Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



Ausstellung „Reiz & Scham“ ab dem 8. April in Engelskirchen  
 
Die Schau gibt Einblicke in die Kulturgeschichte der Unterwäsche
 
Engelskirchen - Im Industriemuseum des Landschaftsverbandes Rheinland in Engelskirchen geht es ab dem 8. April unter dem Titel „Reiz & Scham - Kleider, Körper und Dessous“ um die Kulturgeschichte der Unterwäsche. Die bis zum 25. Oktober geplante Schau spannt einen Bogen vom 18. Jahrhundert bis heute und erzählt Geschichten von Mode, Moral, Anstand und Sittlichkeit. Dabei inszeniert das Museum nicht nur den reizvollen Blick auf das Darunter, sondern auch auf das Darüber. Schließlich ging und geht es auch darum, was vom Körper gezeigt werden durfte und darf, hieß es vor dem Start. 

Foto: Museum
Die Besucher treffen auf Korsetts des 19. Jahrhunderts oder auch den Hauch von Nichts der modernen Dessous. Auch die frühen BHs der 1920er, edle Seidenensembles der „Femme fatale“ sowie panzerartige Mieder und Spitzentüten-BHs der Wirtschaftswunderzeit lassen den Wandel der Unterwäsche erkennen. „Reiz & Scham“ zeigt mit mehr als 250 Exponaten aus der Sammlung des Museums und Leihgaben aus Privatbesitz und von Firmen, wie sich in den vergangenen 150 Jahren die enge Grenze zischen „gerade noch erlaubt“ und „eigentlich schon verboten“ veränderte. Die Dessous werden ergänzt durch Fotos, Film, Werbung und vielen Geschichten. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog zum Preis von 6 €.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr und samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: LVR-Industriemuseum - Engels Platz 2 - 51766 Engelskirchen - Tel: 02263-92850
 
 
Von Arp bis Vostell in Langenfeld
 
Langenfeld - „Von Arp bis Vostell“ ist der Titel einer Ausstellung, die im Stadtmuseum Langenfeld zu sehen ist. Die bis zum 28. Juni geplante Schau zeigt Plastiken aus der Sammlung der Nationalgalerie - Staatliche Museen zu Berlin. Gezeigt wird sie im Rahmen des Föderalen Programms der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Für diese Ausstellung wurden einzigartige Werke von Künstlern der klassischen Moderne wie Alexander Archipenko, Ernst Barlach, Käthe Kollwitz, Henri Laurens, Henry Moore oder Karl Schmidt-Rottluff, sowie zeitgenössische Arbeiten von Horst Antes, Hans Arp, Heinz Mack oder Wolf Vostell ausgewählt.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Kontakt: Stadtmuseum Langenfeld - Hauptstraße 83 - 40764 Langenfeld - Tel: 02173 - 794-4410
 
 
Ausstellung „Technisches Spielzeug“ im Stadtmuseum Hagen eröffnet
 
Hagen - “Technisches Spielzeug - Heimliche Botschafter ins Kinderzimmer“ ist der Titel einer Ausstellung, die seit Sonntag im Stadtmuseum

