Die Bude - Trinkhallen im Ruhrgebiet

Ein Kalender 2010

von Frank Becker

© Klartext Verlag

Die Bude

Ein wehmütiger Kalender
 

Die Bude oder Trinkhalle, mitunter auch Verkaufshalle, eine merkantile Einrichtung, die anderenorts profan Kiosk oder z.B. in Richtung des Rheinischen auch liebevoll „Büdchen“ genannt wird, ist integraler Bestandteil der Kultur des Ruhrgebiets. Hier wird die Enge eines Mini-Lädchens, meist müssen die Kunden draußen bleiben und werden durch das Fensterchen bedient, zum Nabel der Welt. Hier trifft man sich zum Schwatz und zur Flasche Bier, hier gibt es für die Großen ein Pils, einen Flachmann, Frikadellen, ein Solei und die Bild-Zeitung und für die Kleinen eine begehrenswerte Auswahl von Lakritz-Schnecken und Bonbons, Limonade und Micky Maus-Hefte. Die Bude ist für den sozialen Zusammenhalt eines Stadtteils oder Straßenzuges und für die unmittelbare urbane Nachrichtenübermittlung von hoher, nicht zu unterschätzender Bedeutung.  
 
Sogar den Schritt ins Fernsehen hat die Bude mit der beliebten Serie „Alles Atze“ des Komikers Atze Schröder geschafft. Hier, in diesem Fall in der Bude, normalerweise davor, trifft man sich, redet über Gott und die Welt und ist Teil eines geschlossenen Universums.
Anfang des Jahres brachten Brigitte Kraemer und Dietmar Osses im Klartext Verlag einen Bildband über „Die Bude“ heraus. Frank Goosen, Bochumer Schriftsteller und Urgestein des Kohlenpott-Kabaretts (Tresenlesen u.a.) hat der Bude in diesem Buch einen Text gewidmet. Der Band war offenbar so erfolgreich, daß der Verlag jetzt einen Kalender nachlegt, der für 2010 zwölf großformatige Monatsbilder bereithält – zum Verweilen für das Auge und zum Bewahren wehmütiger Erinnerungen.  
 

Brigitte Kraemer  -  Die Bude - Trinkhallen im Ruhrgebiet - Kalender 2010
lieferbar, erschienen am 09.10.2009
14 Seiten, 50 x 45 cm, € 18,95 - ISBN 978-3-8375-0175-9