehnolt

Pina Bausch
 
Bilderbuch mit kurzen Texten
 
Little people, big dreams“ ist der Titel einer neuen Reihe des Insel-Verlags, die sich mit Künstlerinnen und Künstlern sowie mit anderen Menschen beschäftigt, die berühmt geworden sind. Dabei fangen die Bilderbücher mit kurzen Texten immer in den Kindertagen dieser Persönlichkeiten und mit ihren großen Träumen an. Wie auch der Band, der von der weltweit berühmten Tanz-Choreographin Pina Bausch (1940-2009) erzählt. Aufgeschrieben hat ihre Geschichte Maria Isabel Sánchez Vegara, farbig illustriert wurde sie von Hanna Barczyk.  
Als kleines Mädchen half Pina in der Gastwirtschaft ihrer Eltern in Solingen und liebte es, zu tanzen. Eigentlich hieß sie Philippine, doch alle nannten sie Pina, die Ballerina. Der Gastraum mit Tischen und Stühlen war anfangs ihre Bühne. Zwar besuchte sie auch eine Ballettschule, doch ihr freier Geit wollte mehr. „Sie träumte von ganz neuen Schritten im Tanz“, heißt es in dem Buch. Pina ist 14 Jahre, als sie nach Essen geht, zum berühmten Choreografen Kurt Joos. In dessen modernem Tanz durfte sie mit den starren Ballettregeln brechen. In Essen kam sie auch zum Operngesang, zu Schauspiel, Musik und Design und kam für sich zu dem Schluß, alle diese Sparten der Kunst in ihren Tanzstücken zu verbinden.
Ein Stipendium ermöglichte ihr die Reise nach New York, und Pina lernte in drei Jahren viele andere moderne und experimentierfreudige Choreographinnen und Choreographen kennen. Zurück in Deutschland geht sie zum neu gegründeten Folkwang-Ballett von Joos. 1973 übernimmt sie dann die Leitung des Balletts in Wuppertal. Unter dem Namen Tanztheater Wuppertal wird es mit Pina Bausch zu Weltruhm gelangen. Beim Publikum stoßen ihre Choreografien zunächst auf Unverständnis und Ablehnung und auch die „Fachwelt“ zeigt sich nicht begeistert. Doch Pina läßt sich davon nicht beirren. Sie will nicht anderen gefallen, sondern nur sich selber gegenüber ehrlich sein.
Im Tanzen suchte Pina vor allem eine Sprache für das, was schwer zu erklären ist: Gefühle wie Angst, Hoffnung, Glück. Wer tanzte, sollte sich selbst erforschen und mit dem eigenen Körper sprechen lernen. Menschen auf der ganzen Welt bejubelten Pinas Tanztheater Wuppertal. Sie ging neue Wege mit Musik, Kostümen und Bühnenbild. Der weltweite Erfolg blieb ihr bis zu ihrem unerwarteten Tod am 30. Juni  2009 treu. Unzählige Preise und Auszeichnungen erhielt sie und ihre Tanzsprache ist bis heute lebendig.
 
Maria Isabel Sánchez Vegara - „Little people, big dreams - Pina Bausch"
© 2020 Insel-Verlag, 32 Seiten, HLn.  -  ISBN: 978-3-458-17835-4
13,95 €
 
Weitere Informationen: https://www.suhrkamp.de/