Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



Ausstellung "Gerhard Mercator und der blaue Planet" eröffnet
 
Duisburg - Aus Anlaß des 500. Geburtstages des Universalgelehrten Gerhard Mercator wurde am Sonntag im Kultur- und Stadthistorischen Museum in Duisburg die Ausstellung "Gerhard Mercator und der blaue Planet" eröffnet. Das Museum zeigt seine bedeutende Mercator-Sammlung in völlig neuer Gestalt. Mercators Globen, Atlanten und Landkarten erstrahlen in neuem Glanz und entführen die Besucher in ferne Länder, auf fremde Kontinente bis in das Weltall.
Mercators bis heute bedeutendstes Werk, die Weltkarte von 1569, lädt in der Ausstellung in digitaler Form zur Interaktion ein. Mercator war der erste exakte Illustrator eines globalen Weltbildes. Seit seiner berühmten Weltkarte "ad usum navigantium" ist es nach Museumsangaben möglich, auf sicherem Kurz kreuz und quer über den Globus zu reisen. Zu sehen ist auch die Erstausgabe des ersten Atlas der Welt mit 100 gezeichneten Karten, seine Weltkarte nach Ptolemäus, seine 1569 erschienene umfassende Weltgeschichte sowie sein Erd- und Himmelsglobus.
Der 1512 bei Antwerpen geborene Mercator siedelte 1552 nach Duisburg um, wo er bis zu seinem Tod 1594 lebte, arbeitete und forschte. Unter der Überschrift "Vom Weltbild der Renaissance zum Kartenbild der Moderne“ ist im Museum für Kunst und Kulturgeschichte in Dortmund vom (kommenden) Freitag an bis zum 3. Juni das kartographische Schaffen Mercators und die jüngere Entwicklung von Vermessungswesen und Kartographie dokumentiert.
 
Die Ausstellung in Duisburg ist dienstags, mittwochs, donnerstags und samstags von 10 bis 17 Uhr, freitags von 10 bis 14 Uhr und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Neue Wanderausstellung über Anne Frank auf erster Station in Essen
 
Kunstraum Notkirche zeigt die Schau mit dem Titel "Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte"
 
Essen - Unter dem Titel "Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte" zeigt der Kunstraum Notkirche in Essen ab heute die neue Wanderausstellung über das jüdische Mädchen Anne Frank (1929 bis 1945). Für viele Menschen wurde sie zu einem Symbol für den Völkermord an den Juden durch die Nationalsozialisten – stellvertretend für Millionen Menschen, deren Gesichter und Geschichten unbekannt geblieben sind. Einer Initiative der Realschule West in Essen ist es zu verdanken, daß die bundesweite Wanderausstellung nach der Premiere im Deutschen Bundestag in Berlin nun als erste Station in Essen zu sehen ist, hieß es in einer Ankündigung.
Kooperationspartner der bis zum 4. April gezeigten Ausstellung sind die Evangelische Kirchengemeinde Frohnhausen und das Schulreferat des Kirchenkreises Essen. Vor allem junge Menschen sollen durch die Präsentation dazu ermutigt werden, sich anhand der Geschichte von Anne Frank mit eigenen Lebensthemen zu beschäftigen und aktiv gegen Diskriminierung einzusetzen. Dreißig Schülerinnen und Schüler der Realschule Essen-West, die durch das Berliner Anne Frank-Zentrum zu "Peer Guides" ausgebildet wurden, begleiten Gleichaltrige durch die Ausstellung.
Die Ausstellung soll in den folgenden Monaten als "kommunikativer Lernort" durch die Bundesrepublik reisen. Das Konzept setzt ganz auf die Auseinandersetzung von Jugendlichen mit einem Mädchen, das über Themen schreibt, die auch Gleichaltrige heute beschäftigen: Die eigene Entwicklung und die Welt, die sie umgibt. Die Ausstellung rückt die Lebensgeschichte von Anne Frank in den Mittelpunkt, sie erzählt von ihrem Leben und ihrer Zeit.
 
