13. Wermelskirchener Jazz-Nacht

Ein Jazz-Fest für Kenner

von Achim Stollberg und Les Searle
Freitag 13.03.2009 - "Swing the Katt!"
13. WERMELSKIRCHENER JAZZNIGHT
 
Roman und Julian Wasserfuhr Quartett, Markus Reinhardt Ensemble, Wolfgang Eichler Quartett, Beale Street Jazz Band, Les Searle´s Meisterswingers feat. David Horler
 
Diplomaten sind selten Jazzmusiker, und Jazzmusiker werden niemals Diplomaten. Dafür sind sie zu eigenwillig, zu entschlossen in ihre Musik um sich mit Dinge die womit sie selber nicht zu tun haben, sich zu befassen. Aber als Botschafter sind sie gerade zu prädestiniert. Jazzmusiker möchten Anerkennung für ihre Darbietungen. Wenn applaudiert wird, ist das ein Zeichen dafür, daß Ihre musikalische Mitteilung akzeptiert und verstanden wurde. Genau zu diesem Zeitpunkt haben sie nicht nur für sich selber eine Botschaft überbracht, sondern für den Jazz überhaupt.
Die 23 Botschafter, die bei der 13. Wermelskirchener Jazznacht mitwirken, werden garantiert versuchen, ihre persönliche Version unserer wunderbare Musik zu übermitteln, und  hoffen daß das Publikum ihnen ihre Aufmerksamkeit schenkt. Zu sehen und hören werden sein: in der Bogendbindehalle das Markus Reinhardt Ensemble (Zigeunerjazz) und die Beale Street Jazz Band.
In der kleinen Halle: Das Roman und Julian Wasserfuhr Quartett (Modern Jazz) und Les Searle's Meisterswingers (feat. David Horler trb. WDR Big Band). Im Bistro ab 21.30 Uhr: das Wolfgang Eichler Quartett (Latin Jazz).
Einlaß 19 Uhr Beginn 20 Uhr Vorverkauf 12.- Euro Abendkasse 14.- Euro (ermäßigt 7.- Euro nur an der Abendkasse)
 
Markus Reinhardt Ensemble
Die Gruppe hat ihre musikalischen Wurzeln einerseits in der Musik des französischen Jazz- und Zigeunergitarristen Django Reinhardt ­ (einem Großonkel von Markus) -  andererseits in der traditionellen osteuropäischen Zigeunermusik. Vor dem Hintergrund dieser Tradition hat das Ensemble eine eigenständige Musik entwickelt, die sich auch fremden Einflüssen öffnet (s. Projekte) und trotzdem ihre Identität bewahrt. Der Klang des Markus Reinhardt Ensembles hebt sich deutlich von dem der gängigen "Sinti-Swing"-Gruppen ab: Die Musiker reproduzieren nicht einfach Musikstile der Vergangenheit, sondern drücken ihre eigene Lebenswirklichkeit aus.
 
Wolfgang Eichler Quartett
Wolfgang Eichler, eingeborener Wuppertaler Musiker (Syncrisis, Armutszeugnis, Rrose Selavy) stellt mit seiner neuen Band Eigenkompositionen vor, die bisher ihr Dasein in Computerarrangements fristeten. Gosia Rogala, geboren in Polen, Jazz-Studium in Den Haag, interpretiert virtuos und souverän die Vocalise-Themen. Goran Vujic, Studium in Essen/Folkwang, spielt zur Zeit bei "Lafee", legt mit seinem wuchtigen, perkussiven Bass-Sound das Fundament, und Stephan Verchin,Jazz-Studium in Amsterdam, hält das Ganze mit dynamischen Latin-, Swing-und Fusion-Rhythmen zusammen.
Der Zuhörer darf sich sowohl auf komplex arrangierte,als auch ausgedehnt improvisierte Passagen und spontane Interaktionen der Musiker freuen. Weiterhin werden Kompositionen von Gosia Rogala mit polnischen Texten, im Klang einer portugiesischen Bossa Nova zum Verwechseln ähnlich, zu hören sein.
Gosia Rogala - Voc
Wolfgang Eichler - Piano/Keys
Goran Vujic - E-Bass
Stephan Verchin - Drums
 
Julian & Roman Wasserfuhr Quartet
Julian ist gerade 20 Jahre und gilt als Geheimtip unter den jungen deutschen Jazztrompetern. Sein Bruder Roman ist mit 23 Jahren kaum älter und ist ebenfalls ein Wunderknabe. Den „Young German Jazz“ verkörpern die beiden wie keine anderen Newcomer. Ende 2005 erschien ihr hoch gelobtes Erstlingswerk „Remember Chet“ – eine Hommage an den legendären West Coast-Trompeter Chet Baker. „Ein umwerfendes Debüt“ jubelte die Süddeutsche Zeitung.
Wie die Wasserfuhrs aufeinander hören und daraus wunderbare Jazzgeschichten entstehen, ist ein Genuß. Julian ist kein Vertreter der Höher-Schneller-Weiter-Fraktion. Mit seinem warmen Ton spielt er erstaunliche Chorusse von unerhörter Leichtigkeit und schafft atmosphärische Klangräume. Sein Bruder Roman ist mit seinem akzentuiert-strahlenden Klavierspiel an dem frischen, aber dennoch ausgereiften und luftigen Sound der Band nicht minder beteiligt. Neben „My Funny Valentine“ oder „There Will Never Be Another You“ - Stücke die Chet Baker häufig gespielt und berühmt gemacht hat - sind auf dem aktuellen Album auch vier hervorragende eigene Kompositionen der Brüder zu hören. Diese machen Lust auf mehr und lassen einiges erwarten. Sorgen um die Zukunft des Jazz in

Roman und Julian Wasserfuhr - Foto: Veranstalter
Deutschland sind unbegründet. Man darf gespannt sein, wohin die musikalische Reise der beiden noch geht...


Julian Wasserfuhr - Trompete
Roman Wasserfuhr - Piano
Robert Landfermann - Kontrabaß
Jonas Burgwinkel - Schlagzeug


Redaktion: Frank Becker