Una festa sui prati

Konrad Beikircher singt Celentano

von Frank Becker

Balladen, Rock und viel, viel Liebe

Adriano Celentano, seit 50 Jahren einer der ganz Großen des italienischen Musikmarktes - Sänger gefühlvoller Balladen, poetischer und kritischer Chansonnier und fetziger Rock `n´ Roller - hat, obgleich in seiner Heimat ein Superstar, in Deutschland nie die ihm gebührende Beachtung gefunden, wenn auch einige Titel in den 60ern in deutsche Hitparaden eingezogen sind, denken wir an „Azzurro“, „Una festa sui prati“, „La coppia piu bella del mondo“ oder „Il ragazzo della Via Gluck“. Jeder einzelne wurde unvergeßlich. Konrad Beikircher stillt mit einer hinreißenden Bühnenshow und dem Album zum Programm den Nachholbedarf.

Gemeinsam mit Matthias Raue (Mandoline, Viola, Geige), Martin Wagner (Akkordeon) und Hanns Höhn (Kontrabass) stellt er für 66 Minuten die Zeit zurück, nimmt seine Hörer mit auf die Sehnsuchtsreise von 1958 bis 1968, in eine Zeit schöner Erinnerungen - vom titelgebenden Top Hit "Una festa sui prati"  über das vom ersten Takt an temporeiche "Il tuo bacio è come un rock" bis zum tränenreichen "Fors, forse". Pures Vergnügen!

Beikircher, in Bestform wie seine drei kongenialen Kollegen, zeigt sich wie schon bei dem Vorgänger-Album „Ciao ciao bambina“ als glänzender Interpret anspruchsvoller italienischer Pop-Musik, die ihrer Zeit weit voraus um vieles musikalischer, charmanter, zeitkritischer und balladesker war als die vergleichbaren deutschen Schlager. Beikirchers Version des einstigen Sommer-Hits „Azzurro“ wird sowohl dem Komponisten und Song-Poeten Paolo Conte wie auch dem Erfolgsinterpreten Adriano Celentano gerecht. Beikirchers Charisma, sein einnehmend sympathisches Wesen überträgt sich auf der Bühne als zusätzliches Plus, die Dramaturgie seines anekdotenreichen Auftritts (Lob auch für das Licht!) macht aus dem musikalischen Genuß auch einen fürs Gemüt - also unbedingt die Show ansehen!

Celentano gehörte zu Beikirchers Südtiroler Jugend wie Ruth Elcosta, die Monroe des Kindergartens, wie wippende Petticoats und Strumpfnähte - und seine Gitarre, mit der er durch die Lokale von Bruneck zog und mit dem Hit „24.000 baci“ die Herzen der Heidis und Elkes eroberte. Ein Jammer, daß die Erzählungen des charmanten Plauderers nicht mitgeschnitten sind, doch dafür bräuchte man ein Doppelalbum. Immerhin vielleicht eine Anregung. All die wundervollen Lieder vom Tango „Grazie, prego, scusi“  bis „Basta (con la luna)“, vom Cha-Cha-Cha „Auli Ulé“ mit Raues Mandolinen-Solo und der zärtlichen Ballade „Soli“ (mit Hanns Höhns traumhaftem Solo am Kontrabaß) bis zum explosiven „Furore“ singt, rockt und seufzt er – und wenn man genau hinhört, wird aus dem Silberlöwen wieder der 14-jährige Junge mit der Gitarre daheim in Bruneck. Das rührt an, mindestens so sehr wie die herrlichen Lieder Luciano Berettas, Vito Pallavicinis und Paolo Contes, die Celentano neben seinen eigenen zur Ewigkeit erhoben hat. 

Die CD hat übrigens einen Titel mehr, als die Liste auf der Rückseite angibt. Unsere Liste (rechts) ist komplett.

Zwei Empfehlungen: das brandneue Duo-Album von Hanns Höhn mit Katharina Debus „Frau Contra Bass“ und das schon bald wieder aktuelle Duo-Album Höhns mit Martin Wagner „Engelrausch – Winterjazz“.


Beispielbild

Konrad Beikircher
singt Celentano

"Una festa sui prati"


Konrad Beikircher  -  Gesang, Gitarre
Matthias Raue  -  Mandoline, Bratsche, Geige, Gitarre
Martin Wagner  -  Akkordeon
Hanns Höhn  -  Kontrabaß

© + (P)  2005 ROOF Music GmbH


Titel:

1. Una festa sui prati   3:36
2. Il ragazzo della via Gluck   3:55
3. 24.000 baci   2:20
4. Basta   3:02
5. Nata per me   3:20
6. Susanna   5:18
7. Sei rimasta sola   4:03
8. A New Orleans   2:23
9. Soli   5:09
10. Una sole caldo   2:23
11. Si è spento il sole   3:13
12. Pitagora   1:49
13. Azzurro   4:41
14. Il ribelle   2:08
15. Furore   3:07
16. Grazie prego scusi   2:38
17. Impazzivo per te   2:43
18. Non esiste l´amor   1:54
19. Piccola 1:39
20. Auli Ulè   2:25
21. Forse forse   3:51

Gesamtzeit:  66:20


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www.beikircher.de
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