Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Internationaler Debüt-Spielfilmpreis für Belma Bas
 
Köln - Die türkische Regisseurin Belma Bas ist in Köln mit dem diesjährigen Internationalen Debüt-Spielfilmpreis ausgezeichnet worden. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde zum Abschluss des Internationalen Fraufilmfestivals überreicht, teilte Festivalleiterin Silke Johanna Räbiger am Montag mit. Die Regisseurin erhielt den Preis für ihren Film "Zefir" (leichte Brise, die von Westen weht). Darin erzählt sie die Geschichte der elfjährigen Zefir, die, von der Mutter abgeschoben, den Sommer bei ihren Großeltern auf dem Land verbringt. Räbiger zeigte sich mit der diesjährigen Festivalausgabe mehr als zufrieden. An den sieben Tagen des Festivals kamen knapp 8.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. "Toll ist, daß alle Sektionen des Festivals deutlich an Zulauf gewonnen haben. Das Auswahlprogramm, das wir parallel im Kino im Dortmunder U gezeigt haben, hat eine schöne Brücke zwischen den beiden Festivalstandorten an Rhein und Ruhr geschlagen", erklärte Räbiger. 2013 findet das Frauenfilmfestival in Dortmund statt.
 
 
Eigene Zeitschrift für Comic-Dame "Minnie"
 
Entenhausen/Berlin - Minnie-Maus, die berühmte Dauer-Gefährtin von Micky Maus aus Entenhausen, bekommt jetzt eine spezielle Zeitschrift für Comic-Damen. Wie der in Berlin ansässige Egmont-Ehapa-Verlag am Montag mitteilte, gibt es das neue Disney-Magazin mit dem Titel "Minnie" ab dem 2. Mai in den Regalen der Zeitschriftenhändler. Die ganz im Gegensatz zu Daisy Duck, der Dauer-Freundin von Donald Duck stets liebe und top gestylte Mäusedame verrät neben mädchentypischen Themen wie Mode, Tiere und Freundschaft nach Angaben des Verlags monatlich auch das Neueste über ihre Lieblingsstars. 
Außerdem gibt es aktuelle Trends, hilfreiche Bastel- und Stylingtipps, leckere Koch- und Backrezepte, spannende Tests und Minnie-Poster. Ein besonderes Highlight sind exklusive Minnie-Comics im Magazin, das speziell über Minnie-Maus und ihre Freundinnen in Entenhausen informiert. Ein passendes Extra im Minnie-Stil soll zudem dafür sorgen, daß sich jede Leserin genauso stilsicher fühlt, wie die hippe Mäusedame, die übrigens genau wie ihr Freund Micky am 18. November 1928 in dem in Schwarzweiß gedrehten Tonfilm "Steamboat Willie" das Licht der Comic-Welt erblickte. Ein wahrhaft altes Mädchen also, das im November dieses Jahres immerhin schon ihren 84. Geburtstag feiern kann.  
 
 
Kölner Oper droht mit Spielzeitausfall in der kommenden Saison
 
Köln - Der Intendant der finanziell angeschlagenen Oper in Köln, Uwe Eric Laufenberg schließt nicht mehr aus, daß die Spielzeit 2012/2013 komplett abgesagt werden muß. Hintergrund ist die finanzielle Talfahrt der städtischen Bühnen, hieß es am Mittwoch in der Domstadt. Nach Darstellung der Oper ist durch den Notkredit über sechs Millionen Euro die kommende Spielzeit nicht gesichert. Verträge mit namhaften Künstlern könnten auch weiter nicht abgeschlossen werden, so Laufenberg in einer Mitteilung.
Der seit 2009 amtierende Opernchef forderte aus diesem Grund bis zum (kommenden) Montag eine Lösung. Für den (kommenden) Dienstag wollte die Oper ihr Programm für die anstehende neue Spielzeit präsentieren. Der Hauptausschuss der Stadt Köln hatte am (vergangenen) Montag den Weg für die Finanzspritze in Millionenhöhe freigemacht. Dadurch sei allerdings keine Klärung des finanziellen Rahmens für die Opernspielzeit 2012/13 herbeigeführt worden, kritisierte der Opernchef. Köln wäre die erste deutsche Stadt, die seit 1943/44 eine komplette Theatersaison absagt.
 
