"Die geistige Emigration"

Ausstellung des Kunstmuseums Mülheim/Ruhr ab heute

von Andreas Rehnolt

Arthur Kaufmann Die Geistige Emigration (Detail),1939-64,
Sammlung Kunstmuseum Mülheim © VG Bild-Kunst,
Bonn 2007
Ausstellung zu Otto Pankok
und Arthur Kaufmann

Kunstmuseum Mülheim/Ruhr zeigt ab heute "Die Geistige Emigration"


Mülheim/Ruhr - "Die Geistige Emigration" lautet der Titel einer Ausstellung im Kunstmuseum Mülheim/Ruhr zu den Künstlernetzwerken der Maler Otto Pankok und Arthur Kaufmann, die ab heute, 9. Februar zu sehen ist. Nach Angaben von Museumsdirektorin Beate Ermacora vom Sonntag stammen beide Künstler aus Mülheim und waren Anfang der 1920er Jahre aktive Mitglieder der Künstlervereinigung "Das Junge Rheinland". Als solche schufen sie unter anderem zahlreiche Portraits befreundeter Kollegen. "Sie alle teilten ein gemeinsames Schicksal: In der NS-Zeit als 'entartet' verfemt mussten sie sich aus dem öffentlichen Leben zurückziehen, wählten den Weg in die Inneree Emigration oder gingen ins Exil", hieß es in der Ankündigung der bis zum 6. April laufenden Schau.

Diese widmet sich mit ausgewählten Werken der Thematik des Künstlernetzwerks und präsentiert ein eindrucksvolles Geflecht an Verknüpfungen unter den Gebliebenen und Vertriebenen, so Kuratorin Anja Bauer. Das Triptychon "Die geistige Emigration" von Kaufmann gab der Ausstellung am Platz der ehemaligen Synagoge den Titel. Dabei handelt es sich um ein Gruppenbildnis, das die geistige Elite Deutschlands zeigt, die in der Nazi-Zeit nach Amerika auswanderte. Diese Bildcollage besteht aus 38 Einzelportraits, unter denen sich auh Albert Einstein, Thomas Mann und Georg Grosz befinden.


Arthur Kaufmann, Bildnis Otto Pankok (sechzigjährig),
1954 Öl auf Leinwand 70,5 x 100 cm Kunstmuseum
Mülheim an der Ruhr
Pankoks Pressezeichnungen, die er von 1924 bis 1936 als Illustration für die Düsseldorfer Zeitung "Der Mittag" schuf, zeigt wichtige Protagonisten der Kunst dieser Zeit wie etwa Käthe Kollwitz, Otto Dix, Jankel Adler, Ernst Barlach oder Else Lasker-Schüler. Auch diese portraitierten Künstler kommen in der Ausstellung mit eigenen Werken zu Wort.

Bis 6. April zu sehen.
Öffnungszeiten:
Di, Mi, Fr: 11-17 Uhr, Do: 11-21 Uhr, Sa/So: 10-17 Uhr

Weitere Informationen unter: www.kunstmuseum-mh.de

Redaktion: Frank Becker