Happy Hour - Eine stimmungsvolle Reise durch den Tag

Forsonics – „Timeline“

von Frank Becker

Happy Hour
 
Eine stimmungsvolle Reise durch den Tag
 
So sanft wie ein Sommermorgen setzt Carsten Stüwe in seiner Komposition, dem Opener „05:10 Uhr Sunrise Over The Fjell“ des neuen Forsonics-Albums „Timeline“ an, und ebenso sanft fallen Chris Fischer und Bert Fastenrath vor dem dezenten Schlagzeug-Hintergrund Andy Gillmanns ein. Die Band hat mit eigenen Kompositionen ein Album konzipiert, das „Assoziationen zu bestimmen Uhrzeiten des Tages, die mit persönlichen Erinnerungen und Eindrücken verbunden sind“ transportiert. Ein Projekt, das bereits mit dem warmen Ton des Tagesanbruchs überzeugt und das seine feine Linie freundlicher Zuwendung zum Leben in allen zehn Stücken (das letzte „Don´t Know Why“ von dem US-Singer-Songwriter Jesse Harris wurde für Norah Jones ein Welt-Hit) fortsetzt.
 
Forsonics haben mittlerweile ihren unverwechselbaren Sound gefunden, der von vier charakteristischen Stimmen getragen wird. Bert Fastenraths lupenreiner Hard Bop (er kann natürlich auch den Blues… - bei „Bitter Sweet Moments“ geht einem das Herz auf) gibt in klangvoller Wärme vor, Chris Fischers Trompete und Flügelhorn schimmern darüber (auch schon mal nah an Miles Davis, wie in „Ferry To Patmos“), Andy Gillmann geht gewohnt virtuos und in gediegener Zurückhaltung als Rückgrat der Formation mit dem Drumset um, und Carsten Stüwe spielt neben Klavier und Keys auch seelenvoll mit einem Hauch Balkan das Akkordeon, wie sich in „Strange Change“ zeigt.
 
„Timeline“ ist ein Album wie ein ruhig fließender Fluß, einige Stromschnellen inklusive – eben ein Tag mit vielen Stimmungen, der zur Nacht mit „Don´t Know Why“ butterweich ausklingt. Nehmen wir Bert Fastenraths Titel „Happy Hour“ als Überschrift für diese knappe Stunde gefühlvollen Jazz. Eine Empfehlung der Musenblätter.
 
Forsonics – „Timeline“
© 2018 JazzSick Records
Chris Fischer (tp, flh) – Bert Fastenrath (g) – Carsten Stüwe (p, keys, org, acc) – Andy Gillmann (dr, perc)
 
1. (05:10 Uhr): Sunrise Over The Fjell – 2. (07:30 Uhr): Ferry To Patmos – 3. (10:45 Uhr): It´s Over – 4. (12:00 Uhr): High Noon – 5. (14:30 Uhr): Bitter Sweet Moments – 6. (16:15 Uhr): Don´t Wait For Me – 7. (17:30 Uhr): Happy Hour – 8. (20:15 Uhr): Reflexionen – 9. (23:00 Uhr): Strange Change – 10. (23:55 Uhr): Don´t Know Why
Gesamtzeit:  54:56
 
Weitere Informationen:  www.forsonics.com  - www.jazzsick.com