Die Vergänglichkeit des Seins

Benedikt Kobel - "Unterm Strich"

von Frank Becker
Unterm Strich
Karikaturen zur Schwierigkeit des Seins
von Benedikt Kobel

Es scheint, als hätten einige Musiker eine besonders intime Verbindung zum Zeichenstift - und vice versa. Gelegentlich war zu dieser Thematik hier ja schon etwas zu lesen, z.B. im Zusammenhang mit Gerard Hoffnung, Loriot oder Robin Chadwick. Heute möchte ich Ihnen den Opernsänger Benedikt Kobel vorstellen, der in erster Profession an der Wiener Staatsoper singt und sich jetzt mit dem Bändchen "Unterm Strich" und einer kleinen Auswahl seiner Arbeiten als großartiger Zeichner und Cartoonist präsentiert.

Benedikt Kobel zeigt sich zwar auch als satirischer Beobachter der Opern- und Konzertwelt, setzt aber in seinen punkt- oder sollte man sagen: strichgenauen Cartoons und Charakterstudien überwiegend und mitunter recht böse Befindlichkeiten, Fehlschläge, Illusionen und Selbsttäuschungen aus dem nicht immer gelungenen Leben um. Gelegentlich erinnert die markante Schraffur des Strichs an Paul Flora, dann wieder die Chuzpe mancher Zeichnungen an Luis Murschetz und die tieftraurige Bosheit an Chaval. Kobel befindet sich also in bester Gesellschaft - und er paßt mit seiner Melancholie und Philosophie vorzüglich dort hinein. Schauen Sie sich hier nun eine Auswahl der Auswahl an - subjektiv, gewiß, aber doch repräsentativ.


Der Ameisenbär bringt ruhigen Gewissens Vernichtung, Not und Greuel ungestraft über ein ganzes Volk
© Familie Kobel


 
© Familie Kobel


 
"Hmm, gar nicht so schlimm" - © Familie Kobel



© Familie Kobel


Benedikt Kobel – „Unterm Strich“
© 2012 Ueberreuter Verlag, 1. Auflage, Januar 2012, 62 Seiten, gebunden, 16,3 x 16,8 cm - ISBN: 978-3-8000-7532-4
€ 9,95
 

Den Waldkauz befallen angesichts einer UHU-Tube melancholische Gedanken über die Vergänglichkeit des Seins
© Familie Kobel


Weitere Informationen:  www.benediktkobel.at  und  www.ueberreuter.at