Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 





Gedenken an von Nationalsozialisten ermordete Widerstandskämpfer in Düsseldorf
 
Düsseldorf - Mit einer Kranzniederlegung gedenken die NRW-Landeshauptstadt und die Düsseldorfer Polizei heute gemeinsam mit dem Franz-Jürgens-Berufskolleg und der Mahn- und Gedenkstätte der von den Nationalsozialisten am 16. April 1945 ermordeten Widerstandskämpfern Franz Jürgens, Theodor Andresen, Karl Kleppe, Josef Knab und Hermann Weill. Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann wird gemeinsam mit Polizeidirektor Georg Schulz an diese dramatischen Ereignisse bei einer Kranzniederlegung erinnern.
Die Gedenkveranstaltung beginnt um 11 Uhr an der Gedenkstätte Anton-Betz-Straße. Hinterbliebene und Familienangehörige der damaligen Widerstandskämpfer werden ebenfalls erwartet. Auszubildende des Franz-Jürgens-Berufskollegs haben sich im Rahmen einer Unterrichtsreihe mit den Geschehnissen vom Frühling 1945 intensiv auseinandergesetzt und eine Gedenkstele mit einem deutsch-englischsprachigen Informationsschild entworfen. Die Stele wird am Mittwoch enthüllt.
 
 
35 Bewerber für Rheinisch-Westfälischen Staatspreis für Denkmalpflege
 
Köln - Insgesamt 35 Bewerber stehen im Wettbewerb um den im Herbst zu vergebenden Rheinisch-Westfälischen Staatspreis für Denkmalpflege. Er ist mit 7.000 Euro dotiert und wird im jährlichen Wechsel im Rheinland und in Westfalen verliehen, erklärte der Landschaftsverband Rheinland am Montag in Köln. Unter den Bewerbungen privater Denkmaleigentümer und -förderer ist unter anderem ein Wohnhaus aus der Gründerzeit in der Bonner Weststadt. Aus Aachen bewirbt sich das Gut Alt Schurzelt, eine ehemals vierflügelige Backsteinhofanlage.
Zwei weitere Bewerbungen kommen aus Köln. Bei den Objekten handelt es sich um den Altar in der Mauer des historischen Schlossparks in Köln-Stammheim und um ein Wohnhaus mit einer Gewerbeeinheit an der Olpener Straße. Ein weiterer Bewerber kommt aus Leverkusen. Es handelt sich um den umgenutzten Wasserturm auf dem Gelände des ehemaligen Eisenbahnausbesserungswerks Opladen. „Der vom Land NRW gestiftete Preis würdigt Menschen, die ein Denkmal auf beispielhafte Weise saniert haben. Dabei ist der respektvolle Umgang mit der historischen Bausubstanz ein sehr wichtiges Kriterium“, betonte die Landeskonservatorin Andrea Pufke vom Landschaftsverband.
Der Preis macht nach ihren Worten deutlich, daß die Erhaltung aller Denkmäler gesellschaftlich von Bedeutung ist, auch wenn es sich um kleinere Objekte in Privatbesitz handelt. Die Zahl der Bewerbungen und die Streuung der im Wettbewerb stehenden Denkmäler ist laut Pufke erfreulich. Aus fast allen Kreisen und mehreren kreisfreien Städten im Rheinland liegen Bewerbungen vor.
 
 
Bundesjugendballett tanzt John Neumeier in der Philharmonie Essen
 
Essen - Ein österliches Programm, präsentiert von zwei jungen Spitzenensembles, kann das Publikum am Ostermontag in der Philharmonie Essen erleben: Das von John Neumeier geleitete Bundesjungendballett ist nach Angaben der Philharmonie vom Freitag gemeinsam mit dem Bundesjugendorchester zu Gast. Höhepunkt des Programms am 21. April um 18.00 Uhr ist eine Choreographie von Neumeier zu Joseph Haydns „Alleluia“-Sinfonie.
Darüber hinaus zeigt das Ensemble neue Choreographien von Wubkje Kuindersma, Sasha Riva und Marc Jubete. Musikalisch geht es mit Werken von Joseph Haydn, Paul Dukas, Bernd Alois Zimmermann und James MacMillan vom 18. bis ins 20. Jahrhundert. Unter dem Motto „Laster und Erlösung“ orientiert sich das Programm am Osterfest. Das Bundesjugendballett wurde 2011 von Neumeier gegründet. Es ist beheimatet am Ballettzentrum Hamburg und fördert ein Ensemble aus acht internationalen Tanztalenten zwischen 18 und 23 Jahren mit abgeschlossener Berufsausbildung für jeweils zwei Jahre.
Das 1969 gegründete, vom Deutschen Musikrat getragene Bundesjugendorchester zählt zu den bedeutendsten Jugendorchestern weltweit. Viele seiner ehemaligen Mitglieder spielen heute in Berufsorchestern oder sind bekannte Solisten geworden – derzeit 18 bei den Berliner Philharmonikern und 22 beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.
 
 
 
Flamenco-Festival in Düsseldorf präsentiert sechs Bühnenshows
 
Düsseldorf - Im Tanzhaus NRW in Düsseldorf ist am Freitag das diesjährige Flamenco-Festival gestartet. Bis zum 21. April stehen sechs Bühnenshows auf dem Programm, darunter vier deutsche Erstaufführungen und eine Werkschau. Mit dabei sind Künstler wie der Flamenco-Erneuerer Juan Carlos Lérida, Sonja Sánchez und Juan Kruz Díaz de Garaio Esnaola, der lange in der Berliner Kompanie Sasha Waltz getanzt hat. 
Als deutsche Erstaufführung gibt es am 18. April „Romances“ von Juan Kruz Diaz de Garaio Esnaola zu erleben. Dafür wurde der gebürtige Spanier 2012 für die beste künstlerische Leistung bei der Flamenco-Biennale in Sevilla geehrt. Die Veranstalter rechnen insgesamt mit rund 2000 Besuchern aus dem In- und Ausland. Für Besucher mit Lust auf Tanzen gibt es zahlreiche Workshops.
 
