Edgar Degas und Auguste Rodin

Eine Führung durch die Wuppertaler Ausstellung - Kapitel 3

von Gerhard Finckh

Gaudenzio Marconi: Auguste Neyt 1877, Modell für Das goldene Zeitalter
Edgar Degas und Auguste Rodin
Wettlauf der Giganten zur Moderne

25. Oktober 2016 – 26. Februar 2017
im Von der Heydt-Museum Wuppertal

Bis zum
26. Februar 2017 zeigt das Von der Heydt-Museum in Wuppertal mit der Gegenüberstellung von Werken des Malers Edgar Degas und des Bildhauers Auguste Rodin die erste Ausstellung dieser Art überhaupt. Der Museumsdirektor und Kurator Dr. Gerhard Finkh führt mit kurzen Kapiteln in die Chronologie der Ausstellung ein.

 
Kapitel 3 / Raum 3
Die Rolle der Fotografie im Werk von Degas und Rodin
 
Mit der Erfindung der Fotografie änderten viele Künstler ihre Arbeitsweise. Vielfach nutzten sie statt teurer Modelle fotografische Vorlagen für ihre Werke. In Rodins Nachlaß fand sich eine Menge an Fotografien, die er als Vorbilder für bestimmte Posen genutzt hatte. Auch nutzte er die Fotografien, die unterschiedliche Fotografen von seinen Plastiken gemacht hatten, um deren Wirkung zu überprüfen oder auch, um auf der Grundlage dieser Fotografien neue Werke zu erfinden. So überzeichnete oder übermalte er Fotografien oft so, daß er die abgebildeten Plastiken in einen neuen Sinnzusammenhang überführte: aus einem liegenden Paar konnte so leicht eine aufrecht stehende Doppelkaryatide werden. Rodin war überhaupt interessiert an der Fotografie in dem Sinne, daß er sich – vor allem als älterer Herr – gerne fotografieren ließ, besonders bekannt sind in diesem Zusammenhang die Fotografien des Amerikaners Edward Steichen, der Rodin auch in Verbindung mit seinen großen Werken ablichtete.
Aus Edgar Degas‘ Nachlaß ist nur eine kleine Zahl an Fotografien bekannt. Diese zeichnen sich dadurch aus, daß viele davon Degas selbst aufgenommen hat. Gerne arrangierte er seine Freunde und Bekannten in bestimmter Weise, um sie zu fotografieren. Aufnahmen der Familie Halévy, von Renoir, Jacques-Émile Blanche, Mallarmé, von Familienangehörigen, aber auch von Tänzerinnen entstanden so. Ein besonderes Arrangement gelang ihm in seiner „Apothéose“, einem Tableau vivant nach einem Gemälde seines verehrten Vorbildes Ingres, einer Fotografie, die der englische Fotograf Walter Barnes 1885 aufnahm.

Weitere Informationen: www.von-der-heydt-museum.de
  -  www.degas-rodin-ausstellung.de