Sabine Weiss „la vie“

Ausstellung ab 4.Mai in der Kölner in focus Galerie

Red.

Angle Boulevard Murat, Paris 1950 - Foto © Sabine Weiss
Sabine Weiss „la vie“

Ausstellung in der Kölner in focus Galerie
 
Die großartige französische Fotografin Sabine Weiss gilt als die Grande Dame der humanistischen Fotografie und hat in über sieben Jahrzehnten ein Lebenswerk zusammengetragen, in dessen Mittelpunkt Fotografien aus Paris stehen. Dort lebt sie seit 1946. Als geübte Porträtistin hat sie nicht nur zeitlose Charakterstudien von Prominenten geschaffen, sondern sie hat auch immer wieder Menschen auf der Straße in zufällig gesehenen Situationen fotografiert. Sie ist eine brillante Geschichtenerzählerin, ihre Aufnahmen leben von einer genauen Beobachtungsgabe und vielschichtigen atmosphärischen Schilderung des Alltagslebens. Durch das feine Sensorium der Fotografin öffnet sich der Blick auf die kleinen Dinge des Lebens. Sabine Weiss zeigt den Alltag, die Arbeit, aber auch die Freizeit der fotografierten Personen.

Sabine Weiss wurde 1924 in der Schweiz geboren und erhielt eine Ausbildung im Atelier von Paul Boissonnas in Genf, bei welchem sie das Handwerk der Fotografie erlernte.
1946 zog sie im Alter von 22 Jahren nach Paris und arbeitete dort als Assistentin im Atelier des berühmten Modefotografen Willy Maywald bis sie sich 1950 als selbständige Fotografin etablierte. In Paris lernte sie ihren späteren Ehemann, den englischen Maler Hugh Weiss, kennen.
1952 wurde Sabine Weiss auf Empfehlung des Pariser Fotografen Robert Doisneau in die Fotoagentur „Rapho“ aufgenommen, die auch den berühmten Fotografen Willy Ronis vertrat. Von dort an arbeitete sie für Magazine wie „The New York Times Magazine“, „Life, Newsweek“ „Vogue“, „Point de vue – Images du monde“, „Paris Match“, „Esquire“ und „Holiday“.
Ihre Fotografien wurden unter anderem im Museum of Modern Art in New York, im Art Institute of Chicago oder im Walker Art Center of Minneapolis ausgestellt, wodurch sie auch in den USA Bekanntheit erlangt. 1955 wählte Edward Steichen Fotografien von ihr für seine berühmte Ausstellung im New Yorker Museum of Modern Art „The Family of Man“, aus.
Seit Ende der 70er wird ihr Schaffen auf verschiedenen Festivals und in Ausstellungen mehr und mehr gewürdigt. Im Alter von über 60 Jahren entsteht ein neues, sehr persönliches Werk, das durch ihre Reisen durch Frankreich, Ägypten, Indien, Reunion, Bulgarien und Burma geprägt wird.


New York 1955 - Foto © Sabine Weiss

Bereits 1956 stellte Robert d´Hooghe die Fotografin in der LFI als „Meister der Leica“ vor: „Und schon begann Paris wieder seine alte Faszination auf die Jugend der Welt auszuüben. Unter denen, die sich in Paris trafen, war auch ein junges Mädchen aus der Schweiz. Sie war gerade zwanzig Jahre alt, hatte eine solide Lehre in einem Schweizer Fotografenatelier hinter sich und das Leben vor sich. Bald kannte man ‚Sabine‘ in den Kreisen der jungen Dichter, Maler und Musiker zwischen Montparnasse, St. Germain-des-Près und Montmartre, die damit beschäftigt waren, in endlosen Debatten die morsche Welt aus den Angeln zu heben und neu zusammenzusetzen. Wenn sie sich in die Diskussion mischte, vergaß sie nie zu betonen, daß sie Fotografin sei, und nicht „Künstlerin“. Aber sie war keineswegs schüchtern. Sie fand, daß ihre Freunde zwar ausgezeichnete Kunsttheorien entwickelten, aber nicht verstünden zu sehen. Unter „sehen“ verstand sie bewegt zu werden von den visuell erfassbaren Eindrücken der Umwelt und von den Zusammenhängen, die sich darin andeuten. Ihre Fotografien belegen bis heute sehr eindrücklich die Fähigkeit des fotografischen Sehens von Sabine Weiss. Denn das ist in der Tat außergewöhnlich präzise und hat ein Zeitgefühl konserviert, das bis heute prägend wirkt.“ (Ulrich Rüter in LFI 16.04.2018)

 
    L´homme qui court, Paris 1953 - Foto © Sabine Weiss

1987 erhält Sabine Weiss die Auszeichnungen „Chevalier des arts et des lettres“ und 1999 „Officier des arts et des lettres“. Auch im Alter von über 90 Jahren ist die Fotografin noch immer aktiv.

Signierte Publikationen liegen während der Ausstellung zum Verkauf bereit:

 Marseille 1956 -  Foto © Sabine Weiss

- Sabine Weiss „Les Villes La Rue L´Autre“, Centre Pompidou, 2018, 42 €
- Sabine Weiss, „l´oeil intime“, 2014,  35 €
- Sabine Weiss, Jeu de Paume, 2016, 35 €

Eröffnung Samstag, den 4. Mai 19:00 – 21:30 Uhr
Ausstellung bis 04. Juli 2019
Öffnungszeiten: Di. - Fr. 16 – 19 Uhr, Sa. 11 – 15 Uhr
während der Internationalen Photoszene Köln:
Fr. 10. Mai 16 – 21 Uhr, Sa. 11. Mai und So. 12. Mai 11 - 18 Uhr

Geführte Tour mit Sabine Weiss + Buchsignierung
Sa. 11. Mai 15 - 17.30 Uhr
Galerist Burkhard Arnold –
So. 12. Mai 14 und – 16 Uhr

in focus Galerie - B. Arnold
Hauptstraße 114 - 50996 Köln
www.infocusgalerie.com
Tel. 0177-3202913
 
copyright: Sabine Weiss / courtesy: in focus Galerie