Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen


Ausstellung zum Werk von Jürgen Stollhans in Münster
 
Münster/Köln - Das Werk von Jürgen Stollhans stellt die Kunsthalle Münster in einer Ausstellung vor, die am Freitag eröffnet wurde. Den Arbeiten des Kölner Künstlers liegen Materialsammlungen zugrunde, oft Bruchstücke einer visuellen Kultur, die ihre Bildwelten typisiert und reproduziert. Dabei reicht das Themenspektrum von Stollhans von Politik und Zeitgeschichte über Industrie- und Technikgeschichte bis hin zu Philosophie, Nachrichtenwelten und biografischen Bezügen.
Der 1962 geborene Künstler denkt in Interferenzen, Resonanzen und Analogien. Es gelingt ihm ironisch die Gegenstände in unerwartete Bezüge zueinander zu setzen, so daß ohne Emphase auch ‚nur’ erzählt werden kann, was man sieht: einen Kinderküchenherd in einer abgebrannten Kindertagesstätte, eine Kofferraumhaube, die abgeschliffen wird, dahin geworfene Holzlatten oder zerbeulte Tankwagen, die wie Cola-Dosen aussehen, hieß es in der Ankündigung der bis zum 8. September terminierten Schau.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 14 bis 19 Uhr sowie samstags und sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zu Migranten-Schicksalen der Antike
 
Römer-Museum Xanten startet ab kommenden Freitag die Schau "Überall zu Hause und doch fremd - Römer unterwegs"
 
Xanten - Erstmals widmet sich seit Freitag eine Ausstellung dem Schicksal von Migranten in der Antike: "Überall zu Hause und doch fremd - Römer unterwegs." Zu sehen gibt es bis zum 3. November unter anderem ein Bronzeblech mit der Inschrift einer freigelassenen Sklavin aus Vindonissa, die Kopie des Grabsteins eines helvetischen Kavalleristen aus Mainz, Bronzestatuetten zweier gefesselter Barbaren aus Carnuntum.
Das Römische Reich war eines der größten der Weltgeschichte. Es erstreckte sich vom Süden Schottlands bis zum Euphrat und nach Nordafrika. Reisefreiheit, ein gut ausgebautes Straßennetz und eine einheitliche Währung ermöglichten ein nie zuvor gekanntes Ausmaß an Mobilität. Menschen verließen ihr Zuhause, um neue Herausforderungen anzunehmen – beruflich oder privat, der Not gehorchend oder freiwillig, enthusiastisch oder in Sorge um eine ungewisse Zukunft. Römer aus Nordafrika finden sich in Germanien wieder, Helvetier an der Nordsee oder Griechen am Rhein.
Die Ausstellung beleuchtet Einzelschicksale von Menschen, die in unserer Gegend lebten, aber ihre Wurzeln zum Teil weit entfernt hatten, sie läßt archäologische Funde von wohlbekannten menschlichen Gefühlen wie Heimweh und Sehnsucht nach Orten und Menschen erzählen. Der Römer Fortunatus etwa war ein altgedienter Soldat. Während seiner Dienstzeit war er auf drei Kontinenten zu Hause. Fronto hingegen stammte aus Germanien, er hatte sein Leben in der römischen Armee als Fremder begonnen. Nach 25 wechselvollen Jahren bei den Hilfstruppen setzte er sich, nun römischer Bürger, mit seiner Frau und drei Töchtern an der Donau zur Ruhe.
Eine unbekannte Britannierin hatte einen dort im Dienste Roms stationierten germanischen Soldaten geheiratet und folgte ihm nun zurück auf den Kontinent. Eine Griechin aus Thessalonike wurde in Bonn bestattet. Ihre letzten Gedanken galten ihrem Liebsten und der Heimat. Ein Schweizer Weinhändler erbat am Ärmelkanal Schutz für die Überfahrt bei einer einheimischen Gottheit, ein Sklavenhändler auf dem Alpenpaß betete für einen sicheren Abstieg ins Tal für sich und seine lebendige Ware.
Die Ausstellung erzählt von Heimat, ihrem Verlust oder Gewinn, vom Fremdsein und dem Bewusstsein, einer weltumspannenden Gemeinschaft anzugehören. Eine aktuelle Umfrage bei Jugendlichen bereichert die antike Sicht und dokumentiert, welche Vorstellungen von Heimat heute wirksam sind. Die Schau entstand in Kooperation mit dem Vindonissa-Museum Brugg, dem Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg, dem LVR-Archäologischen Park Xanten und dem Archäologischen Park Carnuntum. 
 