 
 
Ausstellung „Weltengarten“ im Kölner Zoo eröffnet
 
Die Schau zur globalen Nachhaltigkeit ist bis Mitte Oktober zu sehen
 
Köln - „Weltengarten“ ist der Titel einer Ausstellung, die seit Sonntag im Kölner Zoo zu sehen ist. Bei der bis Mitte Oktober geplanten Schau handelt es sich um eine Ausstellung zur globalen Nachhaltigkeit. Die Besucher erwartet rund um ein weithin sichtbares Kuppelzelt eine bunte Sammlung von Mitmach-Stationen. Da gilt es, aus dem „Globarium“ Fakten zur Globalisierung zu fischen, unter der „Gelddusche“ die richten Scheine zu schnappen oder am „Lebens-Kompaß“ über Kurswechsel beim eigenen Lifestyle nachzudenken.
Der Weltgarten ist das größte Bildungsprojekt des Eine Welt Netz NRW, hieß es bei der Eröffnungsfeier. Über zwei Millionen Besucher haben den Weltgarten bereits besucht, seitdem er vor zehn Jahren erstmals auf der Landesgartenschau in Leverkusen gezeigt wurde. Der neue Weltgarten wurde nach drei Jahren Pause für sein Gastspiel im Kölner Zoo runderneuert und mit vielen neuen Stationen ausgestattet. Zoodirektor Theo Pagel lädt gemeinsam mit dem Eine Welt Netz NRW engagierte Gruppen ein, ihre Projekte im Weltgarten zu präsentieren. Rund 20 ehrenamtliche Gruppen nehmen bis Mitte Oktober im Kölner Zoo diese Chance eine Woche lang täglich wahr.
Der Weltgarten deprimiert die Besucher nicht mit dem Elend der Welt und behauptet auch nicht, die Lösung zur Weltrettung zu kennen. Diese Ausstellung rege vor allem zum eigenen Nachdenken an, hieß es am Sonntag. Große und kleine Besucher würden angehalten, darüber nachzudenken, was sie selbst für mehr Gerechtigkeit und für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen auf unserem Globus tun können. In gemütlicher Atmosphäre komme man ins Gespräch über Klimawandel und Energiewende, über Solarkocher und Spritpreise, über Wegwerfmentalität und Fairen Handel, hieß es zum Auftakt der Ausstellung „Weltgarten“.
 
Die Ausstellung ist zu den normalen Öffnungszeiten des Zoos zu sehen.
 
 
NRW-Theatertreffen ab 13. Juni im Theater Dortmund
 
10 Stücke konkurrieren um die herausragendste Inszenierung an den NRW-Bühnen
 
Dortmund - Das diesjährige NRW-Theatertreffen findet vom 13. bis 20. Juni im Schauspielhaus Dortmund statt. Die 19 Stadt- und Landestheater aus NRW haben dafür jeweils eine ihrer Produktionen nominiert, eine Fachjury hat daraus zehn Inszenierungen ausgewählt, die im Rahmen des Festivals gezeigt werden. Die ausgewählten Inszenierungen sind nach Angaben des Dortmunder Schauspiel-Intendanten Kay Voges vom Dienstag: „Das Mädchen aus der Streichholzfabrik“ (Schauspielhaus Bochum, Regie: David Bösch), „wohnen. unter glas“ (Theater Paderborn, Regie: Nikolaos Boitsos), „Minna von Barnhelm“ (Theater Bielefeld, Regie: Mareike Mikat) und “Der Prozess“ (Schauspiel Essen, Regie: Moritz Peters).
Weitere ausgewählte Inszenierungen sind „JR“ (Wuppertaler Bühnen, Regie: Marcus Lobbes), „Kasimir und Karoline“ (Düsseldorfer Schauspielhaus, Regie: Nurkan Erpulat).Der gute Mensch von Sezuan“ (Schauspiel Köln, Regie: Moritz Sostmann), „Die deutsche Ayşe – Türkische Lebensbäume“ (Theater Münster, Regie: Tuğsal Moğul), „Die Orestie“ (Theater Oberhausen, Regie: Simon Stone) und „Das Himbeerreich“ (Theater Aachen, Regie: Bernadette Sonnenbichler). Aus diesen Wettbewerbs-Stücken wählt eine Fachjury die herausragendste Inszenierung NRWs. Zudem suchen eine Jugendjury und das Publikum jeweils ihre Lieblingsinszenierung aus. Die Preise sind mit insgesamt 5.000 Euro dotiert.
NRW-Kulturministerin Ute Schäfer hat die Schirmherrschaft über das NRW-Theatertreffen 2014 übernommen. Zu den Veranstaltungen außerhalb des Wettbewerbs zählen „The Smartphone Project“, „Anna Kpok und der letzte Zombie: Level III“ sowie Konrad Becker. Ebenfalls nicht im Wettbewerb laufen die Westwind-Gewinner 2013: „Ente, Tod und Tulpe“ (Junges Schauspielhaus Düsseldorf, Regie/Choreographie: Franziska Henschel) und „TRASHedy“ (Performing Group & Tanzhaus NRW, Konzept/Choreographie: Leandro Kees). Außerdem gibt es Diskussionsforen, Filme und Konzerte während des Theatertreffens. Der Kartenvorverkauf startet am (morgigen) Mittwoch.