Eines Tages werden wir alt sein*)
Eine nicht nur literarische Anthologie
über Lust und Last des Alterns Keine Grenze verlockt mehr zum Schmuggeln als die Altersgrenze.
Robert Musil Erst geht es uns nichts an, weil wir nichts davon wissen. Nur ein knappes Dutzend Jahre später erstreben wir es heiß, um dabei zu sein und Dinge tun zu dürfen, die uns Freiheit versprechen. Ist es soweit, halten wir uns für ewig und unsterblich. Das hält so lange an, bis uns mit dem Blick auf andere und solche, die abberufen wurden, die Furcht beschleicht, auch uns könnte es bald erreichen. Schließlich ist Gewißheit, was ohnehin nicht abzuwenden wäre, es sei denn, das Schicksal rufe auch uns vor der Zeit ab oder man gäbe sich selbst den Tod. Die Rede ist natürlich vom Älterwerden.
Von Cato bis Karasek haben wir eins gemeinsam: das Altern, das wir vom ersten Tag unseres Erdenlebens erleben – und hinnehmen müssen. Die beiden Genannten und viele andere haben sich dazu literarisch geäußert. Gerhard Josten hat für sein Buch „Lust und Last des Alters“ eine Auswahl von historischen und zeitgenössischen Texten bekannter und unbekannter Autoren zum Thema versammelt. Daß es nicht mehr bekannte Zeitgenossen sind, liegt an den konsequent verteidigten Urheberrechten für z.B. Bertolt Brecht, Erich Kästner, Loriot und Hermann Hesse. Doch bleiben immer noch genug gute Namen, die der Anthologie Gewicht und Inhalt geben. Nennen wir hier nur eine Auswahl: Cato d.Ä., Wilhelm Busch, Adelbert von Chamisso, Theodor Fontane, Ernst Moritz Arndt, Arthur Schopenhauer, Joachim Ringelnatz, Theodor Storm, Joseph Freiherr von Eichendorff, Friedrich Nietzsche, Kurt Tucholsky, Johann Gottfried Herder. Auflockernd eingeflochten in die Zusammenstellung, die auch etliche recht biedere, gelegentlich eitle, jedoch nicht immer unergiebige Beiträge unbekannter Verfasser enthält, sind mehrfach unterhaltsame Seiten mit Zitaten und Aphorismen zum Thema Alter. In der Mischung liegt der Erfolg, da man immer wieder auf Interessantes stößt.
Hellmuth Karasek hat dazu ein launiges Geleitwort geschrieben.
Der Verlag: „Älterwerden ist in Abhängigkeit von der Betroffenheit des einzelnen Menschen ganz unterschiedlichen Beurteilungen und Empfindungen unterworfen. Der eine nimmt es gelassen und sieht es als Unabänderlichkeit, der andere beklagt es und versucht nach Kräften die Uhr anzuhalten. (…) Die Autoren entstammen den verschiedensten Bildungsschichten, was einen besonderen Reiz dieser facettenreichen Zusammenstellung ausmacht. Abgerundet wird das Kompendium des Alterns durch ein Geleitwort von Hellmuth Karasek, Aphorismen großer Dichter und Denker und eine durch den Herausgeber persönlich zusammengestellte originelle Bebilderung.“
Der Herausgeber Gerhard Josten, 1938 in Duisburg geboren und Diplomingenieur im Ruhestand. Er hat mehr als 300 Schachkompositionen veröffentlicht und sich an der weltweiten Forschung zum Ursprung des Schachspiels beteiligt. (…) Mit seinem fortgeschrittenen Alter hat er noch keine besonderen Probleme. *) geht auf die Poetry-Slammerin Julia Engelmann zurück.
„Lust und Last des Alterns“ – Eine Anthologie, hrsg. von Gerhard Josten
© 2015 Haag + Herchen, 359 Seiten, Paperback, mit einigen Illustrationen, Geleitwort von Hellmuth Karasek, Literaturliste, Anhänge - ISBN 978-3-89846-742-1
28,00 €
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