Die Ausstellung ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.apx.lvr.de
 
 
Ausstellung "Kampf dem Hakenkreuz" im Bonner Stadtmuseum
 
Bonn - Das Stadtmuseum Bonn zeigt seit vergangenem Mittwoch die Ausstellung "Kampf dem Hakenkreuz". Die bis zum 21. Juli laufende Schau ist in Kooperation mit der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, dem Deutschen Gewerkschaftsbund Bonn und der Gedenkstätte für die Bonner Opfer des Nationalsozialismus entstanden. Ausgestellt ist politische Graphik des Verlags J.H.W. Dietz Nachfolger im antifaschistischen Abwehrkampf. Angesichts der drohenden nationalsozialistischen Gefahr stellte der sozialdemokratische Parteiverlag im Spätherbst 1930 sein Verlagsprogramm radikal um.
Kurze knappe gegen die NSDAP gerichtete Texte ersetzten lange Abhandlungen. Als illustratives Stilmittel setzten die Verantwortlichen auf einprägsame massenwirksame Illustrationen, Graphiken und eine neue politische Symbolik. Gemeinsam mit den antifaschistischen Karikaturen des sozialdemokratischen Satireblattes "Der wahre Jacob" bilden Massenbroschüren und satirische Zeichnungen ein eindrucksvolles graphisches Ensemble, das den Kampf von Sozialdemokraten und Gewerkschaftern gegen die tödliche Bedrohung illustriert. Die Ausstellung zeigt authentische Materialien und Reproduktionen.
 
Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt mittwochs von 9.30 bis 14 Uhr, donnerstags bis samstags von 13 bis 18 Uhr und sonntags von 11.30 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Regionalverband Ruhr fördert Chargesheimer-Ausstellung im Ruhr-Museum

Essen - Der Regionalverband Ruhr (RVR) beteiligt sich mit 30.000 Euro an dem für das kommende Jahr geplanten Ausstellungsprojekt "Chargesheimer: Im Ruhrgebiet". Einen entsprechenden Beschluß faßte der Kultur- und Sportausschuß des Verbandes am Mittwoch. Die vom Ruhr-Musesum Essen geplante Schau will die Geschichte der Bildsprache zum Ruhrgebiet vermitteln.
Basis für die Ausstellung sollen Aufnahmen des Fotografen Chargesheimer sein, der 1957 zusammen mit Heinrich Böll durch das Ruhrgebiet reiste. Der entstandene Bildband zeigt eine Industrieregion an der Schnittstelle zum Strukturwandel. Diese Bilder werden ergänzt durch Aufnahmen, die laut RVR noch nie öffentlich gezeigt wurden und späteren Bildbänden der Region gegenübergestellt. Zur Ausstellung soll dann außerdem eine Neuauflage des vergriffenen Buchs von Böll und Chargesheimer erscheinen.
 
 
Internationale Bergische Kunstausstellung startete am Freitag
 
Solingen - Im Solinger Kunstmuseum ist am Freitag die inzwischen 67. Internationale Bergische Kunstausstellung gestartet. Die bis zum 8. September terminierte Schau gibt einen Einblick in das vielfältige Kunstschaffen der Region, hieß es zum Start. Über 250 Künstlerinnen und Künstler hatten sich zur Teilnahme an der Ausstellung beworben. Eine Jury wählte daraus 15 spannende Ansätze aus Bildhauerei, Malerei und Fotografie aus.
Viele der teilnehmenden Künstler sind Absolventen der Düsseldorfer Kunstakademie und bereits durch überregionale Ausstellungstätigkeiten bekannt. Es gibt auch junge Künstlerinnen und Künstler in der Ausstellung zu entdecken, die am Anfang ihrer Karriere stehen und bereits ein eindrucksvolles Werk vorweisen können. Der in Düsseldorf lebende und arbeitende Künstler Tobias Przybilla erhält zum Auftakt der Ausstellung den mit 3.500 Euro dotierten Internationalen Bergischen Kunstpreis.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Wahlverwandtschaften" in Bergisch Gladbach
 
