Schön ist es dort überall
66 Lieblingsplätze in Südtirol
Thomas Mann, Christian Morgenstern, Karl May, Robert Musil, Norbert Jaques, Stefan Zweig, Franz Kafka, Heinrich Heine, Arthur Schnitzler, Franz Held und Paul Heyse hat es neben vielen anderen Berühmtheiten dorthin gezogen. Viele Männer mit bekannten Namen stammen auch dorther: Konrad Beikircher, Paul Flora, Luis Trenker, Giorgio Moroder, Walther von der Vogelweide (vielleicht), Peter Martell, Norbert Conrad Kaser, Andreas Acherer u.v.a.m.. Die Rede ist natürlich von Bozen, Bruneck und Brixen, Eppan, Meran und Terlan nebst den vielen Tälern, Gipfeln und Dörfern in Südtirol.
Es muß Martin Hanni und Renate Ranzi unendlich schwer gefallen sein, für ihren außergewöhnlichen Reise(ver)führer ins traumschöne Südtirol aus dem üppigen Angebot dieses reich beschenkten Landes „nur“ 66 Lieblingsplätze auszuwählen, um sie der geneigten Leserschaft vorzustellen. Wer je Südtirol bereist hat, weiß um die Vielfalt der Landschaft, den Reichtum an überwältigender Naturschönheit, die aus zwei Nationen sowie der ladinischen Regionalprägung gespeiste Kultur und nicht zuletzt die mit herrlicher Küche, göttlichen Weinen und gepflegter Hotellerie verbundene Gastfreundschaft. Für Martin Hanni gab es entsprechend viel zu erzählen und Renate Ranzi als seine Begleiterin mit der Kamera wird sich gewiß nur ungern auf die geforderte Anzahl an Bildern reduziert haben.
„Drei Sprachen, zwei Statute, eine Provinz: Welchen Ort besuchte Karl May drei Mal, zunächst mit seiner Frau, dann mit Frau und Freundin und schließlich mit der neuen Frau?“ Es war der Mendelpaß, vgl. Seite 71. „Welchen Alpengipfel darf man heute aus religiösen Gründen nicht mehr besteigen?“, fragt der Klappentext weiter und bringt dabei Reinhold Messners Burgkapelle Sigmundskron ein wenig mit dem heiligen Berg Kailash in Tibet durcheinander, vgl. Seite 87. „Und welcher Wein war für die Schöpfung von Dr. Mabuse verantwortlich?“ Na klar, das war der weiße Terlaner den der Schriftsteller Norbert Jaques in unseliger Mischung mit dem granatfarbenen Magdalener (vgl. S. 103) soff, wie auf Seite 95 zu lesen ist. Diese und viele weitere interessante und kuriose Fakten, die von anderen Cicerones nicht erwähnt werden, bietet Martin Hanni im Zusammenhang mit seinen 66 Lieblingsplätzen in Südtirol. 11 Apfelsorten (Gala, Summerred, Golden Delicious, Calville, Meraner, Gravensteiner, Morgenduft, Granny Smith, Weirouge, Jonagold, Elstar) runden als das Südtiroler Exportprodukt den auch kulinarischen Reiseführer ab. Wußten Sie übrigens, daß in Südtirol aus Apfelresten Papier gewonnen wird?
(M)ein Fazit könnte sein: Das ganze Südtirol ist ein Lieblingsplatz. Und meine Empfehlung an alle, die mal mit einem anderen Blick auf Land und Leute reisen möchten: dieses Buch in den Koffer!
Martin Hanni, 1975 geboren, ist in Eppan aufgewachsen und hat in Innsbruck Geschichte studiert. Seit 2004 arbeitet er als Kulturredakteur für Print, Radio, Internet und TV. Er hat eine Schwäche für die Geschichte des Anarchismus, Dadaismus, Minderheiten und Wenigerheiten sowie Sonnentage und Badeseen.
Renate Ranzi, 1989 in Bozen geboren, hat in Wien Internationale Entwicklung studiert. Anschließend besuchte sie die Friedl-Kubelka-Schule für künstlerische Fotografie. Gegenwärtig absolviert sie die Akademie der Bildenden Künste in Wien. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten in der Südtiroler Bergwelt.
Martin Hanni / Renate Ranzi – „Südtirol mit Geschmack und Geheimnis“
Kreuz und Quer am Alpensüdkamm mit 66 Lieblingsplätze und 11 Apfelsorten
© 2015 Gmeiner Verlag, 192 Seiten, Paperback, 14 x 21 cm, viele farbige Abbildungen und ein leider recht bescheidenes Register, in dem nicht einmal Konrad Beikircher vorkommt – ISBN 978-3-8392-1706-1
14,99 € / 15,50 € (A)
Weitere Informationen: www.gmeiner-verlag.de
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