Obst und Gemüse richtig lagern:

Wuppertaler Studentin entwickelt Lagerungs-ABC

Red.

Die Wuppertaler Studentin Marina Klein entwickelte das
Lagerungs-ABC - Foto Marylen Reschop
Obst und Gemüse richtig lagern:

Wuppertaler Studentin entwickelt Lagerungs-ABC
 
Beim Thema Lebensmittelverschwendung sind gute Ideen gefragt. Denn wenn im Privathaushalt jedes achte gekaufte Lebensmittel in der Mülltonne landet, dann stimmt etwas nicht. Die Gründe für die Verschwendung sind vielfältig – zum Beispiel die falsche Lagerung. Mit dem richtigen Wissen über die Lieblingsplätze der Lebensmittel läßt sich nicht nur unnötiger Müll vermeiden, sondern auch Geld sparen. Die Wuppertaler Mediendesign-Studentin Marina Klein hat in einem Lagerungs-ABC auf mehr als 100 Seiten genau dieses Wissen gesammelt und in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale NRW ein kostenloses Nachschlagewerk für den Alltag entwickelt.
 
Von A wie Ananas über M wie Mango bis Z wie Zwiebel: Im Lagerungs-ABC hat Marina Klein Informationen zu rund 70 Obst- und Gemüsesorten zusammengetragen. Darin gibt sie nicht nur an, wo die Lebensmittel am besten gelagert werden – kühl oder trocken, dunkel oder offen – sondern gibt auch Tipps zu Zubereitung, Resteverwertung und Beurteilung des Reifegrads. Zudem stoßen manche Früchte und manches Gemüse ein bestimmtes Gas aus, das den Reifeprozeß von empfindlichen Lebensmitteln beschleunigt. Das Lagerungs-ABC erklärt, welche Sorten davon betroffen sind und im Sinne einer längeren Haltbarkeit besser nicht nebeneinander lagern sollten.
 
Ausgangspunkt für das Lagerungs-ABC war ein Uniseminar im Wintersemester 2016/2017. Marina Klein studiert Mediendesign und Designtechnik sowie Germanistik an der Bergischen Universität. In Kooperation mit dem EU- und landesgeförderten Projekt „MehrWert NRW“ der Verbraucherzentrale NRW veranstaltete die Fachgruppe Mediendesign und Raumgestaltung im Rahmen des Seminars einen Wettbewerb zum Thema Wertschätzung von Lebensmitteln. Die Studierenden sollten dazu ein Kommunikationskonzept erarbeiten.
Schnell hatte die heute 26-Jährige die Idee von einem Lagerungs-ABC in Buchform im Kopf. „Ich habe vor meinem Studium eine Ausbildung zur Mediengestalterin gemacht und dabei immer gerne Ideen für das Medium Print entwickelt“, erklärt Marina Klein. Zudem hatte sie sich auch schon mit dem Thema Lebensmittellagerung beschäftigt: „Im Studentenwohnheim hatte ich einen kleinen Kühlschrank mit einem Gemüsefach. Es gab keine Vorratskammer oder Ähnliches. Äpfel und Tomaten haben sich nebeneinander nicht lange gehalten.“ Ihr Wissen nutzte sie schließlich, um es im Seminar zu vertiefen und kreativ aufzuarbeiten.

Was folgte, war eine intensive Recherchearbeit zu sämtlichen Obst- und Gemüsesorten und ihren Eigenschaften. „Ich habe viel Material gefunden. Zum Beispiel Tabellen mit unzähligen Informationen über Lebensmittel und ihre bevorzugte Lagerung. Aber für den Alltagsgebrauch waren die alle sehr umständlich. Ich wollte es einfacher machen“, faßt die angehende Berufsschullehrerin die inhaltliche Arbeit zusammen. Auch an der gestalterischen Darstellung ihres ABC feilte sie lange und bekam dabei viel Unterstützung von Dr. Johannes Busmann, Professor für Mediendesign und seine Didaktik. „Er hat sich sehr viel Zeit genommen und mich motiviert, meine ersten Konzepte weiterzuentwickeln“, beschreibt Marina Klein die Zusammenarbeit.
In ihrem Buch bebildert und beschreibt sie die relevanten Fächer im Kühlschrank und Vorratsregal und ordnet jedem der rund 70 Lebensmittel seinen Lieblingsplatz zu. So erfährt der Nutzer, daß die noch unreife Avocado am besten im Vorratsregal und bei Zimmertemperatur möglichst dunkel nachreift. Die reife oder angeschnittene Avocado gehört – jedoch nur für einige Tage – in den Kühlschrank.


Blick ins Buch: Das ABC hält für über 70 Obst- und Gemüsesorten Informationen zur geeigneten Lagerung bereit.
Foto Marylen Reschop 

Für die nächsten drei Jahre steht das von Experten geprüfte Lagerungs-ABC nun kostenlos zum Herunterladen auf der Webseite der Verbraucherzentrale NRW. „Es ist eine nützliche Hilfe für den Haushalt und motiviert durch die liebevolle Gestaltung dazu, sorgsam mit Lebensmitteln umzugehen. Genau solche kreativen Lösungen wollten wir mit unserem Wettbewerb anregen“, zeigt sich Ulrike Schell, Bereichsleiterin Ernährung und Umwelt bei der Verbraucherzentrale NRW, erfreut über das Ergebnis. Begleitet wurde die Online-Veröffentlichung durch Gratis-Postkarten, eine gedruckte Minibroschüre und entsprechende Info-Aktionen über Social Media-Kanäle. „Es freut mich einfach zu sehen, was aus dem Projekt geworden ist und daß es nun in der Praxis zum Einsatz kommt“, ergänzt Marina Klein.
 
Hier geht es zum kostenlosen Lagerungs-ABC und zu weiteren Informationen rund um das Thema: www.mehrwert.nrw/richtiglagern