Foto: Museum
Hagen zu sehen ist. Spielzeug gilt als Spiegelbild seiner Zeit, seiner Kultur und seiner Gesellschaft, hieß es zum Start der bis zum 4. Oktober geplanten Schau. Gezeigt wird technisches Spielzeug aus dem 20. Jahrhundert. Eisenbahnen, Autos, Dampfmaschinen und Metallbaukästen sind die wesentlichen Gruppen, aus denen die Exponate stammen. Aber auch Schiffe und Flugzeuge sind zu sehen.
Besonders die zahlreichen montierten Baukastenmodelle aus Metall sind in dieser Zusammenstellung sicherlich einmalig und sonst nirgendwo zu sehen. Riesige Kräne, Brücken, Schiffe und sogar ein Nachbau des Riesenrades im Wiener Prater sind zu bewundern. Darunter befindet sich auch das größte Meccano-Modell, das diese bekannte Firma je geliefert hat: ein Kran mit einem stattlichen Ausleger von 1,60 Meter. Über dem Boden schwebt das wohl bekannteste Wasserflugzeug, das je gebaut wurde: eine Do X mit zwölf Propellermotoren.
Eisenbahnspielzeug der Spur II, I und 0 läßt die Zeit der Dampflokomotiven wieder lebendig werden. In zahlreichen Vitrinen sind weitere wertvolle Lokomotiven zu bestaunen, die nicht nur das Herz eines jeden Eisenbahnfans höher schlagen lassen. Einzigartig ist auch der viergliedrige Triebwagen von 1937, der unter dem Namen „Fliegender Hamburger“ bekannt wurde. Unter den zahlreichen Modellautos sind die drei Alfa Romeo P2 in verschiedenen Farben die absoluten Stars. Dieser 53 Zentimeter lange, ab Mitte der 1920er Jahre gebaute Modellrennwagen gilt unter Experten als das schönste Spielzeugauto, das je hergestellt wurde. Zu sehen ist außerdem ein Ozean-Dampfer mit einem Meter Länge.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis donnerstags von 10 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: Historisches Centrum Hagen - Stadtmuseum Hagen - Eilper Str. 71 - 75 - 58091 Hagen - Tel: 02331-2072740
 
 
Museum Kurhaus Kleve zeigt „Berliner Jahre“ von Ewald Mataré
 
Die Ausstellung ist bis Ende Juni geplant
 
Kleve - „Berliner Jahre“ ist der Titel einer Ausstellung, die seit Sonntag im Museum Kurhaus Kleve zu sehen ist. Die bis zum 28. Juni geplante Schau zeigt Arbeiten des Künstlers Ewald Mataré (1887–1965). Mataré ist nach Angaben des Museums ein bedeutender Vertreter der klassischen Moderne, dessen Tierskulpturen – vor allem seine Auseinandersetzung mit der Kuh – international bekannt sind und durch eine Reduktion und Abstraktion der Form in verschiedenen Materialien bestechen.
Neben seiner freien künstlerischen Tätigkeit schuf Mataré viele bedeutende öffentliche Arbeiten, unter anderem die Südportale des Kölner Doms, die Portale am Salzburger Dom, die Portale der Weltfriedenskirche in Hiroshima ebenso wie das Westfenster am Aachener Dom. Der Nachlaß des Künstlers bildet ein zentrales Fundament der Sammlung des Museums Kurhaus Kleve. Aus Anlaß seines 50. Todestages widmet ihm das Museum eine umfassende Einzelausstellung, die Leihgaben aus ganz Deutschland beinhaltet.
Im Mittelpunkt der Schau stehen die frühen Jahre von 1907 bis 1932, wobei neben Skulpturen auch Zeichnungen, Holzschnitte, Aquarelle und noch nie gezeigte Gemälde zu sehen sind. Die Ausstellung dokumentiert zum allerersten Mal das weitgehend unbekannte malerische Frühwerk Matarés, der bei Arthur Kampf und Julius Ehrentraut studierte. Zeitlich setzt sie bei Matarés Umzug von Aachen nach Berlin ein und führt bis hin zu seiner Rückkehr in das Rheinland 1932, als er auf Drängen von Paul Klee zum Professor für Bildhauerei an der Düsseldorfer Akademie berufen wurde.
Nachdem Mataré 1937 durch die Nationalsozialisten als „entartet“ bezeichnet wurde, wurde auch seine Skulptur „Toter Krieger“ in Kleve als Mahnmal für die Opfer des Ersten Weltkrieges, zerstört. Sie wurde 1977 wiederentdeckt, wonach sich ein intensiver Austausch mit der Familie Matarés ergab, der 1988 in der Übergabe des Nachlasses und 1997 in der Eröffnung des Museum Kurhaus Kleve – Ewald Mataré-Sammlung mündete. Matarés Ehrenmal wird am originalen Schauplatz eine zeitgenössische Hommage in Form einer begehbaren Installation erfahren, die durch den Bildhauer Max Knippert und die Fotografin Ursula Meissner gestaltet wird.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Kontakt: Museum Kurhaus Kleve - Tiergartenstraße 41 - 47533 Kleve - Telefon: 02821 - 7501-0
 
