Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen


Museum Goch zeigt umfassende Ausstellung zum Werk von Peter Reichenberger
 
Goch/Köln - "Serielle Farbräume" lautet der Titel einer ersten umfassenden Ausstellung zum Werk des Kölner Malers Peter Reichenberger, die seit dem 8. September im Museum der niederrheinischen Stadt Goch zu sehen ist. Die Schau zu Reichenberger (1945-2004) umfaßt nach Angaben des Museums über 60 Arbeiten, darunter zahlreiche großformatige Werke bis hin zu den kleineren Papierarbeiten und "Partituren" des Künstlers. 
Dessen malerische Position steht nach Darstellung der Kuratoren völlig eigenständig in der deutschen Farbfeldmalerei des 20. Jahrhunderts. Ausschließlich unter Nutzung der Fingerkuppen, der Handkante oder des Handtellers hatte Reichenberger sein malerisches Oeuvre geschaffen. Mit dieser sehr besonderen und persönlichen Technik, zwischen Druck und Malerei, arbeitete er in übereinanderliegenden Schichten, seriellen Strukturen und mono- wie polychromen Farbverläufen. Dadurch entstanden Farbräume und Farbvolumen in ungeahnter Form und Intensität.
Eine Besonderheit dieser erstmaligen Präsentation im Museum Goch wird ein in sich geschlossener Farbraum sein, in dem sich der Besucher inmitten der leuchtenden roten Farbverläufe von fünf aufeinander konzipierten großformatigen Gemälden befindet. Die emotionale Begegnung in diesem Raum wird gebrochen durch das akribische Konzept seines Farbauftrages, daß den Bildern Struktur und Rhythmus verleiht,
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Diözesanmuseum zeigt Ausstellung zur Ästhetik des Unsichtbaren
 
Köln - "Zeigen - verhüllen - verbergen - Schrein" lautet der Titel der neuen Jahresausstellung im Diözesanmuseum Kolumba in Köln, die am 15. September eröffnet wird. Nach Angaben des Erzbistums widmet sich die bis zum 31. August kommenden Jahres terminierte Schau einem Thema, das zu den wesentlichen Merkmalen der abendländischen Kunst- und Kulturgeschichte zählt. Der Titel zentriert den Gedanken einer Ästhetik des Unsichtbaren auf das Wesen der kostbaren Schreine, die als Ausdruck mittelalterlicher Reliquienverehrung im Rheinland zu großer Blüte kamen.
Im dialogischen Ausstellungsprinzip sind Objekte der Werk- und Formensammlung ebenso zugeordnet, wie einzelne Arbeiten und Werkgruppen der Klassischen Moderne und der Gegenwartskunst. Einen Schwerpunkt bildet das Werk der amerikanischen Malerin Max Cole die mit Arbeiten aus vierzig Jahren in einem deutschen Museum erstmals umfassender ausgestellt sein wird.
 
Die Ausstellung ist mittwochs bis montags von 12 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet: www.kolumba.de
 
 
Ausstellung über Kimonos in Köln eröffnet
 
Köln - "Zedernduft und Frühlingsnebel" lautet der Titel einer Ausstellung mit Kimonos, die seit Samstag in der Japanisch-Deutschen Kulturwerkstatt in Köln zu sehen ist. Der Künstler Naoki Nomura stellt die Schönheit japanischer Poesie ins Zentrum seiner Arbeit. Mit seiner Technik "yuzen"-Färben gestaltet er seine Kimonos kühn und modern, doch zeigt er dabei die innersten Gefühle und die höfische Geschliffenheit der Dichterinnen der Helan-Zeit (794-1192) hieß es zum Auftakt der bis zum 28. September dauernden Ausstellung.
Der Kölner Künstler Walter Bruno Brix hat als Europäer einen ganz anderen Zugang zum Kimono. Er greift verschiedenste Stränge der japanischen Kimono-Tradition auf und kommentiert diese kreativ in Neuinterpretationen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 13 bis 20 Uhr geöffnet.
Internet: www.tenri-kw.de
 
 
Ausstellungseröffnung am 70. Geburtstag des Fotografen Jürgen Klauke
 
Düsseldorf/Köln - Anläßlich des 70. Geburtstages des Fotografen Jürgen Klauke zeigt die Galerie Hans Mayer in Düsseldorf seit Samstag eine Ausstellung mit Arbeiten des Künstlers. Wie die Galerie zum Auftakt der bis zum 31. Oktober terminierten Schau mitteilte, sind unter anderem die Video-Installationen "Hin und her" sowie "Ich gehe, Ich stehe" zu sehen. Klauke arbeitet vor allem plakativ. Im Zentrum seiner künstlerischen Arbeit steht der menschliche Körper, meist sein eigener.
Klauke wurde am 6. September 1943 in Kliding in der Nähe von Cochem an der Mosel geboren. Der Künstler ist vor allem durch Performances und sein fotografisches Oeuvre bekannt geworden. Er lebt und arbeitet seit 1968 in Köln und ist seit 1994 Professor für künstlerische Fotografie an der dortigen Kunsthochschule für Medien.
 
Die Ausstellung ist montags bis freitags von 10 bis 16 Uhr und samstags von 11 bis 14 Uhr geöffnet.
 
