Skulpturenpark Waldfrieden um 4 ha erweitert

Auch eine zweite Ausstellungshalle erwartet die internationalen Besucher

von Jürgen Kasten

Bogomir Ecker Odolop - Foto © Jürgen Kasten
Skulpturenpark Waldfrieden
erweitert
 
Mit berechtigtem Stolz präsentierte Tony Cragg an zwei aufeinanderfolgenden Tagen der vergangenen Woche seinen nun um vier Hektar vergrößerten Skulpturenpark in Wuppertal. Die Schar der interessierten Pressevertreter wäre für nur eine Führung einfach zu groß gewesen. Schließlich liebt Cragg das intensive Gespräch, das er wie immer charmant und witzig führte.
Schon vor vier Jahren, so der international renommierte Bildhauer, habe man gesehen, daß der Park mehr Zuspruch erfuhr als erwartet. Rund 30.000 Besucher pro Jahr waren und sind es. Die meisten von ihnen kommen von außerhalb, viele sogar aus dem Ausland. Es mußte einfach ein größeres Gelände her, denn Craggs Objekte brauchen Platz, dem Betrachten und dem Betrachter muß Raum gegeben werden.
Die 4 ha waren im Besitz der Cragg Foundation, lagen aber in steilem Gelände. Also wurde mit der Stadt ein Grundstück getauscht, und nun führt der ursprüngliche Park weiter in den Wald hinein, der ebenfalls in ein Parkgelände umgewandelt wurde. Ein Teil der Bäume mußte fallen, andere wurden neu gesetzt.
Installiert wurden vorerst sieben neue Plastiken. Die meisten von Tony Cragg; aber auch Eva Hild ist vertreten und Bogomir Ecker mit einer Aluminium-Installation namens „Odolop“. Craggs neuestes Werk „Caldera“ bezeichnet von der Wortbedeutung her einen vulkanischen Hohlraum, soll aber hier die Beziehung zwischen zwei Menschen symbolisieren. Eine ähnliche Statue steht vor Mozarts Geburtshaus in Salzburg.
Auch im alten Parkteil wurden weitere Objekte anderer Künstler aufgestellt: Hubert Kiecol mit „Bundesbank“ und Jaume Plensa mit dem beeindruckenden Marmorkopf „Mariana W´s World“.

Harald Klingehöller, Fenster  - Foto © Jürgen Kasten
Darüber hinaus wurde von dem Architekten Rudolf Hoppe eine neue 200 m² große Ausstellungshalle konzipiert, in der zur Zeit eine Stein- und eine Lichtinstallation zu bewundern sind. Demnächst sollen dort auch Bilder, Zeichnungen und Skizzen gehängt werden. Eine weitere, dann dritte Ausstellungshalle in diesmal elliptischer Form befindet sich in Planung.
Wie wird das alles finanziert? - wird Cragg gefragt. Abhängig von Zuwendungen der Politik oder von Kulturmanagern möchte er nicht werden. Nach wie vor trägt alles die Stiftung „Cragg Foundation“, wobei Dr. Gerhard Finckh vom Wuppertaler Von der Heydt-Museum als künstlerischer Berater mit im Boot ist.
Mit der offiziellen Eröffnung am vergangenen Wochenende ging auch die Wechselausstellung zu Ende, die William Tucker gewidmet war. Es folgen Werke von Harald Klingenhöller, von dem schon die Lichtplastik in der neuen Halle stammt, und im neuen Jahr wird Peter Pabst, Bühnenbilder des Tanztheaters Pina Bausch, mit einer großen Ausstellung vertreten sein.
Cragg selber bereitet derweil die Aufstellung neuer Objekte in New York, Malmö und Salzburg vor. Das hiesige Publikum darf sich auf den neuen Park freuen, der mit einer Gesamtfläche von 12 ha nicht nur flächenmäßig zu den größten Attraktionen der Stadt Wuppertal zählt..

 
 
Tony Cragg + Caldera - Foto © Jürgen Kasten

Weitere Informationen und Vorbestellungen: www.skulpturenpark-waldfrieden.de

 Redaktion: Frank Becker