Asterix bei den Pikten

Der 35. Band der Comicreihe von einem neuen Autoren-Team

Red./Bec.

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Asterix bei den Pikten

Der 35. Band der Comicreihe von einem neuen Autoren-Team:
Jean-Yves Ferri & Didier Conrad
 
Das 35. Abenteuer von Asterix und Obelix führt die beiden starken Gallier noch einmal auf die britischen Inseln - dieses Mal zum Stamm der Pikten. Pikten? Nie gehört? So viel sei schon mal verraten: „Die spinnen die Pikten!“ Der Name Pikten stammt aus dem Lateinischen picti und bedeutet soviel wie die Bemalten. Zurückgeführt wird dieser Name auf die Eigenart der Pikten, sich den Körper mit blauer Farbe zu tätowieren. Die Pikten waren kein gemeinsames Volk, sondern bestanden vielmehr aus verschiedenen Stämmen. Allerdings hatten sie dieselben Feinde, darunter gälisch-irische Skoten, die Wikinger und auch die Römer. Römer? Klar, daß sie da im Kampf gegen Cäsar und seine Mannen Unterstützung von den unverwüstlichen Galliern erhalten, die angesichts der gemeinsamen Feinde das Abenteuer in den Highlands suchen. Woher die Pikten stammen, ist bis heute ungewiß, wahrscheinlich handelte es sich um britannische Kelten. Davon zeugen bis heute einige überlieferte Ortsnamen, Muster auf Gegenständen aus dem Bereich des Kunsthandwerks und mit Schriftzeichen und Ornamenten verzierte Bildsteine. Sie entstanden hauptsächlich zwischen dem 5. und 9. Jahrhundert u.Z.. Bis heute wurden etwa 350 Steine gefunden. Die Steine zeigen zum Beispiel auch Kampfdarstellungen. Ob Hinkelsteinlieferant Obelix die Steine herbeigeschafft hat, ist bis heute ungeklärt. Aber denkbar wäre es schon, daß der dicke ...äh, kräftige Gallier geholfen hat. Was wir heutzutage über die Pikten wissen, stammt meist aus der Feder ihrer Feinde, den Römern. Im 1. Jahrhundert u.Z. eroberten die Römer die britischen Inseln, und die Pikten leisteten heftigen Widerstand gegen die Ausdehnung der römischen Herrschaft. Deshalb gelang es den Römern auch nicht, die gesamte Insel zu unterwerfen... Woher kennen wir das? Natürlich von dem kleinen Dorf voller unbeugsamer Gallier! Um das Land vor den wilden Stämmen aus dem Norden und den andauernden Übergriffen zu schützen, ließ der römische Kaiser Hadrian im Jahr 122 eine 120 Kilometer lange Schutzmauer – den sogenannten Hadrianswall - nahe der heutigen Grenze zwischen Schottland und England erbauen. Im 3. Jahrhundert schwand infolge des Truppenabzugs aus dem Norden auch die römische Autorität immer mehr. Nachdem die Römer die Provinz Britannia gänzlich verlassen hatten, drangen die Pikten nach Süden vor. Mitte des 9. Jahrhunderts wurden die Pikten dann von einem skotischen König besiegt und ins keltisch-skotische Reich eingegliedert. Da beide Kulturen ineinander aufgingen, verschwand damit die piktische Kultur.


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Ein neues starkes Team: Ferrix und Conradix
 
Asterix bei den Pikten ist das erste Album, das nicht von Albert Uderzo verfaßt wurde. Der mittlerweile 86-jährige Asterix-Miterfinder hat seine Nachfolger ausgewählt: Jean-Yves Ferri und Didier Conrad. Doch wer, beim Teutates, sind die beiden Neuen? Am 29. Oktober 1959 erblickte Asterix in der französischen Zeitschrift „Pilote“ das Licht der Welt. Die von Autor René Goscinny und Zeichner Albert Uderzo erschaffene Serie gilt als eine der erfolgreichsten Comicreihen. Das neue Album wird das erste sein, an dem keiner der beiden Asterix-Erfinder mitwirken wird. Goscinny, Texter und „Vater“ von Asterix und Obelix, starb 1977. Uderzo legte mit 86 Jahren den Zeichenstift und die Schreibfeder aus der Hand und zog sich in den Ruhestand zurück. Jetzt sollen Jean-Yves Ferri und Didier Conrad die Abenteuer der gallischen Helden weiterführen. Sie treten ein großes Erbe an. Der Autor: Jean-Yves Ferri ist der künftige Autor der Asterix- und Obelix-Geschichten. Der Comicautor und Zeichner wurde im Jahr 1959 im Südosten von Frankreich geboren - genau wie Asterix. Und das Lesen lernte er mit der französischen Zeitschrift „Pilote“. Wenn das kein gutes Zeichen ist! Seinen ersten Comicstrip zeichnete er mit elf Jahren. Er veröffentlichte Comics in Kinderzeitschriften bis er im Jahr 1996 mit Les Fables Autonomes ein erstes komplettes Album herausgab. Auf Deutsch gibt es von ihm die Serie „Die Rückkehr aufs Land“, von der in Deutschland gerade der zweite Sammelband erschienen ist. 2004 wurde er mit dem Grand Prix de L'Humour Noir und 2008 für sein bisheriges Gesamtwerk mit dem Prix Jacques Lob ausgezeichnet. Ferri lebt in den Midi-Pyrénées im Südwesten Frankreichs. Der Zeichner: Didier Conrad arbeitet seit mehr als 30 Jahren als Comiczeichner. Der 54-Jährige kam in Marseille zur Welt, seine Eltern haben schweizerische Wurzeln. Mit sechs Jahren fing er zu zeichnen an. Auf Deutsch gibt es von ihm die in Indien spielende Abenteuerserie „RAJ“ sowie die Serie „Helden ohne Skrupel“. Vor Kurzem begann er außerdem die Reihe „Marsu Kids“, ein Ableger der Comicserie „Marsupilami“. Seit 1996 lebt er in den USA. Ferri und Conrad haben sehr genaue Vorgaben von Albert Uderzo bekommen, wie die Figuren anzulegen sind. Das soll sicherstellen, daß die Leser ihre gallischen Freunde auch gleich wiedererkennen. Das Wiederekennen ist bis hin zum Lettering gelungen, es werden ausnahmsweise mal keine Hinkelsteine sondern Baumstämme geworfen - und natürlich wieder reichlich Römer und Piraten verdroschen. 
 

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