Okkultismus in der Kunst

Das Museum Bochum zeigt Exponate aus einem Grenzbereich

von Andreas Rehnolt

Museum Bochum zeigt
"The Message - Das Medium als Künstler"

Ausstellung präsentiert Exponate über Okkultismus in der Kunst


Bochum - Unter dem Titel "The Message - Das Medium als Künstler" zeigt das Museum Bochum ab Samstag, 16.2.08 eine Ausstellung mit Exponaten über Okkultismus in der Kunst. "Okkulte


Georgiana Houghton © Museum Bochum
Praktiken, Stimmen höherer Wesen und magische Momente wurden oft nicht nur in der bildenden Kunst als suspekt empfunden", so der Leiter des Museums, Hans Günter Golinski am Donnerstag bei der Vorstellung der bis zum 13. April laufenden Schau. Die Ausstellung stellt nach seinen Worten erstmals die erstaunliche Wirkungsgeschichte eines weitgehend unbekannten Phänomens in der Kunst von 1850 bis heute vor.

Die Schau versammelt Gemälde, Zeichnungen und automatische Radierungen von über 25 Künstlern und schlägt darüber hinaus mit Film-, Foto- und Tonaufnahmen einen Bogen "von den frühesten mediumistischen Werken" aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Es werden Bildwerke von zu ihrer Zeit hochberühmten Medien wie Hélène Smith (1861-1929), Georgiana Houghton (1814-1884), Victorien Sardou (1831-1908) oder Augustin Lesage (1876-1954) vorgestellt - aber auch die erstaunlichen Gemälde der Schwedin Hilma af Klint (1862-1944), die nahezu in Isolation frühe abstrakte Kompositionen parallel zu dem international renommierten Wassily Kandinsky entwickelte.

Der Schriftsteller André Breton verglich 1933 die unerklärlichen Phänomene mit der Kunst der Surrealisten in seinem ausführlichen Essay "Die automatische Botschaft". Der Amerikaner Ted Serios belichtete Ende der 60er Jahre vor laufender Kamera des Senders Freies Berlin Gedankenfotos. Seine Polaroid-Fotos und der Film werden im Kunstmuseum Bochum vorgestellt. Circa 40 Geisterfotos aus dem berühmten Archiv des Münchner Parapsychologen Albert von Schrenck-Notzing (1862-1929) bannen den Kontakt mit dem Übersinnlichen ins Bild. Dazu lassen historische Tonaufnahmen von Medien erstmals okkulte Stimmen hörbar werden.


Foto Theodor Prinz  © Museum Bochum

Öffnungszeiten: Di-So: 10-17 Uhr, Mi: 10-10 Uhr

Internet: www.bochum.de/museum

Künstlerliste:
Gonzales Consuelo Amezcua, Maguerite Burnat-Provins, Helen Butler Wells, Fernand Desmoulin, Madge Gill, Margarethe Held, Georgiana Houghton, Hilma af Klint, Paul Laffoley, Augustin Lesage, Raphael Lonné, Léon Petitjean, Miloslava Ratzingerova, Victorien Sardou, Malvina Schnorr von Carolsfeld, Ted Serios, Hélène Smith (Catherine-Elise Müller), Johann-Heinrich Stratil, Barbara Suckfüll, Jeanne Tripier, Adelma von Vay, Wanda Vieira-Schmidt, Agatha Wojciechowsky und circa 40 Geisterfotos aus dem Archiv von Albert von Schrenck-Notzing sowie historische Tonaufnahmen, die Andreas Fischer und Thomas Knoefel (Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V., Freiburg) weltweit in Archiven recherchiert und zusammengestellt haben.

Redaktion: Frank Becker