Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



Ausstellung "Audience" in den Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum
 
Bochum - "Audience" lautet der Titel einer Ausstellung, die am Donnerstag in den Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum eröffnet wurde. Die bis zum 27. April nächsten Jahres geplante Schau zeigt Fotografien, die der Düsseldorfer Künstler Egbert Trogemann vom Studiopublikum diverser TV-Shows in Deutschland und im Ausland gemacht hat. In dieser umfangreichen Serie beobachtet er die massenmediale Welt des Fernsehens mit seiner Kamera und vermittelt so Eindrücke von einer Realität, die in Studios konstruiert wird und dem Fernsehzuschauer sonst verborgen bleibt.
Der 1954 geborene Trogemann nimmt das Publikum ganz unterschiedlicher Shows vor dem Beginn einer Fernsehübertragung auf. So werden räumliche Dispositive ebenso transparent wie die in den Studios organisierte Gegenüberstellung von Publikum und Showmaster beziehungsweise Publikum und Fotograf. Trogemanns in ganz unterschiedlichen Ländern aufgenommenen Bilder der Serie "Audience" legen zudem kulturelle Differenzen offen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zu Elvis Presley in Gronau
 
Gronau - Unter dem Titel "Elvis Presley - From Graceland to Gronau" ist ab dem 7. Dezember im Rock'n'popmuseum im westfälischen Gronau eine Ausstellung über den King of Rock & Roll zu sehen. Präsentiert werden Bühnengarderobe und Privatkleidung, aber auch Uniformteile, die Elvis als G. I. während seiner Dienstzeit bei der US-Army in Deutschland getragen hat.
Zu den Exponaten zählen unter anderem auch drei Gitarren des Sängers sowie eine Studioszene und eine Bühnendekoration, auf der sogar 2 originale Konzertpulte Platz haben werden, die zwischen 1956 und 1961 während zahlreicher Elvis-Konzerte im Einsatz waren. Weiterhin zeigt die bis zum 30. März nächsten Jahres geplante Schau Schmuck, Vertragsdokumente, Original-Briefe und Bongos, auf denen Elvis getrommelt hat.
 
Die Ausstellung ist mittwochs bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung über Autobahn-Kirchen und ihre Besucher in Münster
 
Münster/Köln - "Boxenstopp bei Gott - Pilger auf der Autobahn" lautet der Titel einer Ausstellung, die am 20. November in der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster eröffnet wird. Ein Hinweisschild auf eine Autobahnkirche an der A57 habe die Kölner Designerin Judith Pappe zu ihrem neuen Projekt inspiriert, hieß es am Mittwoch in der Ankündigung der bis zum 7. Februar nächsten Jahres geplanten Schau. Sie unternahm eine Reise durch Deutschland, erforschte die ungewöhnlichen Kirchen und porträtierte sie in einfühlsamen Fotografien.
Autobahnkirchen gibt es in Deutschland seit über 50 Jahren. Mit jährlich über einer Million Besuchern sind sie beliebt und zudem ein deutsches Phänomen. Kein anderes Land biete seinen Autofahrern ein so lückenloses Angebot zur inneren Einkehr, so der Theologe Thomas Erne vom Institut für Kirchenbau und Kirchenkunst der Gegenwart der Universität Marburg im Vorfeld der Ausstellung. Tatsächlich können Menschen in rund 40 Kirchen an deutschen Autobahnen rasten und beten. Entstanden sind sie aus regionalen Initiativen.
 
Die Ausstellung ist montags bis freitags zwischen 9 und 18 Uhr geöffnet.
 
 
Museum Goch zeigt Ausstellung zum Werk von Jon Moscow
 
Goch/Düsseldorf - "Tranquilizer" lautet der Titel einer Ausstellung, die ab dem 24. November im Museum der niederrheinischen Stadt Goch zu sehen ist. Die bis zum 19. Januar geplante Schau präsentiert Arbeiten des englischen Künstlers Jon Moscow, hieß es in einer Ankündigung. Der 1969 in Cleethorpes geborene Künstler lebt und arbeitet in Düsseldorf. Er ist bekannt für seine surrealen Raumwelten. In der neuen Arbeit für das Museum hat er sich den Dschungel der Datenströme vorgenommen.
Der Fußboden und die Fenster des Museums wurden vollständig mit der Londoner Wirtschaftszeitung Financial Times ausgelegt oder beklebt. Kein Sonnenlicht, das nicht durch Börsenkurse gefiltert wurde, erreicht den Ausstellungsraum, erklärten die Kuratoren. Moscow fügt in der Ausstellung Dinge zusammen, die in unserem allgemeinen Verständnis nicht zusammen gehören und doch scheint uns jedes einzelne Objekt vertraut. Erst mit der Summe des Ganzen, entwirft er ein Szenario, das den Besucher zunächst verwirrt. Viele Skulpturen erzählen eine Geschichte.
Ebenso erzählen auch seine Videoarbeiten, die in die Ausstellung integriert sind Geschichten, die als Metapher für unsere hektische und schnelllebige Welt verstanden werden können. Dabei spielt das Flüchtige und Momenthafte eine große Rolle. Der Zufall ist ein willkommener Gehilfe und doch sind seine gesamten Arbeiten ob Installation, Skulptur oder Video akribisch geplant und zusammengestellt.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Fotoausstellung zum Thema Religion im Schloß Rheydt