 
Ausstellung zum Thema Wanderarbeit auf Zeche Hannover in Bochum
 
Bochum - “Wanderarbeit. Mensch - Mobilität - Migration. Historische und moderne Arbeitswelten“ ist der Titel einer Ausstellung, die seit Samstag auf der Zeche Hannover in Bochum zu sehen ist. Die Schau zeigt bis zum 19. Juli die verschiedenen Formen der Wanderarbeit, die aufgrund von Armut, mangelndem Nahrungsangebot oder auch fehlender Nachfrage erfolgen kann. Außerdem beschreibt sie die sozialen und ökonomischen Auswirkungen, die mit dem Verlust der alten Heimat einhergehen, so die Aussteller.
Die Ausstellung setzt historische Wanderberufe in Szene und stellt ihnen aktuelle Berufsfelder entgegen: Schäfer, Schausteller, lippische Ziegler, Scherenschleifer, ostwestfälische Heringsfänger, italienische Eismacher, Amerikaauswanderer, spanische Gastarbeiter - dies sind die klassischen Wanderarbeitsberufe in der Geschichte. Als Arbeitsmigranten heutiger Tage werden Spargelstecher, rumänische Pflegekräfte, Pendler, Beschäftigte in Callcentern, Auswanderer und Flüchtlinge auf der italienischen Flüchtlingsinsel Lampedusa vorgestellt. Das deutsche „Wirtschaftswunder“ der 1950er Jahre mit seinem ständig steigenden Bedarf an Arbeitskräften war Anlass, dafür Arbeiter aus Italien, Griechenland, der Türkei und anderen Ländern anzuwerben.
 
Die Ausstellung ist mittwochs bis samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: Industriemuseum - Zeche Hannover - Günnigfelder Straße 251 - 44793 Bochum - Telefon: 0234 6100-874
 
 
Ausstellung „Stoffe des Lebens“ im Ostasiatischen Museum in Köln
 
Köln - „Boro“ ist der Titel einer Ausstellung im Ostasiatischen Museum in Köln, die seit Samstag „Stoffe des Lebens“ präsentiert. Die bis zum 2.

Foto: Museum
August
geplante Schau zeigt rund 50 seltene Kleidungsstücke und Gebrauchstextilien, die zwischen 1850 und 1950 in Japan entstanden sind. Das Wort „boro“ bedeutet „zusammengeflickt“ und bezeichnet hier die indigoblau gefärbten Flickengewänder der japanischen Landbevölkerung.
Kostspielige Baumwollstoffe waren in dieser Zeit der herrschenden Oberschicht vorbehalten. Als abgetragene Lumpen gelangten sie preisgünstig in die Hände der Bauern, die daraus eindrucksvolle Flickenkleidung von hohem ästhetischem Reiz schufen, erklärten die Aussteller. In ihrer minimalistischen Schönheit stehen diese Recycling-Textilien für künstlerische Kreativität und positive Bejahung der Unbeständigkeit allen Seins, aber auch für den Respekt vor dem natürlichen Material und der Arbeit der Hände.
Vorläufer der Boro-Textilien waren die buddhistischen Mönchsumhänge „kesa“, die als Ausdruck des buddhistischen Armutsideals ebenfalls aus Flicken zusammengesetzt wurden. Herausragende Mönchsumhänge aus der museumseigenen Sammlung sind in die Boro-Ausstellung integriert.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Kontakt: Museum für Ostasiatische Kultur - Universitätsstraße 100 - 50674 Köln - Tel: 0221-221-28617
 
 
Ausstellung über Jüdisches Leben in Duisburg startet am 19. April
 
Erste Schau im neuen Zentrum für Erinnerungskultur, Menschenrechte und Demokratie
 