 
Über 60.000 Besucher kamen zur Kunstmesse Art Cologne nach Köln
 
Köln - Nach fünftägiger Dauer ist am Sonntag in Köln die diesjährige Internationale Kunstmesse Art Cologne zu Ende gegangen. Nach Angaben der Veranstalter kamen rund 60.000 kunstinteressierte Besucher aus dem In- und Ausland zur 46. Ausgabe der Messe. Darunter waren auch zahlreiche bekannte Sammler, Museumsfachleute und Kuratoren, hieß es zum Ende der Veranstaltung. Aussteller, Käufer und Kunstinteressierte zeigten sich hoch zufrieden mit der künstlerischen Qualität des Angebots und mit den getätigten Verkäufen.
Umsätze wurden in allen Bereichen getätigt, viele Galeristen verkauften Werke ihrer jüngeren Künstler, hieß es weiter. Spitzenreiter war die Galerie David Zwirner, die ein Baselitz-Gemälde für drei Millionen US-Dollar abgab, gefolgt von der Galerie Thaddaeus Ropac, die einen Käufer für ein 1,1 Millionen Euro teures Bild von Andy Warhol fand. Die Antwerpener Galerie Wide White Space erhielt den vom Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler und der Koelnmesse gemeinsam vergebenen Art Cologne-Preis für Kunstvermittlung 2012. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wurde an Anny De Decker überreicht. Sie hatte die legendäre Galerie von 1966 bis 1976 gemeinsam mit ihrem 2010 verstorbenen Ehemann Bernd Lohaus geleitet.  
Eine unabhängige Jury wählte einstimmig den Badischen Kunstverein in Karlsruhe zum diesjährigen Träger des Art Colgone-Preises für Kunstvereine, der seit 2006 in Kooperation von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine und der Kunstmesse ausgelobt wird. Der Preis ist mit 8.000 Euro dotiert. Der Journalist Kolja Reichert, der seit 2006 als freier Autor vor allem für Tages- und Wochenzeitungen arbeitet, wurde mit dem diesjährigen Preis für Kunstkritik ausgezeichnet, der mit 3.000 Euro dotiert ist. Die Art Cologne 2013 findet vom 17. bis 21. April statt.
 
 
 
Projekt "Dance Dialogues Africa" in Düsseldorf gestartet
 
Düsseldorf - Im Tanzhaus NRW in Düsseldorf ist am Wochenende das von der Kulturstiftung des Bundes geförderte Projekt "Dance Dialogues Africa" gestartet. Zum Auftakt gab es das Gastspiel "more more more ...future" des kongolesischen Choreografen und Tänzers Faustin Linyekula. Er zählt zu den wichtigsten zeitgenössischen Künstlern Afrikas und brachte mit seinen Tänzern und Musikern zornige, gesellschaftskritische Texte, die die rund 100minütige Performance zu einem "Statement des Aufbegehrens" und Neuanfangs nach einer besseren Zukunft im Kongo werden ließen. 
Während der Schau war von der "Dämmerung der Idole" die Rede, davon, daß die Menschen in dem afrikanischen Land "besseres verdient haben als Großzügigkeit, nämlich Gerechtigkeit" und Menschenwürde wurde musikalisch und tänzerisch ebenso beschworen, wie der "eigene Weg in die Zukunft". In französischer und kongolesischer Sprache hieß es außerdem: "Wir verdienen Besseres als Versprechen und geheucheltes Mitgefühl".
Das Projekt zielt nach Angaben der Veranstalter auf den nachhaltigen Dialog zwischen wichtigen Tanzzentren in Deutschland und Afrika und sucht die Zusammenarbeit junger Künstler beider Kulturregionen. Unter anderem führte am Wochenende die Ethnologin Ulrike Nestler im Rahmen eines Vortrags in das zeitgenössische Tanzschaffen Afrikas ein. Die Kulturstiftung des Bundes fördert das langfristig angelegte Projekt mit insgesamt 350.000 Euro. Auch die Kunststiftung NRW unterstützt das Projekt finanziell.
Die wichtigsten Partner des Projekts "Dance Dialogues Africa" in Deutschand sind das Europäische Zentrum der Künste Hellerau in Dresden und Kampnagel in Hamburg. Zu den afrikanischen Partnern gehören Projekte in der Demokratischen Republik Kongo, in Mosambik, in Südafrika und in Tunesien. Das Projekt beinhaltet Gastspielreihen mit Tanzstücken afrikanischer Choreografen in Deutschland sowie Tourneen deutscher Choreografen durch afrikanische Länder. Vor allem wird die Erarbeitung neuer Produktionen in Afrika unterstützt und eine Reihe von Laboratorien, Workshops und anderen Formaten der Begegnung und Vermittlung veranstaltet.
 
Das Gastspiel "more, more, more ... future" wird am 26. und 27. April auch in Dresden sowie am 29. April in Münster zu sehen sein.
 
