Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 



Verschwundenes Renoir-Bild beschäftigt erneut die Justiz
 
Hamm - Ein verschwundenes Renoir-Bild beschäftigt ab dem 6. März erneut die Justiz. Ein aus Kroatien stammender Mann hatte das Land NRW zuvor vor dem Landgericht Dortmund auf 32 Millionen Euro Schadenersatz verklagt, erklärte ein Sprecher des Hammer Gerichts am Mittwoch. Das Landgericht hatte die Klage im November 2011 abgewiesen. Dagegen hatte der Kläger Berufung eingelegt. Steuerfahnder hatten das knapp 50 mal 34 Zentimeter große Bild 2004 beim Kläger beschlagnahmt und im Tresor der Staatsanwaltschaft Essen gesichert, weil sie damals bereits Zweifel an der Echtheit der Pastellzeichnung des französischen Impressionisten Pierre-Auguste Renoir hatten. Das Bild verschwand irgendwann spurlos. 
Die Dortmunder Richter hatten damals entschieden, daß die Staatsanwaltschaft Essen ihre Pflichten zwar verletzt habe, weil das von ihr verwahrte Bild abhanden gekommen sei. Dem Anspruch des Klägers auf Schadenersatz stünde allerdings entgegen, daß es sich bei dem Bild um einen wertlosen Nachdruck handele. Die Verhandlung vor dem Oberlandesgericht Hamm beginnt am 6. März um 9.00 Uhr.
 
 
NRW-Theatertreffen vom 26. Juni an in Bielefeld
 
Bielefeld - In diesem Jahr findet das NRW-Theatertreffen vom 26. bis zum 30. Juni am Theater Bielefeld statt. Zu sehen sind herausragende Inszenierungen der laufenden Spielzeit an den Bühnen von Rhein und Ruhr. Gezeigt werden Produktionen, die eine möglichst große Bandbreite künstlerischer Tendenzen  abbilden, teilte Theaterintendant Michael Heicks mit. Jedes der neunzehn nordrhein-westfälischen Stadt- und Landestheater hat eine Inszenierung vorgeschlagen, die eine Jury in den nächsten Wochen sichten wird.
Bis zu zehn Produktionen werden für das NRW-Theatertreffen ausgewählt. Anfang April 2013 will die Jury bekannt geben, welche Entdeckungen man in den Theatern  gemacht hat und welche Aufführungen die Zuschauer im Sommer in Bielefeld sehen können. Neben dem Schauspiel wird zum ersten Mal in der Geschichte des NRW-Theatertreffens auch der Tanz im Fokus stehen. So möchten die Veranstalter im Rahmenprogramm des Festivals unter anderem choreografische Uraufführungen von Stadttheatern aus der Region zeigen und durch den Austausch zwischen Tanz und Spiel grenzerweiternde, spartenübergreifende Impulse auf beiden Seiten fördern.
Auch das Kinder- und Jugendtheater soll mit zwei Produktionen beim NRW-Theatertreffen zu Gast sein. Die Veranstalter freuen sich, die beiden Gewinner des Kinder- und Jugendtheatertreffens NRW "Westwind" nach Bielefeld einzuladen.
 
 
Paul Spiegel Filmfestival startete gestern in Düsseldorf
 
Präsentiert werden insgesamt elf Filme aus fünf Ländern
 
Düsseldorf - Gestern startete im Kino des Filmmuseums Düsseldorf das Paul Spiegel Filmfest "Jüdische Welten." Bis Donnerstag werden Filme aus fünf verschiedenen Ländern zu sehen sein, hieß es in einer Ankündigung. Eröffnet wurde das Festival mit dem Streifen "Oma & Bella", dem charmantem Porträt einer Großmutter und ihrer Mitbewohnerin, sowie dem österreichischen Dokumentarfilm "Call me a Jew" von Regisseur Michael Pfeifenberger. Das Festival wurde im vergangenen Jahr nach dem ehemaligen Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland benannt.
Das Festival entspricht nach Angaben der Veranstalter genau der integrativen Ausrichtung, für die Paul Spiegel stets so engagiert eingetreten ist. Aus Israel kommt in einer Deutschlandpremiere der Film "Igor und die Reise der Kraniche". Der israelische Regisseur Evgeny Ruman erzählt in seinem Debütfilm vom 10-jährigen Igor, der mit seiner Mutter von Rußland nach Israel zieht, jedoch in seiner neuen Heimat ein Außenseiter ist. Um sich abzulenken, verfolgt er im Internet den Flug einer Kranichfamilie und identifiziert sich mit dem Kranichjungen.
Der zweite Beitrag aus Israel ist der preisgekrönte Spielfilm "Hashoter/Policeman", in dem die Welten eines jungen Elitepolizisten und einer Gruppe politisch-radikaler israelischer Jugendlicher aufeinanderprallen. Der britisch-israelische Kurzfilm "My kosher shifts" wiederum ist ein anregendes und lustiges Porträt eines Londoner Hotels mit jüdisch-orthodoxer Kundschaft. Und der deutsche Spielfilm "Kaddish für einen Freund" erzählt von einer ganz besonderen Freundschaft im Berlin der Gegenwart.
Auch das Gedenken an die Shoah wird einen Platz im Festivalprogramm haben. Die Filme "Kein Friede den Frevlern" und "Fred Spiegel - Witness of truth", der im Rahmen des Festivals seine Weltpremiere feiert, zeigen dabei unterschiedliche Formen filmischer Erinnerung und des Umgangs mit Zeugnissen über den Holocaust.
 
