Zum 90. Geburtstag von Gustav Peichl

Ironimus Cartoons - 1948-2018

von Frank Becker

Der Blumenliebhaber, 1948 - © Gustav Peichl
IRONIMUS
 
Der legendäre Karikaturist
ist 90 geworden.
 
Gustav Peichl (* 18. März 1928 in Wien) hat als vielfach ausgezeichneter innovativer Architekt (u.a. Österreich-Pavillon der Weltausstellung in New York, Bundeskunsthalle Bonn, Anbau des Städel Museums in Frankfurt, Karikaturmuseum Krems) international Meriten erworben und zudem 70 Jahre lang unter dem Pseudonym „Ironimus“ als Karikaturist und Cartoonist die Tagespolitik, die Gesellschaft und das Allzumenschliche mit dem Zeichenstift und der Feder aufs Korn genommen.
 
Mehr als 60 Jahre davon hat „IRONIMUS“ Gustav Peichl das politische Geschehen der Zweiten Republik (Österreichs) mit spitzer Feder begleitet. Er arbeitete als Karikaturist für „Die Presse“, „Die Bühne“, „Der Mittag“, die „Süddeutsche Zeitung,“ den „Stern“, „Die Weltwoche“, das FAZ-Magazin und die „Vorarlberger Nachrichten“. Mit mehr als 12.000 Karikaturen, über 30 Büchern und rund 100 Ausstellungen kann er auf eine beispiellose Karriere zurückblicken. Seine ORF-Sendungen „Die Karikatur der Woche“ und „Der Jahresrückblick in der Karikatur“ erreichten ein Millionenpublikum.
Von Kennern wird sein Strich mit Saul Steinberg, Paul Flora und Jules Stauber verglichen, auf höchster Ebene, wie man sieht. Vergleiche hinken bekanntermaßen immer, doch geben diese immerhin einen kleinen Hinweis auf den intellektuellen Humor, der IRONIMUS auszeichnet. In Hans Peter Musters „Who is Who in Satire and Humour“ ist er ebenso aufgenommen worden wie in „The World Encyclopedia of Cartoons“.


Der Genußraucher, 1958 - © Gustav Peichl
 
Zu seinem 90. Geburtstag versammelt nun erstmals ein hervorragend edierter kleinformatiger Band seine 100 besten nicht-politischen Cartoons, die mit einer Einführung des Herausgebers, seines Sohnes Markus Peichl vorgestellt werden. Der Band enthält in nicht chronologischer Folge ab 1948 ausgewählte Zeichnungen zu Eskapaden der Kunst, menschlichen Eitelkeiten, Streiflichtern der Gesellschaft, zu Lebenskünstlern und Ironisches zu Auswüchsen in Architektur und Design und zeigt einige späte humorvolle Kollagen aus den Jahren 2009 bis 2018. Darunter finden sich auch neue, bislang unveröffentlichte Blätter.
Eine kleine Auswahl aus den ebenso liebenswerte wie scharfsinnigen Zeichnungen, die das Buch versammelt, haben wir für Sie getroffen. Wir treffen da auf Philanthropen und Künstler, Narren und Mächtige, Folgen der Moderne und Liebhaber des Schönen. Wir gratulieren IRONIMUS und zeichnen ihn, sein Werk und das Buch mit unserem Prädikat, dem Musenkuß aus.

 
Hut ab, 1957 - © Gustav Peichl

 
Der Neopointilist, 1959 - © Gustav Peichl


Auf Augenhöhe, 1977 - © Gustav Peichl

 
Prägendes Design, 1984 - © Gustav Peichl

 
Laßt Blumen sprechen 1950 - © Gustav Peichl
 
 
Die Ausstellung zum 90. Geburtstag von Gustav Peichl
4.3.2018 – 27.5.2018
IRONIMUS 90
Jetzt mal keine Politik! Cartoons von 1948 bis 2018
Die Ausstellung zum 90. Geburtstag der Zeichnerlegende zeigt neue, bislang unveröffentlichte Cartoons aus dem „Unruhestand“.
 
Die Ausstellung wird von Gottfried Gusenbauer, künstlerischer Direktor des Karikaturmuseum Krems, und Markus Peichl, Galerist und IRONIMUS’ Sohn, kuratiert. Sie zeigt über 50 Zeichnungen aus den Jahren 1948 bis 2018, darunter neue, bislang unveröffentlichte Blätter, die erst vor Kurzem entstanden sind.
 
Das Buch zur Ausstellung
Ironimus Cartoons - 1948-2018
(Markus Peichl, Hrsg.)
© 2018 Residenz Verlag, 214 Seiten, gebunden, 12 x 18 cm mit 100 Cartoons - ISBN: 9783701734535
22,- €
Weitere Informationen: www.residenzverlag.com  -  www.ironimus.com