The McCartney Years

Musikvideos aus 35 Jahren

von Steffi Engler
Ein Leben voll Musik

Wer glaubt, mit der 3-DVD-Box "The McCartney Years" auch in die Steinzeit der Beatles reisen zu können, sieht sich gewaltig getäuscht. Drin ist, was drauf steht: Paul McCartney. Heute. Ohne die Beatles. Aber dafür in aller Breite mit den Wings, Ringo Starr, Stevie Wonder, Michael Jackson, Elvis Costello und Ehefrau Linda. Die Post-Beatles-Historie des Sir Paul McCartney eben.

Warner Brothers schreibt dazu (Klammern von der Redaktion):

"Sir Paul McCartney als (einen der) erfolgreichsten und bedeutendsten Pop-Künstler der Welt zu bezeichnen ist alles andere als eine Übertreibung. Denn nicht nur mit den Beatles schrieb er eine ganze Kette von Jahrhundertsongs, die sich weltweit in das kollektive Bewußtsein der Menschheit spielten, auch als Solokünstler und mit den Wings brach Paul McCartney Rekordmarken in der Popmusik.

Vor fast vierzig Jahren begann seine Karriere jenseits der Fab Four, und seither schenkt McCartney der Welt außergewöhnliche Songs, die über Generations- und Kulturgrenzen hinweg wirken: von „Band On The Run“ bis „Ebony And Ivory“, von „Mull Of Kintyre“ bis „Hope On Deliverance“.

Die Dreifach-DVD „The McCartney Years“ präsentiert nun zum ersten Mal sämtliche Videoclips und Musikfilme Paul McCartneys in einer spektakulären Aufmachung und mit umfangreichem Bonusmaterial. 42 visuell in Szene gesetzte Songs und drei Live-Takes sowie zehn Bonusfilme teilen sich den Platz auf drei DVDs, die das Material in bester Ton- und Bildqualität bereithalten. McCartney selbst beaufsichtigte die Produktion, sprach die zuschaltbaren Kommentare und legte die Trackreihenfolge fest.

Volume 1 und 2 enthalten eine Sammlung von McCartneys Video- und Promoclips: Angefangen bei der ersten Solosingle „Maybe I’m Amazed“ von 1970, die mit Fotofootage aus der Band und dem privaten Leben McCartneys unterlegt ist, und Promovideos für die Wings mit „Band On The Run“, über den 1983er Clip „Say Say Say“, der einen noch sehr jungen Michael Jackson zeigt, bis hin zum noch aktuellen „Fine Line“ aus dem 2005er Album „Chaos And Creation In The Backyard“, lädt „The McCartney Years“ auf eine farbenfrohe und bewegende Zeit- und Hitreise ein. Die Clips können in unterschiedlichen Reihenfolgen abgespielt werden: als Chronologie oder als McCartneys persönliche Playlist. Ein großer Teil der Clips kann zudem mit McCartneys Original-Szenenkommentar unterlegt werden – mit Untertiteln in sieben Sprachen, darunter Deutsch und Englisch. Volume 3 enthält drei Auftritte McCartneys, die zeitlich weit auseinander liegen und gerade daher besonderes Interesse der Fans wecken dürften: Die „Rockshow“ wurde während der 1976er Welttournee der Wings gedreht, „Unplugged“ entstand 1991 und darf als Initialzündung für das höchst erfolgreiche MTV-Format gelten, und last but not least gibt es den einstündigen legendären Headliner-Auftritt McCartneys auf dem Glastonbury Festival 2004.

Die Bonusfeatures setzen sich aus einer Reihe rarer Footages, etwa die Fotosession zum Cover des Wings-Album „Band On The Run“, diversen Showclips, Interviews, alternativen Videoshots und Live-Auftritten zusammen. Darunter fallen besonders die kommentierte „Live Aid“-Performance und das Superbowl-Medley ins Auge, aber auch die etwa 30-minütige Dokumentation „Creating Chaos at Abbey Road“, in der McCartney produktionstechnische Geheimnisse einiger Beatles-Songs verrät.

Sämtliche Ton- und Bilddokumente wurden nach heutigem technischem Standard restauriert, aufbereitet und verfeinert. Zum ersten Mal wurden die Audiospuren im Stereoformat restauriert und in 5.1-Surround-Sound remixt. Überdies wurde das Filmmaterial ins 16:9-Widescreen-Format gebracht und entrauscht. „The McCartney Years“ ist (was seine Solo-Karriere angeht) die ultimative McCartney-Sammlung, das definitive Muß für Fans."

