"Second Chorus" und "Royal Wedding"

Zwei rare Fred Astaire-Filme auf einer DVD

von Frank Becker
"You see, every once in a while I suddenly find myself dancing."
(Fred Astaire als Jerry Travers in "Top Hat")


Unerreicht, der beste, eleganteste Film- und Step-Tänzer aller Zeiten unter der künstlichen Sonne der Hollywood-Studios, ein Präzisions-Fanatiker, dessen Nummern bis ins winzigste Detail ausgefeilt und arrangiert waren, der nichts dem Zufall überließ und deshalb eine unsterbliche Legende wurde: von wem anders könnte die Rede sein als von Fred Astaire (1899-1987)? Wienerworld präsentiert jetzt zwei seiner legendären Tanzfilme zusammen auf einer DVD:
"Second Chorus" aus dem Jahr" 1941 (andere Quellen sagen 1940) und den zehn Jahre später entstandenen späten Astaire-Streifen "Royal Wedding".

Für alle guten und bekannten US-Schauspieler stand in den 30er und 40er Jahren Tanzen, Steppen und Singen - ja und natürlich auch das Schauspielern auf dem Pflichtplan. Revuefilme waren en vogue, das Publikum verlangte Eleganz und Spitzenleistungen. Wer dabei sein wollte, mußte alle Künste des Showbiz aus dem ff. beherrschen. Einer der Besten und bis zum Auftauchen von Gene Kelly der unangefochten beste Tänzer überhaupt war der unvergleichliche Fred Astaire. Nach Erfolgen wie "Flying Down to Rio", "The Gay Divorce" (der dann aufgrund der Moralzensur in "The Gay Divorcee" umbenannt werden mußte), "Top Hat", "Follow The Fleet", "Swing Time", "Shall We Dance" und "Carefree" mit der Traumpartnerin Ginger Rogers strebte Ginger eine Solo-Karriere an und Fred mußte sich nach neuen Partnerinnen umschauen.
Man sah in der Folge Eleanor Powell, Cyd Charisse, Rita Hayworth, Judy Garland, Audrey Hepburn, Paulette Goddard und Jane Powell an seiner Seite.
"The Barklays of Broadway" war 1949 eine letzte Zusammenarbeit mit Ginger Rogers. Sein berühmtester und vielleicht bester Film wurde 1953 "The Band Wagon" mit Cyd Charisse.

Die beiden Filme auf dieser DVD gehören eher zum Durchschnitt seines Lebenswerks, Produktionen, die - vor allem "Second Chorus" - wenig Nachruhm fanden. So sind auch die Partnerinnen Astaires in den beiden Filmen zwar prominente Actricen, jedoch in Sachen Tanz eher B-Besetzungen ohne den Rang und Pep der vorigen bzw. folgenden.  Dennoch ist es ein Vergnügen, sie endlich einmal wieder sehen zu können. Vor allem "Second Chorus" enthält einige musikalische Überraschungen. Allein der mitreißende Swing Artie Shaws ist den ganzen Streifen mehr als wert, und eine Menge Jazz-Stars treten in (musizierenden) Nebenrollen auf.
Die Glanzlichter von "Royal Wedding" sind unbestritten der berühmte Tanz mit Turngeräten und dem Garderobenständer sowie die Nummer, in der er - ein bewundernswerter Filmtrick von Warren Newcomb und ebenso den ganzen Film wert - verliebt die Wände hoch und an der Decke tanzt. Wenn auch nicht erste Kategorie, gehören diese selten gezeigten Filme auch wegen des günstigen Preises unbedingt in die Sammlung jedes Astaire-Fans, Swing-Freundes und Cineasten.
Daß sie ausschließlich in englischer Sprache vorhanden sind, ist ein Vorteil, denn es geht doch nichts über den O-Ton.

Beispielbild

The Nostalgia Collection

"Second Chorus" mit Fred Astaire und Paulette Goddard
Regie: H.C. Potter
Musik: Artie Shaw
Choreographie: Hermes Pan
Schwarz-weiß
Sprache: Englisch
Laufzeit:  1:23:46

"Royal Wedding" mit Fred Astaire und Jane Powell
Regie: Stanley Donen
Musik: Johnny Green
Choreographie: Nick Castle
Technicolor
Sprache: Englisch
Laufzeit:  1:32:25


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