Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



Oberschlesisches Landesmuseum widmet Nivea-Gründer Ausstellung
 
Ratingen - Das Oberschlesische Landesmuseum in Ratingen widmet dem Nivea-Gründer Oscar Troplowitz seit vergangenem Freitag eine eigene Ausstellung. Nach Angaben des Museums erfand Troplowitz die Nivea-Creme und machte aus der kleinen Hamburger Firma Beiersdorf einen Weltkonzern. Die bis zum 26. Januar nächsten Jahres gezeigte Schau findet aus Anlaß des 150. Geburtstags des Firmengründers statt.
Troplowitz war als Jude zugleich Apotheker, Unternehmer und Kunstmäzen.  Beleuchtet wird in der Ausstellung das Leben und Wirken des Industriepioniers aus dem schlesischen Gleiwitz. Basis ist die Ausstellung, die das Jüdische Museum in Rendsburg 2010 zum 120-jährigen Jubiläum der Firma Beiersdorf gezeigt hat. Troplowitz wurde am 18. Januar 1863 in Gleiwitz in Oberschlesien geboren und starb am 27. April 1918 in Hamburg.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Folkwang-Museum zeigt Arbeiten des Gestalters Wilhelm Deffke
 
Essen - Unter dem Titel "Corporate Design" zeigt das Essener Folkwang-Museum seit Samstag Arbeiten des Gestalters Wilhelm Deffke. Deffke (1887–1950) gehört zu den Gestaltern, die im Gegensatz zur Bedeutung und Verbreitung ihrer Arbeiten nur in Fachkreisen bekannt sind, hieß es jetzt bei der Präsentation der bis zum 26. Januar nächsten Jahres geplanten Schau. Mit der ersten umfassenden Ausstellung und einer opulenten Monografie will die Ausstellung daran etwas ändern. Die gezeigten Exponate stammen aus dem umfangreichen Nachlaß des Gestalters.
Deffke begann 1909 als Zeichner für Peter Behrens in dessen Atelier in Neubabelsberg bei Potsdam zu arbeiten. Dessen Prinzip des "Corporate Design" verwirklichte er später für Firmen wie Reemtsma, Rückforth und Tesma. Als Professor und Direktor prägte Deffke bis zur Entlassung durch die Nationalsozialisten im Jahre 1933 die Lehre an der Kunstgewerbeschule Magdeburg. Danach konzentrierte er sich auf die Logo-Entwicklung und entwarf bis 1945 über 5.000 "Handelsmarken und Fabrikzeichen" vor allem für Industriebetriebe in Deutschland.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er als Rektor der Kunstgewerbeschule Magdeburg wieder eingesetzt. Bis heute wird er international als "Father of the modern Logo" angesehen, so die Ausstellungsmacher. Die Essener Schau konzentriert sich auf die drei Bereiche: Buch, Plakat und Logo. Deffkes Buchgestaltung nahm ab Anfang der 1920er Jahre in ihrer abstrakten Stilistik spätere avantgardistische Entwicklungen vorweg. Für die drucktechnische Umsetzung setzte er die gesamte Palette der Möglichkeiten ein, arbeite sogar an einer Verfahrensentwicklung zum Farbdruck mit.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 20 Uhr sowie freitags bis 24 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung in Herne zeigt aktuelle Kunst aus Litauen
 
Herne - Unter dem Titel "Menas heißt Kunst" präsentiert das Emschertal-Museum in Herne seit Freitag eine Ausstellung zur aktuellen Kunst in Litauen. Nach Angaben des Museums hat sich seit der wieder erlangten Selbständigkeit des kleinen Landes im Jahre 1989 in kürzester Zeit eine vitale Kunstszene entwickelt, die sich ganz selbstverständlich international orientierte.
Die bis zum 27. Oktober gezeigte Ausstellung zeigt künstlerische Positionen unterschiedlicher Künstlergenerationen Litauens. Neben Malerei und Skulpturen sind auch Arbeiten der Neuen Medien zu sehen. Die Schau stellt nach Museumsangaben eine der umfangreichsten Präsentationen aktueller Kunst aus Litauen dar, die in Deutschland gezeigt werden kann. Die Ausstellung wird in Kooperation von Städtischer Galerie im Schlosspark Strünkede des Emschertal-Museums Herne und dem Westdeutschen Künstlerbund realisiert.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 13 und von 14 bis 17 Uhr, samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zum Werk von Sarah Westphal in Köln
 
Köln - Parallel zur Ausstellung "Die Geheimnisse der Maler" zeigt die  Mittelalterabteilung im Kölner Wallraf-Richartz-Museum seit Freitag rund ein Dutzend ausgewählte Werke der zeitgenössischen, in Belgien und Deutschland arbeitenden Künstlerin Sarah Westphal. Die gezeigten Arbeiten, vor allem großformatige Fotografien, befassen sich mit den Motiven Schleier und Vorhang, hieß es bei der Vorstellung der bis zum 2. Februar nächsten Jahres terminierten Schau mit dem Titel "Timpano".
Auf ästhetisch anspruchsvolle Weise loten die Bilder nach Angaben des Museums den Themenbereich von Transparenz und Projektion, Verhüllen und Enthüllen aus.
Die Arbeiten der 1981 in Wermelskirchen geborenen Westphal erscheinen rätselhaft und oft auch unheimlich. Faltungen und Spiegelungen, Schleier und Vorhang kehren in ihren Bildern immer wieder. Der Ausstellungstitel "Timpano" bezieht sich auf eine historische Gattung aufgespannter Textilien, die dem Schutz oder der Verhüllung kostbarer Gemälde dienten. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr sowie donnerstags von 10 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Hetjens-Museum zeigt Keramiken aus der Werkstatt Hermann August Kähler
 
