Neue „Visitenkarte“

Ensemblemitglieder der Wuppertaler Bühnen stellen sich vor - Am Freitag: Stefan Walz

von Martin Hagemeyer

Stefan Walz - Foto: Wuppertaler Bühnen
Neue „Visitenkarte“
 
Die Wuppertaler Reihe „Visitenkarten“ geht weiter: Jedes Ensemblemitglied des neu gestarteten Stadttheaters stellt sich seit Spielzeitbeginn in loser Folge dem Publikum mit einem Soloabend vor. Die Produktionen von 2014 stehen weiterhin auf dem Spielplan – neu dagegen ist „Nightradio“ mit Stefan Walz, das bereits morgen, Freitag, 9. Januar, Premiere im Theater am Engelsgarten hat. Radiohören hat Walz schon immer durchs Leben begleitet; und da er auch selbst singt und Gitarre spielt, gibt er nun für eine „Nacht“ den Radiomoderator und Musiker in einer Person – „Blues, Country, Tex-Mex“ sind neben Rockigem die Stile seiner Wahl. Derzeit spielt Walz, ein kräftiger, präsenter Typ, in Lessings „Minna von Barnhelm“ einen sehr kernigen Werner – als Rockmusiker kann man sich ihn in der Tat gut vorstellen.
 
„Werkstattabende“, so die ausgegebene Losung der „Visitenkarten“, ist ja vielleicht weniger eine Beschreibung des Formats als eine Umschreibung seiner Unbestimmtheit: Nicht alle der Programme sind durchkonzipiert und eignen sich für mehr als einen ersten Gruß. Dazu mag auch „Gemischtwarenladen“ von Miko Greza gehören, der sein anfängliches Fremdeln als Bayer mit dem Bergischen zum Thema seiner wilden Valentin-Shakespeare-Mixtur macht (erneut am 15. Januar). Mit dem ebenfalls weiter gespielten „Spoonface Steinberg“ mit Julia Reznik am Tag darauf (16. Januar) steht indes ein Theatermonolog auf dem Programm, der klassische Textarbeit erforderte: Bei der Figur des britischen Autors Lee Hall sieht die Schauspielerin deren Autismus als nur eine von mehreren wesentlichen Eigenschaften – wo die Vorlage sentimental wurde, hat sie daher beherzt gestrichen, zusammen mit der begleitenden Hausregisseurin Helene Vogel. Kollege Uwe Dreysel schließlich bietet mit seinem Liederabend „Kaffee & Vodka“ (Termine: 10./24. Januar, 27. Februar) Selbstgeschriebenes am Klavier aus zehn Jahren Musizieren, eingebettet in einen dramaturgischen Rahmen rund um die Frage, „was die Gesellschaft mit ihrer Jugend macht“.
 
Eintrittskarten für 8 Euro unter 0202-5637666 oder www.kulturkarte-wuppertal.de, Zeiten und
Weitere Informationen unter:  www.wuppertaler-buehnen.de

Redaktion: Frank Becker