 
Preis für Kunstkritik geht an den Journalisten Kolja Reichert
 
Köln - Der freie Journalist Kolja Reichert wurde am vergangenen Samstag auf der Internationalen Kunstmesse Art Cologne mit dem diesjährigen Preis für Kunstkritik ausgezeichnet. Der mit 3.000 Euro dotierte Preis wird von der Messegesellschaft und der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine gemeinsam vergeben. Kolja Reicherts Texte stünden für Sprachqualität und Lesefreude, hieß es zur Begründung der Preisvergabe. Damit wolle man auch daran erinnern, daß ein lebendiges und meinungsfreudiges Feuilleton "nicht auf Sparten wie die Literatur- und Filmkritik beschränkt sein muß, sondern für die Bildende Kunst stärker als bisher zurückerobert werden" könne, betonte die Jury. Der Preis wird durch die ADKV seit 1999 ausgelobt, seit 2006 in Kooperation mit der Art Cologne.
 
 
Bühnenverein-Geschäftsführer sieht kein Überangebot an Theatern im Ruhrgebiet
 
Essen - Der Geschäftsführer des Deutschen Bühnenvereins, Rolf Bolwin, sieht kein Überangebot an öffentlichen Theatern im Ruhrgebiet. Gegenüber der in Essen erscheinenden Tageszeitung NRZ (Freitagsausgabe) sagte Bolwin, es gebe nur zwei große Dreispartenbetriebe in Essen und Dortmund. Dazwischen existierten zwei Schauspielhäuser in Oberhausen und Bochum, ein Musiktheater in Gelsenkirchen und die Landesbühne Castrop-Rauxel. "Das ist, wenn man sich das Millionenpublikum anschaut, kein Überangebot", sagte der Chef des Bühnenvereins.
Wer glaube, eine Stadt, die ihr Theater schließe, würde einen Teil der frei gewordenen Zuschüsse an das Theater der Nachbarstadt geben, "der kann auch gleich den Vorschlag machen, den Fußballverein FC Schalke 04 aufzulösen, um mit dem ersparten Geld Borussia Dortmund mitzufinanzieren", sagte Bolwin. Mit der Schließung eines Theaters sei noch kein Haushalt gerettet worden.
 
 
Ausstellung "Die Bücher des Königs" ab 6. Mai in Minden
 
Minden - Nach der Eröffnung der Ausstellung in der Staatsbibliothek Berlin und der nachfolgenden Präsentation in der Französischen Botschaft am Pariser Platz werden "Die Bücher des Königs" ab dem 6. Mai nun im Preußen-Museum Minden zu sehen sein. Im Mittelpunkt der Ausstellung zum Gedenken an den 300. Geburtstag Friedrichs des Großen wird in Minden zunächst der Privatmann Friedrich stehen. Die bis zum 1. Juli terminierte Ausstellung zeigt nach Angaben des Museums vom Donnerstag kostbare bibliophile Raritäten einer Privatsammlung.
Sie präsentiert seltene Bücher, die der König las und die prägenden Einfluss auf seine Anschauungen hatten. Zudem werden eigene Werke - in Erstausgaben - sowie Korrespondenz mit den großen aufgeklärten Geistern seiner Zeit gezeigt. Erläutert und illustriert wird die Schau durch Friedrich - Zitate, Autographen, Gemälde und Graphiken. Texttafeln in deutscher und englischer Sprache erleichtern den Zugang und leiten in die thematischen Abschnitte ein. Zur Ausstellung ist ein reich bebilderter Katalog erschienen, der detailliert alle Exponate beschreibt.
Die Ausstellung ist mittwochs bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Erdgeschichtliches Museum "Zeittunnel" in Wülfrath wieder geöffnet
 
Wülfrath - Am Sonntag hat das erdgeschichtliche Museum "Zeittunnel" in Wülfrath seine diesjährige Saison eröffnet. In dem alten 160 Meter langen Abbautunnel des Bochumer Bruchs werden 400 Millionen Jahre Erdgeschichte mit allen Sinnen erlebbar. Die besondere Atmosphäre dieses außergewöhnlichen Ortes besticht durch den Wechsel der dunklen Tunnelabschnitte mit den farbigen "Zeitfenstern" der erlebnisorientierten Ausstellung. Besucher begegnen auf ihrem Gang durch den "Zeittunnel" ungewöhnlichen Lebewesen, Dinosauriern und den ersten Menschen, betrachten die Verschiebung der Kontinente und die vielen fossilen Zeugen in den Vitrinen und erleben die im Gegensatz zur Erdgeschichte minimale Zeitspanne der Industriegeschichte des Kalkabbaus.
Der "Zeittunnel" ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.