„Goofy – Vom Sidekick zum Star“

(Die Anthologie)

von Andreas Rehnolt und Frank Becker

© Disney
Goofy – Vom Sidekick zum Star
 
Der stets heitere und gutmütige Lebenskünstler
war sogar schon mal für den Oscar nominiert
 
Entenhausen - Der stets gutmütige, heitere und hilfsbereite Disney-Tolpatsch Goofy feierte vor gut einem Jahr seinen 85. Geburtstag in der Comic-Welt. Seit seinem ersten Filmauftritt am 25. Mai 1932 hat der liebenswürdige Chaot und Lebenskünstler mit den verrückt-verschrobenen Einfällen eine große Fangemeinde. Sein Debüt hatte er im Zeichentrickfilm „Mickeys Revue“. Als damals noch namenloser Zuschauer lachte er sich schlapp, als der dünnschwänzige Hund Pluto, später der ständige treue Begleiter von Micky Maus, die Bühne stürmte, um eine Katze zu jagen.
Kurz danach hatte Goofy seinen ersten Auftritt in der Sonntagsgeschichte „Die Viehdiebe“. Da hieß er allerdings Dippy Dawg, was auf Deutsch ungefähr „verrückter, dämlicher Hund“ bedeutet, denn ein Hund ist Goofy in der dem Tierreich entliehenen Welt der Charaktere Entenhausens.. Und das kennzeichnete seine damalige Funktion als tolpatschiger, verrückter Streichespieler. Einige Comic-Abenteuer später gewinnt er dann die Freundschaft von Micky Maus und wird im Januar 1936 in der Geschichte „Der Strauß Oskar“ endgültig zu Goofy. Seitdem trägt er meist eine blaue Mütze und einen roten Pullover mit schwarzer Weste.
 
Die Egmont Comic Collection widmet dem liebenswerten Star aus der zweiten Reihe in ihrer neuen Serie mit Portraits der beliebtesten Disney-Figuren „Die Antholgie“ derzeit einen üppigen Sonderband von immerhin 432 Seiten. Namhafte Zeichner wie Paul Murry, Al Hubbard, Floyd Gottfredson, Romano Scarpa, Tony Strobl und Bill Wright sind mit Geschichten in ihrem typischen Strich vertreten. Eine kundige Einleitung, Zwischentexte und Zeichner-Biographien (Paul Murry, Tony Strobl, Silvia Ziche) von Fabian Gross machen aus der Geschichten-Sammlung aich ein Nachschlagewerk mit erhellenden Hintergrund-Informationen.
 
Goofy blieb einfältig, zeichnete sich aber fortan auch durch sein verträumtes, gutmütiges und häufig ungeschicktes Wesen aus. Anfänglich machte Goofy vor allem als Kinostar von sich reden. Nach exotischen Abenteuern an der Seite von Micky und einigen heiteren Streifen mit Micky und Donald entstand 1939 der Acht-Minuten-Film „Goofy und Wilbur“, der die Kritiker zu Begeisterungsstürmen hinreißt. Goofy, der hier mit seinem Freund, dem Grashüpfer Wilbur, eine ziemlich gefährliche Angelpartie unternimmt, zeigte seine ganze emotionale Tiefe, wie sich Comic-Historiker erinnern.
1941 startete mit „How to Ride a Horse“ (Die Reitschule) eine Serie, die Goofy zum endgültigen Durchbruch verhalf. In rund 24 Filmen demonstrierte er mit langen Schlappohren und Überbiß die unterschiedlichsten Sportarten. Die Experimente verliefen ebenso komisch wie desaströs und waren am Ende das beste Beispiel dafür, wie man Sport besser nicht machen sollte. Doch trotz Pleiten, Pech und Pannen stürzt Goofy sich mit ungebrochenem Enthusiasmus immer wieder auf eine neue Sportart. Für „How to Play Football“ erhielt er sogar eine Nominierung für den weltweit wichtigsten Filmpreis, den Oscar.
 
Von 1950 bis 1956 spielte Goofy als „Herr Jedermann“ (Mr. George Geef) eine ganz andere Rolle und zeigte seine vielseitigen Fähigkeiten als Schauspieler. So lief Goofys „Motor Mania“ (Der Teufelsfahrer), der noch Jahrzehnte später in Fahrschulen gezeigt werden sollte und der ihm die Verleihung des Preises für die Förderung der Sicherheit im Straßenverkehr einbrachte. Nach dem Aus von Kurztrickfilmen für das Kino begann
Goofys TV-Karriere. Schon 1955 wird in „The Goofy Success Story“ sein Leben verfilmt. In unzähligen TV-Auftritten - meist zusammen mit Micky, Donald, Minni und Freundin Klarabella erfreute er jahrzehntelang sein Fernseh-Publikum.
Eine von Goofys vielen Sternstunden schlug 1965, als er in der Story „Die Jagd nach dem Schwarzen Phantom“ beim Erfinder Daniel Düsentrieb einen Schluck vermeintliches Superöl trank und sich danach als „Supergoof“ fühlte, der künftig mit Hilfe von Super-Erdnüssen zum heimlichen Helden wurde. Goofys Talent verschafft ihm in den 1980er Jahren auch zwei neue Rollen in Italien und Frankreich. In der Rolle des James Goof prarodiert er die James Bond-Filme und an der Seite seines Vetters „Indiana Goof“, der von der Spielberg-Figur „Indiana Jones“ inspiriert ist, stürzt er sich in manche waghalsigen Abenteuer.
 
Als alleinerziehender Vater des kleinen Max erlebt Goofy seit Mitte der 80er Jahre wieder ganz neue Seiten seines Comic-Lebens. Dabei ist er sich
in 86 Jahren auch immer treu geblieben. Er ist und bleibt der liebenswerte Chaot, der versponnene Träumer, der mutige Helfer und bedingungslos loyale Freund von Micky, Minni, Pluto und Donald. Dabei ist er wesentlich gelassener als die meisten seiner Kumpels in der Comic-Welt und hat zudem gerne jede Menge Spaß.
 
„Goofy – Vom Sidekick zum Star“ (Die Anthologie)
Inhalt:
Bühne frei für Goofy (Floyd Gottfredson) - Ihr erster Fall (Floyd Gottfredson) - Goofy, der Meistersheriff (Al Hubbard) - Goofy Superstar (Tony Strobl) - Goofy und die Hexe - Die Berittenen Banditen (Romano Scarpa) - Ein „entfernter“ Verwandter (Romano Scarpa) - Alfons, das Superhirn (Bill Wright) - Supergoof im Morgenland (Paul Murry) - Krampf mit der Kraft - Käpt'n Goldbarts Klinge (Paul Murry) - Goofys Geschichte der Spiele - Goofys Geschichte des Films - Goofys Geschichte des Papiers - Das Zeremonienschwert - Der Gordische Knochen - Täuschung ist alles! - Genie im Hintergrund - Der große Goofunga
 
© 2018 Egmont Comic Collection / Disney, 432 Seiten, gebunden, 24 x 16,5 cm
ISBN  978-3-7704-3996-6
30,- €
Weitere Informationen: www.egmont-comic-collection.de