Mönchengladbach - "Religion" lautet der schlichte Titel einer Fotoausstellung, die seit Sonntag im Städtischen Museum Schloß Rheydt in Mönchengladbach zu sehen ist. Gezeigt werden Siegerfotografien sowie ausgewählte Fotos des euregionalen Wettbewerbs des Limburgs Museum im niederländischen Venlo. Alle in der bis zum 19. Januar geplanten Schau gezeigten Fotos wurden in Kooperation mit den Fotoverbänden in Belgisch und Niederländisch Limburg sowie dem Deutschen Verband für Fotografie, Abteilung Rheinland eingereicht und von einer Jury ausgewählt.
Die Ausstellung präsentiert insgesamt 71 Fotografien. Darunter sind 22 Einzelfotos und 11 Fotoserien. Das Projekt, das Anlaß für den Wettbewerb war, war der Mikwe gewidmet, die in Venlo ins Museum transloziert und teil der Dauerausstellung wurde. Auch im Schloss Rheydt steht das Ausstellungsprogramm ganz im Zeichen der Religion. Die Aufnahmen werden parallel zur Präsentation der Schätze aus dem Mönchengladbacher Münster gezeigt. Später folgen an gleicher Stelle die Fotografien Mönchengladbacher Schüler dreier Gymnasien, die sich in einem vom Land NRW geförderten Projekt des Kultur-Rucksack dem Thema Religion im Alltag fächerübergreifend aus dem Blickwinkel der Kunst, der Religion und der Gesellschaftswissenschaften genähert haben.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr sowie samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "At Work" im Museum für Gegenwartskunst in Siegen
 
Siegen - "At Work" (warum eigentlich nicht „Bei der Arbeit“?, Anm.d.Red.) ist der schlichte Titel einer Ausstellung im Museum für Gegenwartskunst in Siegen, die sich seit Sonntag dem Atelier und der Produktion von Künstlern in der Kunst heute widmet. Kunstwerke, die von der künstlerischen Arbeit und vom Künstler handeln, haben nach Angaben der Aussteller eine lange Tradition mit wechselnden Perspektiven. In der Romantik gab es rätselhafte Allegorien, in der Romantik die Bilder der Einsamkeit und in der Moderne die Behauptung der Autonomie. Die bis zum 9. März nächsten Jahres geplante Schau möchte zeigen, wie das Nachdenken über das Kunstmachen in Kunstwerken selbst eine Form findet.
Dabei wird das Atelier nicht mehr als Gegenpol zum Ort der Ausstellung gesehen, sondern als Ort, der das künstlerische Arbeiten ermöglicht und es herausfordert. In der Ausstellung zeigen 20 internationale Künstler und Künstlerinnen Arbeiten oder Arbeitszusammenhänge aus den letzten 15 Jahren sowie für die Ausstelllung eigens neu entworfene Arbeiten, die Fragen zu Ideenfindung, Stil, Partizipation sowie zur Beziehung von Atelier und Ausstellungsort behandeln. Zu sehen sind Arbeiten unter anderem von Pawel Althamer, Katharina Grosse, Rita McBride, Karin Sander und Mai-Thu Perret.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr und donnerstags von 11 bis 20 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "To Open Eyes" in Bielefeld zeigt Textilkunst
 
