Kunst an der Autobahn und in der Innenstadt von Duisburg

Das Wilhelm Lehmbruck Museum zeigt kuriose Kunst

von Andreas Rehnolt
Kuriose Kunst-Beiträge in der Duisburger Innenstadt

Vier Preisträgerarbeiten des internationalen Wettbewerbs
"Paradoxien des Öffentlichen"


Duisburg - Eine Landschaft aus 450 orangefarbenen Liegestühlen am Autobahnkreuz Duisburg Kaiserberg, "sprechende" Häuser in der City und eine kinetische Licht-Klanginstallation, die mit Hilfe von Funkwellen des Handys in Bewegung gesetzt wird, sind seit vergangenem Freitag in Duisburg zu bewundern. Bei den drei Exponaten handelt es sich um die Gewinner des internationalen Wettbewerbs "Paradoxien des Öffentlichen", der neue künstlerische Formen für veränderte öffentliche Räume gesucht hatte. Bei der Vorstellung des Projekts und der Präsentation der Siegerbeiträge betonte die Leiterin des Kulturhauptstadtbüros Duisburg, Söke Dinkla, die realisierten Arbeiten zeigten, "wie die Kunst es schafft, Grenzen immer weiter zu verschieben."

Im Wilhelm Lehmbruck Museum werden bis zum 8. Juni alle 17 Preisträgerarbeiten dokumentiert. Die vier im öffentlichen Raum der Stadt Duisburg und Umgebung präsentierten Arbeiten sind bis zum 1. Juni zu sehen. Alle Exponate stellen nach den Worten von Dinkla "Kommunikation an Orten her, wo wir sie kaum noch erwarten." Das, was mit den Mitteln der Politik und der Ökonomie oft nicht mehr gelinge, sei mit Kunst manchmal eben doch möglich, betonte der Direktor der Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum, Christoph Brockhaus. Die Kunst mobilisiere in dieser Form die selbstorganisierenden Kräfte, "die in einer fragilen, sich selbst nicht sicheren Region wie dem Ruhrgebiet vermutlich stärker wirken" würden als an anderen Orten, erklärten die für den Wettbewerb Verantwortlichen.

Interessant auch das ebenfalls prämierte und in der Innenstadt präsentierte Objekt mit dem Titel "Für eine Ökonomie des Tauschens", das Passanten dazu auffordert, Dinge aus ihrem persönlichen Gebrauch gegen feilgebotene Kunstwerke zu tauschen. "Paradoxien des Öffentlichen" ist nach Angaben der Veranstalter ein auf zwei Jahre angelegtes Projekt, das sich mit Shopping Malls und Einkaufspassagen, Straßen und Autobahnen sowie mobilen Technologien auseinandersetzt und nach exemplarischen Werken im Umgang mit den noch ungewohnten Räumen für die Kunst suchte. Insgesamt hatten sich mehrere hundert Künstler aus rund 20 Ländern an dem Wettbewerb beteiligt, der im Rahmen des Kulturhauptstadt Ruhr 2010 stattfand.

Öffnungszeiten des Museums: Di-Sa: 11-17 Uhr, So: 10-18 Uhr
Internet: www.lehmbruckmuseum.de