Der unkaputtbare Rainer Langhans und die bescheuerten Kreuz&Querdenker

Aus dem Tagebuch

von Wolfgang Nitschke

Wolfgang Nitschke - © Manfred Linke / laif
Der unkaputtbare Rainer Langhans
und die bescheuerten Kreuz&Querdenker
 
Ein weiteres teutsches Panoptikum
 
 
10.11.20
Rainer Langhans
oder
Was aus der Revolution geworden ist
Rainer Langhans, legendäres K1-Mitglied“ und ich weiß nicht seit wieviel Wiedergeburten und also nun schon seit Ewigkeiten Mün­chens Esoterik-Tünnes Nr. 1, will seinen unheilbaren und aggressi­ven Prostata-Krebs nicht fachärztlich behandeln lassen, sondern versuchen, ihn mit altchinesischen Binsen, Hormonen, Yoga, Gaga und Ommommomm wegzulabern:
„Ich will den Krebs nicht als Feind, sondern als Freund sehen, mit dem man zusammen lebt.“
Und das am heutigen „Internationalen Tag der Wissenschaft“!
Soll aber wohl bloß rainer Zuphall sein.
 
12.11.20
Sachen gibt‘s, die gibt‘s ...
Der für seine nicht gerade überbordende Menschenliebe berühmte Sozialdemokrat und parlamentarische Beleidigungsexperte Herbert Wehner nannte ihn auch schon mal „Herr Hodentöter“, sehr wohl wissend, daß man bei einer solch unverbesserlichen Mega-Kanaille wie Jürgen Todenhöfer mit Rationalität, Höflichkeit, Geduld und guten Worten allenfalls auf Granit stoßen kann.
Selbst erfahrungsresistente Talkshowmaster und -masterinnen, die in lichten Momenten noch aus dem hinterletzten egomanen Schließ­muskel Entlarvendes hervorzaubern können, haben seit langem schon bei dem notorischen Nerventöter, Ex-CDU-Kreuz&Querdenker und manischen Jesus-Darsteller Jürgen Todenhöfer den Geist auf­gegeben und möchten ihn eigentlich nicht mehr in ihren Laberrun­den willkommen heißen.
Sie werden in der nächsten Woche aber wohl kaum drum herum kommen.
Denn heute Abend will Monsieur am Brandenburger Tor seinen 80. Geburtstag feiern und mit 1000 seiner Jünger und Jüngerinnen (Corona-bedingt) die alte, ehrwürdige Mutter CDU kreuzigen lassen. Und gleichzeitig eine neue Partei gebären: das „Team Todenhöfer“.
Noch irgendwelche Fragen?
Na, bitte.
 
15.11.20
Über Nacht ergraut?
Als der Knallidiot Trump im Rosengar­ten des Weißen Hauses gestern völlig ergraut vor die Kameras trat, fragte sich die ganze Welt, was der wohl mit seiner blondierten Blödmannsfrisur veranstaltet hatte. Ob der Typ jetzt komplett durchgeknallt wäre oder wir alle nur tat­sächlich Zeugen alternativer Fakten-Erscheinungen gewor­den seien oder wie oder was.
Aber wahrscheinlich war das Ganze gar keine echte Rosengarten­veranstaltung, sondern nur der clever in die News-infos gehackte Trailer für einen halbgaren Zombie-Thriller, das neueste Reality-Horror-B-movie „Das Grauen XXsuperL“ mit Superblödmann Trump als Hauptdarsteller. Wer weiss.
 
16.11.20
Aus der besorgten Mitte dieser feinen Gesellschaft
t-online berichtet:
„In Karlsruhe fand am Samstagnachmittag eine Demonstration der „Querdenker“ unter dem Motto „Freiheit, Frieden, Gerechtigkeit und Liebe“ statt. Etwa 1.000 Teilnehmer demonstrierten gegen die be­stehenden Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Dabei sorgte der Auftritt eines elfjährigen Mädchens für Empörung.
 In einem Video der Kundgebung ist zu sehen, wie zuerst die Mutter des Kindes auf einer Bühne gegen die Corona-Regeln wettert, die sie als „bescheuerte Maßnahmen, die keinen Sinn machen“ bezeich­net. Dann übernimmt ihre Tochter das Mikrophon und liest eine Ansprache von einem Zettel ab. Sie sagt, sie habe kürzlich Geburts­tag gehabt und hätte fürchten müssen, mit ihren Freunden nicht feiern zu können. „Ich war unendlich traurig darüber, doch meine Eltern haben auch dafür eine Lösung gefunden. Wir mußten die ganze Zeit leise sein, weil wir sonst vielleicht von unseren Nachbarn verpetzt worden wären.“
Diese Situation habe sie an Anne Frank erinnert, sagt das Mädchen: „Ich fühlte mich wie bei Anne Frank im Hinterhaus, wo sie mucks­mäus­chenstill sein mußten, um nicht erwischt zu werden, aber ich war auch sehr froh, daß ich meinen Geburtstag überhaupt feiern durfte.“ Das Mädchen erklärt weiter, es sei froh, daß ihre Eltern verstünden, was richtig sei, und daß sie sie trotzdem hätten feiern lassen. Im Duktus der Mutter spricht es von „bescheuerten Maßnah­men“ oder „merkwürdigen und absolut sinnlosen Maßnahmen“.“
Noch irgendwelche Fragen?
 
17.11.20
„Ein verheißenes Land“
Für die unweigerlich kommenden Stunden der Zweisamkeit mit der lieben Pandemie der erste Buchtipp des Monats:
„Ein verheißenes Land“, Autobiographie von Barack Obama.
Seit heute frisch im Laden, direkt gekauft und kurz überflogen: Geht über 1016 Seiten und hab den Eindruck, es lohnt sich. Zumindest ein wirksames Mittel, um die letzten 4 Jahre mal für n paar Stunden zu vergessen.
 
18.11.20
Spalterin der Woche -
Heute: Fau Dr. Franzi Giffey
Frau Franzi Giffey, geborene Frankfurt/Oderin, Bundesministerin für SPD, Familie, Senioren, Frauen, Jugend, neomohammedanische Bademode, Burkinis und sonstiges Gedöns, steht erneut unter Plagiatsverdacht und so berichtet ‚t.online.de‘:
„Bundesministerin Franziska Giffes spaltet das Land“
Und ich wüsste sogar schon, wo die Grenze verläuft. .
 
19.11.20
Ökozid in der ARD
Gestern war „Ökozid“ mit Starbesetzung in der ARD und einer etwas irritierend unförmigen ‚Angela Merkel‘. Demnach werden wir wohl nicht in einer kaputten Umwelt dahinvegetieren, in Kriegen krepie­ren oder sonstwie den Verstand verlieren, sondern uns ganz banal zu Tode amüsieren. Ich war jedenfalls schon mal nach einer Minute (angeblich friedlich) eingeschlafen.
 
 
Wolfgang Nitschke