Duisburg - Unter dem Titel „Noch viele Jahre lang habe ich nachts von Duisburg geträumt“ zeigt das Zentrum für Erinnerungskultur - Menschenrechte und Demokratie in Duisburg eine Ausstellung über Jüdisches Leben in der Reviermetropole. Jüdisches Leben mit seinen kulturellen und religiösen Infrastrukturen sei bis 1933 ein Teil der Duisburger Stadtgesellschaft gewesen, hieß es in der Ankündigung der bis zum 31. Januar nächsten Jahres geplanten Schau. Das Zusammenleben verlief nicht zu allen Zeiten konfliktfrei, doch hatte sich im 19. Jahrhundert die Integration der jüdischen Bevölkerung grundsätzlich verbessert, erklärten die Aussteller.
Neben jüdischen Kaufhäusern gab es kleinere Einzelhandelsgeschäfte und Schneidereien, die vor allem im Zentrum das Stadtbild mit prägten. Jüdische Anwälte und Notare führten ihre Kanzleien, jüdische Ärzte ihre Praxen, in den Schulen unterrichteten jüdische Lehrerinnen und Lehrer. Zum Bild der Innenstadt gehörte zudem die große Synagoge in der Junkernstraße, die 1875 errichtet worden war. Teil der städtischen Architektur waren außerdem die kleineren Synagogen in den Stadtteilen Ruhrort und Hamborn sowie die Betsäle der ostjüdischen Gemeinde in der Universitäts- und Charlottenstraße.
Das Zentrum für Erinnerungskultur, Menschenrechte und Demokratie bietet in seiner ersten Ausstellung eine Einführung in die historische Thematik. Ausgewählte Biographien aus Duisburg zeigen, wie Gewalt das Leben dieser Menschen zerstörte. Sie beschreiben Übergriffe und Verfolgung, Verzweiflung und manchmal auch die Rettung. Die Ausstellung endet nicht mit der NS-Zeit, sie geht vielmehr auch auf die Gedenk- und Erinnerungskultur der Nachkriegszeit in Duisburg ein.
Damit liefert sie auch Anhaltspunkte für das inzwischen jahrzehntelange Bemühen, mit dem schweren deutschen Erbe umzugehen und zukunftsweisende Akzente zu setzen. Zur Ausstellung wird ein umfangreiches pädagogisches Begleitprogramm angeboten. Zudem erscheint ein Begleitband mit zahlreichen Fotografien und Dokumenten im Duisburger Mercator-Verlag, hieß es weiter.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: Zentrum für Erinnerungskultur, Menschenrechte und Demokratie - Johannes-Corputius-Platz 1 - 47051 Duisburg - Tel: 0203-283-2640
 
 
Ausstellung zum Barockkünstler Giovanni Maria Morandi in Köln
 
Köln - Das Wallraf-Richartz-Museum in Köln zeigt ab dem kommenden Samstag eine Ausstellung zum Werk des Barockkünstlers Giovanni Maria Morandi. Die bis zum 28. Juni geplante Schau ist im Graphischen Kabinett des Museums zu sehen und trägt den Titel „Ein Barockkünstler in

Foto: Museum
Rom“. Der 1622 in Florenz geborene und vor allem in Rom tätige Morandi war einer der gefragtesten Bildnismaler seiner Zeit. Er malte römische Adelige ebenso wie Habsburger, Kardinäle und sogar Päpste.
„Als beliebter Porträtist saß er so nah an der Macht wie kaum ein anderer Künstler des 17. Jahrhunderts“, so die Aussteller. Dennoch ist sein Name heutzutage nur noch einigen Kennern ein Begriff. Das Kölner Museum präsentiert erstmals eine Einzelausstellung mit Zeichnungen des Künstlers. Die Graphische Sammlung des Wallraf bewahrt neben den Uffizien in Florenz das größte Zeichnungskonvolut Morandis. Für die Schau wurde dieses Konvolut wissenschaftlich aufgearbeitet, um damit auch eine angemessene Würdigung des Barockkünstlers in der kunsthistorischen Forschung anzustoßen.
Die meisten Exponate stammen aus der Zeit zwischen 1670 und 1700, dem Höhepunkt von Morandis Schaffen. Das Spektrum reicht von kleinformatigen Skizzen bis hin zu großen, äußerst malerischen Präsentationszeichnungen für prominente Altarbilder. Zugleich sagen die Werke auch einiges über die Papierkunst im römischen Barock aus und verdeutlichen die zeichnerische Position des Florentiner Künstlers in Rom.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, donnerstags von 10 bis 21 Uhr geöffnet.
Kontakt: Wallraf-Richartz-Museum - Obenmarspforten 40 - Am Kölner Rathaus - 50667 Köln - Tel: 0221-221-21119