Bergisch Gladbach - "Wahlverwandtschaften. Papier und Fotografie" lautet der Titel einer Ausstellung, die am Freitag in der Städtischen Galerie Villa Zanders in Bergisch Gladbach eröffnet wurde Die bis zum 15. September terminierte Schau zeige "die geheime Chemie zwischen Fotografie und Papier und ihre unerwarteten Verbindungen und Verwandtschaften", hieß es zum Start. Papier und Karton würden in der aktuellen Fotografie eine neue Wertschätzung als Grundlage der dargestellten Sujets oder als Ausgangspunkt experimentellen Gestaltens erfahren, so die Aussteller.
Die ausstellenden Fotografen entwickeln einen Dialog zu ausgewählten Papierarbeiten aus der Sammlung "Kunst aus Papier", etwa von John Cage, dem Verpackungskünstler Christo, Mischa Kuball oder Wolf Vostell. Die Gegenüberstellungen verändern nach Angaben der Galerie die Perspektive und verschaffen sowohl dem Bick auf die Fotografie als auch auf das Werk aus Papier neue Impulse. Beteiligte Fotografen sind unter anderem Nina Brauhauser, Klaus Hansen, Ralf Kaspers, Wolfgang Lüttgens und Petra Weifenbach.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 14 bis 18 Uhr, donnerstags von 14 bis 20 Uhr sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Adele Mills exklusiv in der Wuppertaler Galerie „Kunstkomplex“
 
Die Amerikanerin stellt zum ersten Mal in Europa aus.
 
Mit der Ausstellung „HOSTAGE“ präsentiert die in Los Angeles ansässige Künstlerin Adele Mills in

Adele Mills, Nessie - Foto © Frank Becker
der Wuppertaler Galerie „Kunstkoplex“ Mixed-Media-Paintings, für die sie sich einer neuen, spannenden Technik bedient: Aus zwei visuellen Ebenen bestehend, kann das Bild weder der einen noch der anderen Ebene zugeordnet werden. So sind Protagonisten und Bilder „Geiseln“ des Zwischenraums, denn nur dort, wo die Ebenen sich nicht berühren, ist ihre Existenz möglich. Es ist eben diese raffinierte Schnittmenge von Realität und Einbildung, von Fakt und Fiktion, die die Werke von Adele Mills ausmacht.
Adele Mills wurde in Los Angeles geboren und hat am California Institute of the Arts (CalArts) und an der UCLA Bildende Kunst studiert. Nach zahlreichen Ausstellungen u.a. im LACDA, Geffen Contemporary at MOCA – Museum of Contemporary Art und Zaha Museum Seoul, ist „HOSTAGE“ ihre erste Einzelausstellung in Europa. Von der Galerie Kunstkomplex wurde Adele Mills bereits auf den Kunstmessen LA Art Show und AAF Brussels vertreten. Auch auf der C.A.R Media Art Fair Ende Mai in Essen wird Galeristin Nicole Bardohl Bilder von ihr präsentieren.
Die Vernissage in Anwesenheit der Künstlerin fand am 7. Juni statt. Die Ausstellung ist bis zum 31. Juli dienstags bis freitags von 12-19 Uhr zu sehen, sowie gerne nach Vereinbarung.
 
Galerie KUNSTKOMPLEX - Hofaue 54 | Eingang: Wesendonkstr. 12 - 42103 Wuppertal-Elberfeld  -  Tel 0202 - 39 31 24 94  -  info@kunstkomplex.net
Weitere Informationen: www.kunstkomplex.net
 
Redaktion: Frank Becker