Internet: www.filmmuseum.de
 
 
"Impulse Theater Biennale 2013" ist gesichert

Wuppertal/Bochum/Mülheim - Gute Nachricht für die "Impulse Theater Biennale 2013". Wie das NRW-Kultursekretariat in Wuppertal mitteilte, kann das Festival freier Produktionen in diesem Jahr stattfinden. Vom 27. Juni bis zum 7. Juli zeigt "Impulse" in Bochum, Düsseldorf, Köln und Mülheim an der Ruhr herausragende freie Produktionen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der Gesamtetat für das Festival liegt nun bei etwa 750.000 Euro, deutlich weniger als noch 2011. Erstmals wird es einen thematischen Fokus geben, so die Veranstalter. Unter dem Titel "Under the Influence" wird die Bedeutung von kulturellen Identitäten untersucht.
 
 
Ulrich Roehm erhielt den Deutschen Tanzpreis

Essen - Er hat den Deutschen Tanzpreis vor 30 Jahren ins Leben gerufen, am Samstag wurde er in Essen selbst damit geehrt. Ulrich Roehm, langjähriger Vorsitzender des Fördervereins Tanzkunst und des Deutschen Berufsverbandes für Tanzpädagogik begann als Tänzer beim Folkwang Ballett in der Reviermetropole. Es folgten Engagements in Europa und Kanada, bevor er sich endgültig in Essen niederließ. Der Tanzpreis Zukunft 2013 wird dem Bundesjugendballett aus Hamburg verliehen. Einen Anerkennungspreis erhält Tobias Ehinger, Manager des Balletts Dortmund unter Ballettchef Xin Peng Wang.

Informationen: www.fvtk.de
 

Kommission hat mit Suche nach neuem Düsseldorfer Schauspiel-Intendanten begonnen

Düsseldorf - Eine elfköpfige Findungskommission aus Vertretern von Stadt und Land sowie Experten hat jetzt mit der Suche nach einem neuen Intendanten des Düsseldorfer Schauspielhauses begonnen. Der Kommission gehören unter anderem Klaus Zehelein, der Chef der Bayerischen Theaterakademie August Everding, Ruhrtriennale-Intendant Heiner Goebbels, die Leiterin des Berliner Theatertreffens, Yvonne Büdenhölzer und Harald Müller, Verlagsleiter bei der Zeitschrift "Theater der Zeit" an. Die Beratungen haben in der zurückliegenden Woche begonnen, hieß es.

Vorschläge für einen Nachfolger des im Herbst vergangenen Jahres nach nur anderthalb Jahren aus Gesundheitsgründen zurück getretenen Staffan Valdemar Holm werden nach Kommissionsangaben dem Aufsichtsrat mitgeteilt. Das letzte Wort haben dann die Gesellschafter: Die Stadt Düsseldorf und das Land NRW. Bewerbungen seien seit dem Tag eingetroffen, an dem Holm sein Amt niederlegte, hieß es weiter. In einer Antwort auf eine Kleine Anfrage von zwei FDP-Landtagsabgeordneten nach den Anforderungen an einen Bewerber um die Intendanz erklärte NRW-Kulturministerin Ute Schäfer (SPD): Erwartet wird eine hohe künstlerische und organisatorische Kompetenz sowie eine bundesweite Relevanz."

Weiter erklärte Schäfer nach Angaben der in Düsseldorf erscheinenden Tageszeitung "Rheinische Post": Wir wollen ein erfolgreiches, gut besuchtes und auch weit beachtetes Theater. Voraussetzung ist die Kenntnis kompetenter Künstler in den Bereichen Regie, Bühne, Schauspiel bundesweit und international sowie eine sehr gute Kompetenz zur Spielplangestaltung." 


Redaktion: Frank Becker