 
Glasmalereimuseum in Linnich zeigt Arbeiten von Tobias Kammerer
 
Linnich - Das Deutsche Glasmalereimuseum Linnich präsentiert unter dem Titel "Raumkunst der Gegenwart" seit Samstag Glasmalereien und Skulpturen von Tobias Kammerer. Die bis zum 9. Februar nächsten Jahres angesetzte Schau zeigt zudem Gemälde und Modelle des 1968 in Rottweil geborenen Künstlers. Kammerer arbeitet kontrastreich mit Linie und Fläche, mit transparentem und verdichtetem Farbauftrag. Seine Arbeiten sind abstrahierend bis abstrakt.
Kammerer schuf zahlreiche Gesamtausstattungen für Kirchen. Neben  Wand- und Glasmalerei gestaltet er Paramente, Prinzipalstücke, Kerzenleuchter. Er entwickelte außerdem für viele historische Kirchenräume ein modernes Erscheinungsbild. Für die Chorfenster der Kirche St. Peter und Paul in Neukirch/Rottweil entwarf er dynamisch bewegte, abstrakte Kompositionen in einem raffinierten Zusammenspiel von Schmelzfarbe, Echtantikglas und traditioneller Bleiverglasung.
Der Künstler realisierte unter anderem die Gesamtausstattung für die Basilika St. Katharinen in Kiew/Ukraine, wo er von 1998 bis 2000 das leere und vernachlässigte Gebäude in einen harmonischen Licht- und Farbraum verwandelte. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zu rechtsextremer Gewalt in Deutschland eröffnet
 
Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte zeigt Aufnahmen des amerikanischen Fotografen Sean Gallup von Opfern und Tätern
 
Dortmund - "Rechtsextreme Gewalt in Deutschland 1990 - 2013" lautet der Titel einer Ausstellung, die seit Samstag im Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund zu sehen ist. Gezeigt werden Aufnahmen des US-amerikanischen Fotografen Sean Gallup. Der 1968 geborene Fotograf setzt sich mit rechtsextremen Gewalttaten in Deutschland auseinander. Zu sehen sind Porträts von Opfern sowie von aktiven Neonazis und Aussteigern sowie deren Lebensläufe.
Zwei Jahre bereiste Gallup alte und neue Bundesländer und dokumentierte rechtsextreme Gewalt als gesamtdeutsches Phänomen. Es geht ihm nicht nur darum, die Bösartigkeit in der Gesellschaft aufzuspüren, sondern auch darum, Auswege aus der Gewalt zu finden, hieß es zum Start der bis zum 27. Oktober dauernden Ausstellung. Der Fotograf will mit seinen Bildern auch zur Zivilcourage und zu zivilbürgerlichem Engagement ermutigen. Dessen Kern sei Empathie und Mitgefühl für andere, so die Ausstellungsmacher. 
Die Menschen scheinen direkt aus den Bildern zu schauen und sich an ihr Gegenüber zu wenden. Gallups Fotografien provozieren die Fragen, warum Menschen andere hassen und was sie dazu bringt, sie schwer zu verletzen oder gar töten zu wollen. In Zusammenarbeit mit der Mahn- und Gedenkstätte Steinwache Dortmund, der Koordinierungsstelle für Vielfalt, Toleranz und Demokratie Dortmund, Back up, der Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt und dem Respektbüro der Stadt Dortmund gibt es während der Schau ein Begleitprogramm. Die Ausstellung wird gefördert im Rahmen des Bundesprogrammes "Toleranz fördern – Kompetenz stärken."
 
Die Ausstellung ist dienstags, mittwochs, freitags und sonntags von 10 bis 17 Uhr, donnerstags von 10 bis 20 Uhr sowie samstags von 12 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Von der Heydt-Kunsthalle zeigt Werke von Sven Drühl
 
Wuppertal - Die Von der Heydt-Kunsthalle in Wuppertal-Barmen zeigt seit  Sonntag  Werke des in Berlin lebenden Künstlers Sven Drühl. Der 1968 geborene Drühl setzt sich nach Angaben von Museumsdirektor Gerhard Finckh intensiv mit Landschafts- und Architekturmotiven der Kunstgeschichte und der zeitgenössischen Kunst auseinander. Die bis zum 26. Januar nächsten Jahres angesetzte Schau präsentiert zumeist großformatige Werke, die in den letzten zwölf Jahren entstanden sind.
 
Der Künstler nimmt laut Gerhard Finckh Versatzstücke aus bekannten Bildern - von berühmten oder auch weniger bekannten Künstlern - mixt sie mit hypermoderner Materialoberfläche, interpretiert sie neu und kombiniert sie mit eigenen Motiven. Mit seinen Neuformulierungen befreit er gern gesehene Bilder aus ihrem kunst- und kulturhistorischen Kontext und überträgt sie in eine populäre Formensprache, hieß es zum Auftakt der Schau.
Die Arbeiten vereinen Aspekte der seriellen Kunst und der Appropriation Art im Hinblick auf experimentelle malerische Transformationen. Als Weiterführung entstehen Wand- und Papierarbeiten sowie großformatige installative Neonarbeiten.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Landschaftsverbände wollen Preußen-Museen in Wesel und Minden übernehmen

Wesel/Minden - Die Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe werden voraussichtlich im ersten Quartal kommenden Jahres die Trägerschaft für die beiden Standorte des Preußen-Museums in Wesel und Minden übernehmen. Die politischen Gremien der Verbände befassen sich im November und Dezember mit entsprechenden Beschlußvorlagen, teilte eine Sprecherin des Preußen-Museums jetzt in Wesel mit.
Schon jetzt wurde der weitere "Fahrplan“ der Übernahme der Trägerschaft abgestimmt. Die Stiftung Preußen-Museum NRW müsse in den kommenden Monaten einen strengen Sparkurs fahren, so die Vorgabe der Landschaftsverbände. Deswegen hat der Stiftungsrat in seiner letzten Sitzung beschlossen, den Haushalt der Stiftung zu konsolidieren. Dabei kommt auch eine zeitweise Schließung der Museen in Betracht, hieß es weiter.
 
Redaktion: Frank Becker