Heinrich Böll 25 Jahre Ehrenbürger von Köln

Die Stadt erinnert an den Nobelpreisträger für Literatur

von Andreas Rehnolt

Foto © Kiepenheuer & Witsch
Stadt Köln erinnert an 25-jähriges Ehrenbürgerrecht von Heinrich Böll


Köln - Die Stadt Köln hat heute an den 25. Jahrestag der Verleihung des Ehrenbürgerrechts an den Schriftsteller und Nobelpreisträger Heinrich Böll erinnert. Gewürdigt werden sollte mit der Auszeichnung auch Bölls Engagement für andere, wie es in der Verleihungsurkunde steht. Die Stadt Köln ehrte an diesem Tag vor 25 Jahren einen Schriftsteller, der in seinem Werk viele Liebeserklärungen an Köln abgegeben hatte, an das römische Köln, die romanischen Kirchen, die Museen, den Rhein und seine Brücken; Liebeserklärungen aber auch an die Kölner Bürger mit ihrer alten demokratischen Tradition, mit ihrer geringen "Anfälligkeit für Demagogie, ihrem Mißtrauen gegenüber bombastischer Autorität" und ihrem penetrant Unmilitärischen.

In dieser ihm vertrauten Umgebung, auf dieser "Kölner Bühne" habe Böll nicht nur die Lebensumstände seiner Protagonisten thematisiert, sondern Deutsche Zeitgeschichte bis Anfang der 1950er Jahre insbesondere die Nazizeit, die Zeit des Krieges und die Nachkriegszeit im zerstörten Köln. In der Wirtschaftwunderzeit wandte sich Böll immer mehr der Gegenwart und der politischen Situation in der jungen Bundesrepublik zu. Sein essayistisches Werk nahm neben den Romanen immer größeren Raum ein. Böll "mischte" sich ein, so ein Sprecher der Stadt. Er bezog Stellung zur "Neuen Ostpolitik" und zum RAF-Terrorismus.

Anfang der 80er Jahre engagierte sich der Literaturnobelpreisträger in der Friedensbewegung und unterstützte die neugegründete Partei "Die Grünen". Auch seine Heimatstadt Köln bekam mitunter seine Kritik zu spüren, etwa wenn er von der "selbstgefälligen kölschen Bürgerschaft" oder von der "Arroganz der Kölner" sprach. Böll, der am 21. Dezember 1917 in Köln geboren wurde, dort zur Schule ging und aus der Kriegsgefangenschaft dorthin zurückkehrte, lebte seit dem Sommer 1951 "als freier Schriftsteller mit festem postalischem Wohnsitz in Köln, aber ständig wechselndem Arbeitsplatz". Er starb 1985 in Langenbroich und wurde in Bornheim-Merten beigesetzt. Der im Jahre 1980 gestiftete Kölner Literaturpreis wurde 1985 nach Heinrich Böll benannt.

Informationen zum Werk Heinrich Bölls unter: www.kiwi-verlag.de