Gerhard-Domagk-Skulptur von Tony Cragg für Wuppertal

Ein Projekt der Medizinisch-naturwissenschaftlichen Gesellschaft

Red./Bec.

Gerhard Domagk
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Gerhard-Domagk-Skulptur
von Tony Cragg für Wuppertal
 
Ein Projekt der
Medizinisch-naturwissenschaftlichen
Gesellschaft Wuppertal
 
Seit 1863 wird in Elberfeld pharmazeutische Forschung betrieben. 1931 entdeckte Gerhard Domagk die antibakterielle Wirksamkeit des bei BAYER synthetisierten roten Farbstoffes KL 730 an Mäusen. Bis dahin glaubte man, nur Protozoeninfektionen chemotherapeutisch angreifen zu können. Wirksame Medikamente gegen Kokken waren unbekannt. Nach weiteren Versuchen mit dem dann „Prontosil“ genannten roten Farbstoff wurde es 1933 erstmalig am Menschen eingesetzt. G. Domagk behandelte zusammen mit Philipp Klee im damaligen Städtischen Krankenhaus Elberfeld eine Patientin mit Streptokokkensepsis. Die 18-jährige Patientin gesundete unter Prontosil schnell. In Heft 7 vom 15.02.1935 der Deutschen Medizinischen Wochenschrift berichtet Gerhard Domagk über die Substanz und seine therapeutischen Erfahrungen mit dem neuen hochwirksamen Stoff am Menschen. Das „Prontosil-Wunder“ nimmt seinen Lauf. Domagk behandelt seine eigene Tochter mit Prontosil, begeisterte Berichte aus England und den USA, wo man dem Wunder aus Deutschland höchst skeptisch gegenüber steht, lassen Alexander Fleming seine Forschung am Penicillin wieder aufgreifen. „Keine Sulfonamide ohne Domagk, kein Penicillin ohne Sulfonamide, keine Antibiotika ohne Penicillin“ wird er zitiert.
Gerhard Domagk erhielt 1939 den Nobelpreis für die Entdeckung der antibakteriellen Wirksamkeit von Prontosil. Wuppertal ist also die Stadt, von der aus die Antibiotika in die Welt kamen
 

Entwurf einer Skulptur für Gerhard Domagk - © Tony Cragg

Die in Wuppertal ansässige Medizinisch-Naturwissenschaftliche-Gesellschaft, deren Gründungsmitglied Gerhard Domagk war, schlägt vor, daß eine von Tony Cragg geschaffene Skulptur an prominenter Stelle in Wuppertal aufgestellt wird – in der Stadt, von der aus die antibiotische Behandlung in die Welt ausging. Der neu gestaltete Vorplatz vor dem Hauptbahnhof wäre dafür u.U. geeignet. Dr. Johannes Vesper hatte dieses Projekt auf der Mitgliederversammlung der MNG am 11.06.2011 angeregt.
2013 bietet sich hervorragend für dieses Vorhaben an, werden doch in diesem Jahr 150 Jahre Ferdinand-Sauerbruch-Klinikum, 125 Jahre BAYER Pharma-Forschung und 150 Jahre BAYER in Wuppertal gefeiert.
 
Bei einem ersten Gespräch mit Tony Cragg am 16.03.2012 in seinem Atelier zeigte sich der

Tony Cragg, Bent of Mind - Foto © Frank Becker
Bildhauer von dem Projekt sehr angetan und erklärte seine Bereitschaft zur Realisierung. Erste zeichnerische Entwürfe liegen vor (s.u.). Es ist nicht einfach, aus den Zeichnungen eine 2,50 – 3,00 m hohe Skulptur zu imaginieren. Zur Anregung der Vorstellung ist das Foto einer anderen, bereits existierenden Skulptur Tony Craggs beigefügt.
Die Domagk-Skulptur könnte im August 2013 aufgestellt werden.

Gerhard Domagk (1895- 1964), 1925-29 Prof. in Münster, seit 1929 bei BAYER in Elberfeld, nahm 1947 den bereits 1939 verliehenen Nobelpreis für Medizin und Physiologie entgegen. Nazi-Deutschland hatte ihm verboten, den Nobelpreis anzunehmen. Gerhard Domagk ist in Lauheide bei Münster begraben.
 
Tony Cragg, geb. 1949 in Liverpool, lebt und arbeitet seit 1977 in Wuppertal. Seine Skulpturen sind weltweit von New York bis Tokio zu sehen. Er war auf der documenta 7 und 8 vertreten, sowie auf 5 Biennalen in Venedig. 2011 gab es eine große Ausstellung im Louvre. Er ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin, und der Royal Academy of Arts London. 2008 wurde sein Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal eröffnet. Tony Cragg ist derzeit Rektor der Kunstakademie in Düsseldorf. (JV 12.072012)
 
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