Arabisch-jüdisches Quartett überwindet Grenzen

Quartetoukan - Miriam Toukan und Band

von Daniel Diekhans

Miriam Toukan - Foto © Ronen Akerman
Arabisch-jüdisches Quartett
überwindet Grenzen
 
Miriam Toukan und Band beim „Klangkosmos
 
Besetzung: Miriam Toukan (Gesang) – Baris Yavus (Gitarre) - Israel Redondo (Perkussion) - Maria Dolores Gay (Cello) 
 
Die Musiker von Quartetoukan versprachen „arabo-jüdische Begegnungen“ und lockten damit viele Neugierige ins Teo Otto Theater. Die Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Die israelische Band sorgte für einen stimmungsvollen Abend mit arabischer Volksmusik und hebräischen Chansons.
 
Herz und Stimme des Quartetts ist Miriam Toukan. Als politisch bewußte Künstlerin verknüpft sie mit dem multikulturellen Stilmix eine klare Botschaft: Frieden im Nahen Osten ist möglich. Deshalb sang die Tochter einer christlichen Familie nach biblischem Vorbild von Wolf und Lamm, die versöhnt nebeneinander weiden. Ins Bild paßte auch, daß sie ein anderes Lied der Stadt Haifa widmete – in Toukans Worten ein besonderer Ort, in dem Araber und Juden bis heute eng zusammenleben.
Ihre Gesangsmelodien ließ sie mit feinen Verzierungen glänzen. Einfühlsam begleiteten ihre Musiker. Zum virtuosen Gitarrenspiel von Baris Yavus kamen die straffen Harmonien von Cellistin Maria Dolores Gay und die anfeuernden Rhythmen von Perkussionist Israel Redondo.
 
Neben musikalischen überschritt Toukan auch geografische Grenzen, wenn sie die Lieder der libanesischen Sängerin Fairouz interpretierte. „Li Beirut“ erinnerte an die Zeit vor dem Konflikt zwischen Israel und seinen Nachbarn. Das orientalische Programm ergänzte Gitarrist Yavus mit spanischem Flamenco. Seine Version von „Entre dos aguas“ brauchte sich hinter dem Original von Paco de Lucia nicht zu verstecken. Als die begeisterten Zuhörer eine Zugabe forderten, wählte Toukan einen Pop-Klassiker. Sie stimmte „Hallelujah“ von Leonard Cohen an und brachte jeden im Publikum dazu, kräftig mitzusingen.
 
Daniel Diekhans
 
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