8. Dezember 1492

In der Bucht vor Hispagnola

Aus dem Schiffstagebuch des Christoph Columbus

Hispagnola - im Nordwesten die Isola de Tortuga

Nachdem Cristoforo Colombo am 12. Oktober 1492 Guahanani in der Inselwelt der Antillen gefunden und diese irrtümlich für Indien gehalten hatte, erforschten er und seine Leute weiter die entdeckte neue Welt.

 Am 28 .Oktober erreichten die Männer auf dieser ersten  Reise, der weitere folgen sollten das heutige Kuba,  segelten von dort aus ostwärts und kamen entlang der Windward Passage Anfang Dezember nach Haiti, das Columbus Hispagnola nannte. Heute vor 515 Jahren, am 8. Dezember 1492, einem Samstag, ging man zwischen Haiti und der Isola de la Tortuga (Schildkröteninsel) vor einer Flußmündung vor Anker. Das Schiffstagebuch des Seefahrers notiert : "Dort in der Bucht regnete es stark, und es blies ein sehr heftiger Nordwind. Die Bucht ist von allen Winden geschützt, nur eben nicht vor Nordwind, doch auch dieser kann ihr nicht schaden, denn die Brandung ist sehr stark und verhindert so, daß das Schiff an den Ankertauen zerrt oder daß das Wasser des Flusses in starke Bewegung gerät. Nach Mitternacht drehte der Wind nach Norost und dann nach Ost, aber vor diesen Winden ist der Hafen gut gescützt durch die Isola de la Tortuga, die in einer Entfernung von sechsunddreißig Seemeilen davor liegt". Hier allerdings irrt Columbus, bzw. die Berechnungen seiner Offiziere: es sind tatsächlich nur 11 Seemeilen. Bis zu seinem Tod im Jahr 1504 unternahm Columbus noch mehrere Reisen in die neue Welt - immer im irrigen Glauben, er habe den westlichen Seeweg nach Indien gefunden.