Bielefeld - "To Open Eyes" lautet der Titel einer Ausstellung in der Kunsthalle Bielefeld, die sich seit Sonntag der Textilkunst widmet. Dieses Thema sei in der Kunstgeschichte bislang eher vernachlässigt worden, hieß es zum Auftakt der bis zum 16. Februar nächsten Jahres geplanten Schau. Vor dem Hintergrund der Industriegeschichte der Leineweberstadt Bielefeld werden in der Ausstellung Teppiche, Wandbehänge, Stickereien und Stoffmuster gezeigt.
Ein besonderer Schwerpunkt der Ausstellung gilt der Bauhaus-Künstlerin Benita Koch-Otte, die 23 Jahre ihres Lebens die Weberei in den von Bodelschwinghschen Anstalten in Bielefeld geleitet hat. Weitere textile Kunstwerke stammen unter anderem von Blinky Palermo, Sigmar Polke oder Rosemarie Trockel. Ausgehend von ornamentalen Entwürfen der Wiener Werkstätte einerseits und Stoffentwürfen etwa von Sonia Delaunays und Marie Laurencins andererseits, liegt ein Schwerpunkt der Schau auf Tapisserien, Stoffmustern und Entwürfen von Künstlerinnen des Bauhauses. Die Ausstellung wird unter anderem von der Kunststiftung NRW und der Kulturstiftung pro Bielefeld gefördert.
Die Ausstellung ist dienstags sowie donnerstags, freitags und sonntags von 11 bis 18 Uhr, mittwochs von 11 bis 21 Uhr und samstags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Goethe-Museum zeigt bibliophile Bücher zur Romantik
 
Ausstellung in Düsseldorf unter dem Titel "Verwilderte Romane - Gehegte Bücher" eröffnet
 
Düsseldorf - "Verwilderte Romane – Gehegte Bücher. Bibliophile Wanderungen durch die Romantik" lautet der Titel der neuen Sonderausstellung im Düsseldorfer Goethe-Museum, die seit Sonntag zu sehen ist. Die bis zum 12. Januar nächsten Jahres geplante Schau widmet sich dem "schönen Buch". Zu sehen sind 50 ausgewählte, wertvolle Erstdrucke aus der Früh- und Hochromantik, die zugleich das Buch als Kunstgegenstand zeigen.
Schriftsteller der Romantik wie Achim von Arnim, Clemens Brentano, Ludwig Tieck, die Brüder Schlegel und die Brüder Grimm waren Vielleser, die gerne die aufgestöberten alten Folianten umschrieben. Sie waren nach Ansicht der Aussteller "besessen von dem Gedanken, die Welt in einem Buch zu erklären", und taten dies mit einem noch heute überwältigenden Erfindungsreichtum.
Diese "jungen Wilden" kannten natürlich auch Goethe, verehrten und kritisierten ihn, arbeiteten sich an ihm ab. In ihren neuen Buchschöpfungen änderten und zerstörten sie die herkömmlichen Erzählordnungen der Einheit des Orts, der Zeit und des Erzählers. Es entstanden "verwilderte Romane". Als einen solchen bezeichnete Clemens Brentano sein erstes großes Buch. Es erschienen aber auch ungewöhnliche Zeitschriften, originelle Märchen und Sagen, merkwürdige Zweckschriften. Eine Nebenabsicht der Ausstellung ist es, die öffentliche Wahrnehmung des schönen Buchs zu fördern.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags sowie sonntags von 11 bis 17 Uhr und samstags von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Achtung, Baustelle" im Bilderbuchmuseum Troisdorf
 
Troisdorf - Im Bilderbuchmuseum Burg Wissem in Troisdorf bei Bonn ist seit Sonntag die Mitmach-Ausstellung "Achtung, Baustelle!" zu sehen. "Hausbau, Straßenbau, Brückenbau, Tunnelbau – dies sind alles aufregende Orte, bei denen jedes Bauarbeiterherz höher schlägt, vor allem dann, wenn auch große Baumaschinen zum Einsatz kommen", hieß es zum Auftakt der bis zum 30. März geplanten Schau. Die Ausstellung vereint Illustrationen und Bilderbücher, die Geschichten "rund um die Baustelle" thematisieren.
Zahlreiche Mitmachstationen in den Ausstellungsräumen fordern dazu auf, die Rolle des "Bauherrn" praktisch und künstlerisch zu übernehmen. Dabei sind beim eigenen Straßen- und Hausbau sowie bei der Gestaltung von Innenräumen großen und kleinen Besuchern keine Grenzen gesetzt. Die Kulisse im Museum sorgt dafür, daß sich die Besucher wie auf einer echten Baustelle fühlen können. Dabei wird ein Bauzaun ebenso erstellt wie eine Straße und ein Haus, das sich im Bau befindet. Zum Auftakt gab es am Sonntag das Theaterstück "Bob, der Baumeister" zu sehen. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
Redaktion: Frank Becker