Biografisches
(redaktionell bearbeitet)

Am 18. Juni 2007 wurde Paul McCartney 65 Jahre alt, und selten war ein Mensch so weit von Ruhestand entfernt wie er. Seinen Ruhm erspielte er sich als Mitglied der Beatles und Hälfte des Songwriter-Teams Lennon/McCartney, deren Songs bis heute durchgehend Ausnahmestatus besitzen, etwa „Yesterday“, „Hey Jude“ und „Let It Be“. Aber die Erfolge, die McCartney solo und mit seinen Wings feierte, lesen sich nicht minder beeindruckend als die der Fab Four: Immerhin ist McCartney fünffacher Träger des bedeutenden Ivor-Novello-Songwriter-Preises, das „Guinness Buch der Rekorde“ führt ihn mit mehr als 100 Millionen verkauften Singles und 60 goldenen Schallplatten als erfolgreichsten Komponisten und Interpreten des Pop, und sein Konzert im Maracanã-Stadion von Rio de Janeiro gilt als Konzert mit dem größten Freilichtpublikum aller Zeiten. 1993 erreichte er den Weltrekord für den schnellsten Kartenvorverkauf: 20.000 Tickets gingen in nur acht Minuten über die Theken. 1997 wurde er von der Queen geadelt, seither darf er sich „Sir Paul McCartney“ nennen.

McCartneys zweite Karriere begann mit dem Ende der Beatles 1970. Im selben Jahr erschien sein erstes offizielles Soloalbum „McCartney“, das weitgehend am heimischen Vierspurgerät entstand, im Jahr darauf die erfolgreiche Single „Another Day“ und das Album „Ram“, die bereits Beiträge seiner damaligen Frau Linda (Eastman) enthielten. Mit ihr gründete McCartney Ende 1971 die Wings, die über zehn Jahre aktiv sein sollten. Nach dem mäßig erfolgreichen „Wild Life“ ging die Chartlinie mit „Red Rose Speedway“ und „Band On The Run“ und dem „James Bond“- Titelsong „Live And Let Die“ steil bergauf. Nach Line- up- Änderungen erschien 1975 das Erfolgsalbum „Venus And Mars“, dann, 1976, „Wings At The Speed of Sound“. 1977 kam „Mull Of Kintyre“ – bis heute mit zwei Millionen Exemplaren die bestverkaufte britische Single. Die Absage einer Japan-Tournee infolge einer Verhaftung wegen Haschischbesitzes und die Trauer McCartneys über den Tod John Lennons führten 1981 zur Auflösung der Wings.

Die Single „Coming Up“ markiert 1980 den Beginn seines dritten Lebens als Solokünstler. Mit dem allein eingespielten Album „McCartney II“ ging McCartney wieder einmal völlig neue musikalische Wege. 1982 veröffentlichte McCartney mit „Tug Of War“ ein neues Highlight, das unter anderem das Stevie- Wonder- Duett „Ebony And Ivory“ enthielt, während es 1982 und 1983 zwei Mal zur Kooperation mit Michael Jackson kam: Für seine Mitarbeit bei dessen Hit „This Girl Is Mine“ revanchierte sich Jackson mit „Say Say Say“ auf McCartneys Album „Pipes Of Peace“. 1989 gab es eine Zusammenarbeit mit Elvis Costello auf dem Album „Flowers In The Dirt“. 1991 erschien „Unplugged“ – die erste Veröffentlichung im späteren MTV-Unplugged-Format. Einige Monate darauf schrieb McCartney mit dem „Liverpool Oratorio“ sein erstes klassisches Werk.

1998 starb Linda McCartney, doch im Herbst 1999 überraschte Paul mit dem Coveralbum „Run Devil Run“ und legte 2001 das neue Album „Driving Rain“ vor. Im Mai 2003 spielte er vor 100.000 Zuschauern auf dem Roten Platz in Moskau (ebenfalls als DVD erhältlich). Auch im Studio ist Sir Paul nach wie vor aktiv, wie die Alben „Chaos And Creation In The Backyard“ (2005), auf dem er nahezu jedes Instrument selbst spielt, und das jüngst erschienene „Memory Almost Full“ beweisen. Ein Ende seines Schaffens ist nicht in Sicht.

Beispielbild

The McCartney Years

3-DVD-Set

Gesamtzeit:  6:46:00

Weitere Informationen unter:
www.paulmccartney.com