Endlich gelungen: Opern einfach erklärt
„Opern einfach erklärt“ heißt eine innovative kleine Bücherreihe von Petra Sprenger im opernhauskompatiblen handlichen Format, die endlich einmal kompakte, allgemeinverständliche Erläuterungen anbietet. Gelungen, weil für Opernfreunde von 8 bis 80 Jahren unbedingt empfehlenswert; eben auch für Kinder sehr geeignet. Ich bin der Meinung, daß diese zauberhaft gestaltete Reihe sogar jedes Programmheft (immer öfter leider ein Sammelsurium der Langeweile) ersetzen könnte. Das nämlich liest ja ohnehin kaum jemand, so meine tagtäglichen Erfahrungen in den Theatern dieser Republik.
Es könnte, besser "sollte" auch jedes Kinderzimmer zieren, dessen Elternschaft dem Nachwuchs etwas von der wundersamen Welt der Oper vermitteln möchte. Geeignet sowohl zum allabendlichen Vorlesen (Mitlesen), als auch zur Lektüre kurz vor dem anstehenden Opernbesuch kann es auch zum Heranführen der Jugend an die Welt der Oper sehr nützlich sein.
Petra Sprenger hat die 45 Seiten zudem graphisch wunderbar aufbereitet und in Form eines Cartoons spürbar mit Herz für die Oper entworfen. Eine kleine Opernmaus spinnt den roten Faden, der den Leser ständig begleitet. Der Grundsatz „weniger ist mehr“, gilt für die Illustrierung wie für den Text, der pfiffig in moderner Sprache - ohne sich den jungen Menschen allzu sehr anzubiedern, die Handlung vorstellt. Und am Ende gibt es sogar noch eine klare Handlungsanweisung.
Ich hätte ja noch ergänzt „Bitte nicht rhythmisch klatschen, sondern locker vom Hocker je nach Eurer Begeisterung. Und bitte dabei sitzen bleiben, denn sonst können die hinter euch sitzenden nichts mehr sehen und müssen auch aufstehen - ob sie es nun wollen oder nicht.“ Die Inflation der Standing Ovations ist eine geschmacklose Katastrophe!
Egal ob zum Geburtstag, zu Weihnachten, Ostern oder zur Konfirmation sind diese Bändchen ein treffliches Geschenk für alle Altersklassen, denn hier geht es weder um aufgesetzten Kunstverstand, noch wird mit dem pädagogischen Zeigefinger gelehrt, belehrt oder auf die hehre Seriosität von Opern hingewiesen. Es geht einzig um Information, Abbau von Schwellenangst zur „hohen“ Kultur und auch darum, ein Herz zum Schlagen für die Oper zu bringen. Das gelingt vorbildlich. Schöner und sachverständiger zeitgemäßer wurde selten ein Opernführer gestaltet.
Ein Hoch auf die Autoren! Und: eine ganz große Empfehlung von Peter Bilsing aus der OPERNFREUND-Redaktion.
Jetzt zu bekommen:
Petra Sprenger - „Der Freischütz“, Oper von Carl Maria von Weber
© 2015 Opernmouth, 64 Seiten, gebunden, Fadenheftung, Innenteil 4farbig, 10,5 cm x 14,8 cm
Weitere Bände sind angekündigt.
Mehr Informationen: opernmouth.com
Eine Übernahme aus „Der Opernfreund“ - Redaktion: Frank Becker
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