Das Comic-Universum Entenhausen...

...in einer Ausstellung in der Ludwiggalerie Schloß Oberhausen

von Andreas Rehnolt/Bec.

© Disney - Foto © Frank Becker
Aus Micky und Donald entstand
das Comic-Universum Entenhausen
 
Ausstellung über die Helden der Comic-Metropole
und sechs ihrer prominentesten Zeichner
  
Oberhausen/Entenhausen - Für die Sammlerin Ina Brockmann steht fest: „Ohne Walt Disney gäbe es Figuren wie Micky Maus oder Donald Duck nicht.“ Disney habe immer die besten Zeichner gesucht und verpflichtet. Diese hätten dann dafür gesorgt, daß „aus Micky und Donald nach und nach das Comicuniversum Entenhausen entstand“, erklärte Brockmann. Die Ludwiggalerie Schloß Oberhausen zeigt die Ausstellung „Entenhausen - Oberhausen“.
 
Die bis zum 15. Januar kommenden Jahres geplante Schau präsentiert Bilder, Zeichnungen und Gemälde der großen Disney-Zeichner Carl Barks, Floyd Gottfredson und Al Taliaferro. Diese drei sind mittlerweile gestorben. Daß das Comicuniversum Entenhausen trotzdem weiter existiert und weltweit Millionen begeisterter Fans zufrieden stellt, liegt an Zeichnern wie Don Rosa, Jan Gulbransson und Ulrich Schröder, die dafür sorgen, daß die Helden Entenhausens auch Abenteuer im Hier und Jetzt erleben.
Die ausführlich und übersichtlich auf drei Ebenen des Museums präsentierte Schau zeigt insgesamt 253 oft großformatige Rahmen mit 448 Einzelblättern. Zu sehen sind vor allem Bilder, Handzeichnungen, Entwürfe und Cover von Comic-Heften. Dazu gibt es einige wenige Figuren, Porträts der Helden, komplette Hefte und natürlich auch den achtminütigen Zeichentrickfilm „The wise little hen“ aus dem Jahr 1934, in dem neben dem Schwein Peter Pig auch erstmals eine Ente namens Donald Duck auftauchte.
 

Entenhausen © Disney

„Er war fürchterlich. Er hatte einen längeren Hals und einen vorspringenden Schnabel, und ihm fehlte ganz allgemein der Charme seiner älteren, gereiften Persönlichkeit“, kommentierte Al Taliaferro, den eine amerikanische Zeitung 1950 als „Donalds Papa“ bezeichnete.
Neben den Lebensläufen der Comic-Helden Donald, Micky, Onkel Dagobert oder Donalds Neffen Tick, Trick und Track erfahren die Besucher der mit viel Liebe zum Comic-Universum kuratierten Ausstellung in Oberhausen auch vieles über das Leben der Zeichner „mit und für Entenhausen“.
Große und kleine Fans von Maus- und Entensippe können sich über die Veränderungen im Erscheinungsbild ihrer Helden informieren, und auf einem großen Stadtplan von Entenhausen wird gezeigt, wo die Bewohner leben. Zudem gibt es gleich zu Beginn der Ausstellung auch einen ausführlichen Stammbaum der Ducks, der bis ins Jahr 1100 zurückgeht. Wunderbare Porträts der Hauptfiguren sind zu sehen, wie etwa Dagobert bei der Goldsuche am Clondike als Bergmann mit Kerzenhelm und in seinem gigantischen Geldspeicher, auf der Suche nach seinem legendären Glückszehner.
Auch geschmacklich recht gewöhnungsbedürftige Geschichten der Ducks sind zu sehen, wie etwa Donalds Auftritte als Urwaldkönig in „Unsere Stars im  Dschungel“ oder als „The Voice of Germany“. Nicht wenige überzeugte Anhänger der Entenhausen-Familien halten diese Art von Geschichten für höchst zweifelhaft, ja überflüssig. Aber die jüngst erschienen Reiseberichte über die Ducks in europäischen Metropolen oder Regionen werden gerne gekauft. 
 

  Daniel Düsentrieb © Disney

Die Schau in Oberhausen stellt die Zeichner hinter dem Disney-Imperium in den Vordergrund, die die Figuren und ihre Welten erfanden und den Kosmos Entenhausen entwickelten. Mouse Man steht dabei für Gottfredson, Al Taliaferro für die täglichen Zeitungsstrips mit Donald und als Geburtshelfer der Neffen Tick, Trick und Track und natürlich: Carl Barks. Barks gilt unbestritten als Begründer von Entenhausen  und zahlreicher Figuren wie Onkel Dagobert, Daniel Düsentrieb, der Panzerknacker, der Hexe Gundel Gaukeley und vielen anderen.
 
Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Sammlung Ina Brockmann und Peter Reichelt in Mannheim und stellt laut Museumschefin Vogt „erstmals sechs der wichtigsten Zeichner“ der Parallelwelt Entenhausen vor.
Zur Ausstellung ist ein 20seitiges Booklet erschienen, das für 4 Euro im Museum zu haben ist.    
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: Ludwig Galerie Schloss Oberhausen - Konrad-Adenauer-Allee 46 - 46049 Oberhausen - Tel: 0208 - 41249-28
 
Redaktion: Frank Becker