Schule der Nachkriegszeit und Mädchenabitur in Ausstellungen

Schulmuseum Dortmund und das Rheinische Freilichtmuseum in Kommern suchen Ausstellungsstücke und Zeitzeugen

von Andreas Rehnolt

Union Deutsche Verlagsgesellschaft
Schule der Nachkriegszeit und Mädchenabitur in Ausstellungen


Dortmund - Das Westfälische Schulmuseum in Dortmund sucht für eine zum Spätsommer geplante Ausstellung Erinnerungsstücke aus den Anfängen des Mädchen-Abiturs. Gefragt seien etwa alte Fotos von Schulräumen, Klassenfahrten, Schulfreundinnen, Lehrkräften, der Abiturfeier oder aus der Universität, so eine Sprecherin des Museums am Montag. Auch Schul- und Abiturzeugnisse, Studienbescheinigungen, Studentenausweise oder Promotionsurkunden seien von Interesse sowie Schulmützen, der Doktorhüte oder Laborkittel. Besonders die Zeit von 1900 bis 1933 ist für Schau unter dem Titel "100 Jahre Mädchenabitur" wichtig, hieß es in der Vorankündigung weiter. In Deutschland können Mädchen seit 1908 das Abitur machen und junge Frauen studieren. In Dortmund erteilten damals drei "Lyzeen" den jungen Damen die höheren Weihen.


Alte Schulmöbel und Zeitzeugen für eine Befragung werden noch gesucht

Kommern - Unter dem Titel "Von der Volksschule zum Schulzentrum - Schule seit der Nachkriegszeit" bereitet das Rheinische Freilichtmuseum in Kommern eine Ausstellung über die Entwicklung des Schulwesens in NRW vor. Angesichts der nicht enden wollenden Schlagzeilen über Pisa, Ganztagsschule, Gewalt an Schulen, Lehrermangel und Schulerziehung wolle man sich ab dem 27. April nächsten Jahres diesem wichtigen Thema widmen, teilte Michael Faber vom Museum am Montag mit. Während viele Lehrmittel und Dokumente der Schulerziehung aus dem Museumsfundus gezeigt werden können, werden noch Schulmöbel der 1950er bis 1970er Jahren gesucht.
Ebenso ist Faber auf der Suche nach so genannten "Mikätzchen" und "Mikatern", die Erinnerungen an ihren Schuldienst und die Schuljugend ihrer Zeit liefern können. In den 1960er Jahren gab es aufgrund des vorausgegangenen Baby-Booms den ersten großen Lehrermangel, hieß es in der Mitteilung des Museums weiter. Im Schnellverfahren ließ der damalige NRW-Kultusminister Paul Mikat neue Lehrerinnen und Lehrer vorwiegend für die unteren Schulstufen ausbilden, die nur das Abitur als Voraussetzung mitbringen mußten. Die Dokumentation der Schulgeschichte der 50er bis 70er Jahre ist Teil der neuen Ausrichtung des Freilichtmuseums.