Oma Duck feiert ihren 75. Geburtstag

Ein Glückwunsch

von Andreas Rehnolt

© Disney
Oma Duck feiert ihren 75. Geburtstag
 
Die Grande Dame der Entenhausener Enten-Sippe ist mit
ihrem traditionell geführten Bauernhof auch eine Art Öko-
Aktivistin am Rand der Comicmetropole
 
Von Andreas Rehnolt
 
Entenhausen - Oma Duck, die Grande Dame der Entenhausener Entensippe um Donald, Onkel Dagobert, Daisy und den drei Rackern Tick, Trick und Track, feiert heute, am 27. September ihren 75. Geburtstag. An diesem Tag im Jahr 1943 tauchte sie erstmals als Figur in einem Comic-Strip ihres „Erfinders“, des Disney-Zeichners Al Taliaferro auf. Trotz Oma-üblicher weißer Haare merkt man Dorette Duck ihr Alter wahrlich nicht an. Sie wirkt (und ist) frisch und unternehmungslustig.
 
Nun weiß man, daß Comicfiguren so gut wie nie altern. Das gute Aussehen und ihre Fitness haben bei Oma Duck aber wohl vorrangig mit ihrer meist ruhigen Lebensart und ihrer extrem gesunden Ernährung zu tun. Kenner der Entenhausener Szene betrachten die alte Dame denn auch als eine Art Öko-Aktivistin am Rand der Comicmetropole. Und eines ist sicher: An ihrem Geburtstag trifft sich die ganze Sippe auf dem von ihr ganz traditionell geführten Bauernhof.
Und die werden einiges vorgesetzt bekommen. Kein Essen vom Catering und auch kein Sternekoch erwartet die Gäste. Ist sie doch seit Jahrzehnten für ihre Back- und Kochkunst berühmt und weiß, daß sie kochen kann. Die Zutaten kommen allesamt vom eigenen Hof. Sie baut alles an, was man verfüttern oder verspeisen kann. Und daraus macht sie Kuchen, Süßspeisen, Braten und sonstige Köstlichkeiten, die von der Verwandtschaft und nicht zuletzt von ihrem chronisch hungrigen Knecht Franz Gans mit großem Appetit verschlungen werden. 
Alle kommen gerne zu Besuch, nicht nur am Geburtstag oder zu sonstigen Festtagen. Der steinreiche Dagobert erscheint immer dann, wenn er Hunger auf ein üppiges, leckeres und vor allem kostenloses Essen hat. Donalds Neffen verbringen oft ein Wochenende und auch schon mal die Ferien bei Oma, Daisy Duck tauscht mit ihr Kochrezepte aus und konkurriert mit ihr bei kulinarischen Wettkämpfen, und für den finanziell stets angeschlagenen Donald ist sie für die Überbrückung von Versorgungs-Engpässen unersetzlich.


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Oma Ducks Erkennungszeichen sind ihr in drei Etagen auf dem Kopf aufgetürmter Dutt, eine Halbbrille, eine schwarze Jacke und rosa Gamaschen über den schwarzen Stiefeletten. Und ihr Herzenswunsch ist es, daß auf ihrem Bauernhof immer so bleibt, wie es ist. Allem Neuen steht sie skeptisch gegenüber und kocht nach wie vor auf einem altmodischen Kohleherd.
Ihr Leben ist von Fleiß, harter Arbeit und einem gesunden Konservatismus geprägt. Trotzdem besitzt sie natürlich ein altes Telefon und ein wunderschönes altes Elektromobil der Marke Detroit Electric, mit dem sie auch schon mal in die City von Entenhausen fährt. Der Wagen wurde tatsächlich erstmals 1907 in den USA produziert. Im wahren Leben galt er vor allem als „Frauen-Wagen“ und wurde im Verlauf der Autogeschichte dann vom Verbrennungsmotor ersetzt.


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Die geniale deutsche Übersetzerin auch der wunderschönen Duck-Geschichten von Carl Barks, Dr. Erika Fuchs (1906-2005), machte Dorette Duck in den deutschsprachigen Comic-Heften zur Schwester von Dagobert, bei Barks selbst standen die beiden in keinem verwandtschaftlichen Verhältnis. Es war jedoch eine tolle Idee von Fuchs, weil die Charakteren - Großzügigkeit und Geiz - beider Figuren kaum gegensätzlicher sein konnten und nicht zuletzt deshalb bis heute ihren Reiz und ihre Liebenswürdigkeit besitzen.
 
Beim Festessen zu Ehren ihres 75. Geburtstages hat sie vermutlich wieder die Tische in der Scheune aufgebaut. Denn wie schon mal Heiligabend in einer Geschichte aus dem Jahr 1960 werden alle ihre Bauernhof-Tiere auch eingeladen sein. Hansi, das Pferd, Billy oder Fridolin, die Ziegenböcke, Susi das Schwein oder Emilie das Huhn werden neben der Duck-Familie mit allen anderen gefiederten oder vierbeinigen Bewohnern ins „Happy birthday, liebe Oma“ einstimmen.
Sie wurde übrigens seinerzeit für die täglichen Donald-Duck-Comicstrips erfunden. Als die herzensgute und von einem starken Sinn für Reinlichkeit beseelte Oma Duck das Licht der Comicwelt erblickte, hatte ihr cholerisch-symphatischer Enkel Donald übrigens nichts zu lachen. Als sie erstmals persönlich in Entenhausen auftauchte, bekam Donald von ihr am Bahnhof zunächst kräftig den Enten-Hals gewaschen. Und auch ihre Enkel Tick, Trick und Track kommen beim Geburtstagsessen nicht ungewaschen an ihren reichlich gedeckten Tisch.
 
Weitere Informationen:  www.egmont.de

Redaktion: Frank Becker