Die Ente - die Legende

Donald Duck eröffnet mit (s)einer Anthologie eine neue Disney-Reihe bei Egmont

von Frank Becker

© Disney - Cover: Ulrich Schröder
Donald Duck
Die Ente – die Legende

Jetzt gibts keine Ausrede mehr!
Sie müssen mich auf die Prominentenliste setzen.

 (Geld oder Ware, MM 1976)

Wenn Donald drauf steht, muß auch Donald drin sein. Zack! Fabian Gross und Jano Rohleder haben diese Forderung ernst genommen und einen prachtvollen Band zur Geschichte der hehre Ente zusammengestellt, der sich mit etlichen klassischen Geschichten auch der großen Zeichner der Vergangenheit erinnert. Mit Meilensteinen und Glanzlichtern der wichtigsten Donald-Zeichner wie Altmeister Carl Barks, dazu Jack Bradbury, Freddy Milton, Vicar, Daan Jippes, Tony Strobl und vielen mehr bietet dieser erste Band des auf fünf Bände angelegten Projekts „Die Anthologie“ (in diesem Fall müßte es ja eigentlich „Die Enthologie“ heißen) einen sehr schönen Querschnitt durch die Entwicklung der Jahrzehnte.
 
Eine kundige Einleitung von Fabian Gross bringt dem weniger mit der Geschichte Donald Ducks und Entenhausens vertrauten Leser die Anfänge und die Entwicklung der Figur des cholerischen, aber immer liebenswerten Pechvogels näher, diverse Zwischentexte und Künstlerportraits erhellen die Hintergründe. Alleine der Einstieg ins Buch mit den drei Carl-Barks-Geschichten „Die fabelhafte Hasenpfote“, „Der goldene Helm“ und „Der Fluch des Albatros“ – natürlich in der genialen Übersetzung von Dr. Erika Fuchs – ist ein Hochgenuß, an den sich auf Augenhöhe und erinnerungsträchtig Jack Bradburys „Das fliegende Pferd“ und Tony Strobls „Donald und die Mathemagie“ anschließen.

Durch die Hintergrundgeschichte „Von Donald zu Paperino“ erfahren wir einiges über den nicht immer vorteilhaften Einzug italienischer Zeichner in die Welt Entenhausens, und die Kapitel „In Barks´ Fußstapfen“, „William van Horn“ und „Arild Midthun“ bringen uns einige der Epigonen des großen Carl Barks näher. Mit Geschichten lernen wir u.a. auch Volker Reiche und Daan Jippes kennen.

© Disney - Cover: Carl Barks
Eleonore Spindelböck (den Namen hätte sich selbst die verehrte Frau Dr. Fuchs nicht besser ausdenken können) besorgte das hervorragende Lettering der Sprechblasen, was ja auch einen großen Teil der Miete ausmacht.
Mit „Donald Duck – Die Anthologie“ beginnt eine auf fünf Bände angelegte Reihe, in der  Goofy, Micky Maus, Daisy und Onkel Dagobert folgen werden. Jeder Band ist einer der Hauptfiguren des Entenhausen-Kosmos (Stella antarum) gewidmet und zeigt ihren Werdegang – chronologisch, von den Anfängen bis heute. Mit Donald Duck wurde ein vielversprechender Anfang gemacht.

„Und lieg ich dereinst auf der Bahre / dann denkt an meine Guitahre /
und gebt sie mir mit in mein Grab!“
(„Der einsame Cowboy“, MM Heft 7/1952)
 
„Donald Duck – Die Anthologie. Die Ente – die Legende“
Der erste Band der Disney-Anthologie
© 2018 Disney / Egmont Comic Collection, 432 Seiten, gebunden, Quellenverzeichnis - begleitende und erläuternde Texte von Fabian Gross - ISBN 978-3-7704-3995-9
30,- €