Düsseldorf - Das Hetjens-Museum in Düsseldorf präsentiert seit Donnerstag in einer Ausstellung Keramiken aus der Werkstatt Hermann August Kähler. Auf der Pariser Weltausstellung 1889 sorgte die Keramikwerkstatt aus dem dänischen Naestved mit ihren rubinroten Lüsterglasuren für internationales Aussehen, hieß es zum Start der Präsentation der bis zum 12. Januar nächsten Jahres zu sehenden Schau. Das Rot bestach durch seine Farbtiefe und den irisierenden Glanz auf Schalen und Vasen. Die teilweise zoomorphen Gefäße stellten neben heimischen Adlern und Enten auch exotische Tiere wie Kamele, Elefanten oder Kängurus dar. Die Ausstellung zeigt auch Szenen skandinavischer Sagen auf Keramiken. Gezeigt werden ausgewählte Keramiken aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert.
 
Die Ausstellung ist dienstags von 11 bis 17 Uhr, mittwochs von 11 bis 21 Uhr sowie donnerstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Zugaben" zum 30-jährigen Bestehen der Freunde der Kunstmuseen Krefeld
 
Krefeld - Mit der Ausstellung "Zugaben" blicken die Freunde der Kunstmuseen Krefeld seit Sonntag auf eine 30-jährige Sammlungsgeschichte zurück. Es war von Beginn an das erste Ziel des Vereins angesichts knapper städtischer Kassen dem Museum mehr Spielraum beim kontinuierlichen Ausbau der Sammlung zu ermöglichen, hieß es jetzt bei der Präsentation der bis zum 16. Februar terminierten Schau. Der Verein der Museumsfreunde verbindet den Kunstankauf mit einem breit angelegten Förderkonzept, das in nahezu alle Bereiche der Museumsarbeit hineinreicht.
Es umfaßt Ausstellungsprojekte und Publikationen ebenso wie Kunst- und Architekturvermittlung oder den Bereich der Restaurierung. Beim Erwerb von Kunstwerken werden die Freunde seit rund vier Jahren durch den Fond Wirtschaft engagiert sich unterstützt.1984, nur ein Jahr nach ihrer Gründung, haben die Museumsfreunde die ersten Kunstwerke erworben. Sechs Aquarelle (1977/78) von Gerhard Richter bildeten den Grundstein für eine mittlerweile auf rund 150 Werke angewachsene Sammlung, die den Bestand der Kunstmuseen Krefeld ideal ergänzt und nun im Museum Haus Lange in einer repräsentativen Auswahl vorgestellt wird.
Ein besonderes Gewicht kommt dem Werk des Malers Sigmar Polke zu. Zahlreiche grafische Arbeiten aus den Jahren 1967 bis 2002 geben einen profunden Einblick in das gesamte Schaffen des Künstlers. Gemeinsam mit der Kulturstiftung der Länder und der Kunststiftung NRW konnte 2006 das große Gemälde "Im Westen nichts Neues, Himmelstoß" (2004/05) erworben werden. Eines der jüngsten angekauften Werke ist ebenfalls zu sehen: Das farbenprächtige und monströse Werk "Eric and Dylan" (2011) des argentinischen Malers Fabian Marcaccio, das den Amoklauf an der Columbine High School in Littleton, Colorado vom 20. April 1999 in Erinnerung ruft. Weiterhin sind Werke von Thomas Schütte, Harald Klingelhöller, Zvi Goldstein und Hermann Pitz sowie Skulpturen und Gemälde von Carl Andre, David Rabinowitch und Alan Uglow zu sehen. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Kollwitz-Museum Köln zeigt Bilder des Berliner Impressionismus
 
Köln - "Berliner Impressionismus" lautet der Titel einer Ausstellung, die am 9. Oktober im Käthe Kollwitz Museum in Köln eröffnet wird. Die bis zum 26. Januar nächsten Jahres geplante Schau zeigt Werke der Berliner Secession aus der Nationalgalerie, hieß es in einer Ankündigung. Aus Protest gegen die reaktionäre Kunstpolitik Kaiser Wilhelms II. und der Königlichen Akademie der Künste organisierten sich in Berlin zahlreiche Maler und Bildhauer in Künstlergruppen und distanzierten sich damit vom jährlich stattfindenden offiziellen Salon, der Großen Berliner Kunstausstellung.
Eine der bedeutendsten Vereinigungen war die 1898 gegründete Berliner Secession. Auf Anregung von Walter Leistikow schlossen sich 60 bildende Künstler zur Ausrichtung eigener kleinerer Ausstellungen zusammen. Die bekanntesten waren Max Liebermann, Lovis Corinth, Max Slevogt und ab 1901 auch Käthe Kollwitz. Die meisten der damals gezeigten Werke zeugen vom Einfluß des Impressionismus, waren aber mit einer dunkleren, weniger strahlenden Farbigkeit stärker dem Gegenstand verhaftet. Die in Köln ausgestellten 64 Werke zeigen Gärten und Parks, Strandszenen, Portraits des gehobenen Bürgertums, Häuser, Straßenansichten und Vergnügungsstätten. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.kollwitz.de
 
Redaktion: Frank Becker