Von den ersten Jahren in Frankfurt am Main und der Flucht vor den Nationalsozialisten, über die Zeit in Amsterdam – glückliche Kindheit und schwere Zeit im Versteck – bis hin zu den letzten schrecklichen sieben Monaten in den Konzentrations- und Vernichtungslagern Westerbork, Auschwitz und Bergen-Belsen. Viele private Fotos erlauben dabei einen intimen Einblick in das Leben der Familie Frank und ihrer Freunde. Die persönliche Geschichte des Mädchens wird verbunden mit der Geschichte der Weimarer Republik, des Nationalsozialismus, der Judenverfolgung, des Holocaust und des Zweiten Weltkriegs. Wichtige geschichtliche Ereignisse werden kurz erläutert und durch Filme und Aussagen von Zeitzeugen ergänzt. Neben der Perspektive der Verfolgten und ihrer Helfer wird auch die Perspektive von Mitläufern und Tätern dargestellt. 
Darüber hinaus will die Ausstellung Jugendlichen ein Forum bieten, sich mit Fragen auseinander zu setzen, die sie an ihr eigenes Leben stellen. Es sind Fragen des Erwachsenwerdens, auf die schon Anne Frank – wenn auch unter anderen und überaus grausamen Umständen – Antworten suchte: Fragen nach dem eigenen Ort im sozialen und politischen Leben. Fragen zu Identität, zu Gruppenzugehörigkeit und Diskriminierung: „Wer bin ich?“ – „Wer sind wir?“ – „Wen schließe ich aus?“ – Ausgehend von der Frage „Was kann ich bewirken?“ ermutigt die Ausstellung zum Einsatz gegen Ausgrenzung, für eine menschliche Gesellschaft heute, für Freiheit, Gleichberechtigung und Demokratie. Von April bis Mai ist die Ausstellung in Gütersloh zu sehen. Danach wandert nach Bremen, Kiel und Pirna.
 
Ab sofort können sich Klassen ab Jahrgangsstufe 7 unter Telefon 0201 - 874 52 04 für Besichtigungstermine anmelden.  
 
Die Ausstellung im Kunstraum Notkirche in Essen-Frohnhausen ist dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr sowie samstags von 10 bis 13 Uhr geöffnet.
Internet: www.annefrank.de
 
 
Ausstellung "Axel Scheffler: Wunderwelt - selbstgemalt"
 
Bilderbuchmuseum der Stadt Troisdorf präsentiert Werke des Illustrators und "Grüffelo"-Schöpfers
 
Troisdorf - "Axel Scheffler: Wunderwelt - selbstgemalt" lautet der Titel einer Ausstellung, die am 11. März im Bilderbuchmuseum der Stadt Troisdorf eröffnet wird. Die bis zum 10. Juni terminierte Schau stellt die von Scheffler geschaffenen Bilderbuchelden wie etwa "Grüffelo", "He Duda", "Stockmann", "Flunkerfisch" oder "Riese Rick" vor, hieß es in einer Mitteilung des Museums. Zusätzlich sind nach Angaben von Museumsleiterin Maria Linsmann auch Originale aus allen Schaffensphasen des Künstlers zu sehen.
 
Skizzenbücher und Titelbilder, die Scheffler für das Magazin der Wochenzeitung "DIE ZEIT" geschaffen hat, sind ebenso zu bewundern, wie freie Arbeiten, Bleistiftskizzen und Entwurfszeichnungen, Briefe und Postkarten an Freunde, Collagen oder Radierungen. Scheffler zählt nach Angaben des Verlages Beltz & Gelberg zu den international erfolgreichsten Bilderbuch-Illustratoren. Gemeinsam mit der schottischen Kinderbuchautorin Julia Donaldson hat er bislang mehr als 40 Bilderbücher geschaffen, die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden. Zur Eröffnung der Ausstellung ist Scheffler anwesend und wird zeichnen. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet: www.burgwissem.de
 

Ausstellung mit Werken niederländischer Meister in Köln
 
Wallraf-Richartz Museum zeigt ab dem 16. März "Artisten der Linie"
 
Köln - Unter dem Titel "Artisten der Linie - Hendrick Goltzius und die Kunst der Graphik um 1600" präsentiert das Wallraf-Richartz Museum in Köln ab dem 16. März eine Ausstellung mit Werken niederländischer Meister. Nach Angaben des Museums werden bis zum 10. Juni rund 200 Exponate namhafter niederländischer Künstler des 16. und 17. Jahrhunderts gezeigt, darunter auch von Jacob van Ruisdael und Rembrandt van Rijn.
Bei den Arbeiten handele es sich um Druckgraphiken von höchster künstlerischer Qualität, hieß es in der Ankündigung. Genredarstellungen, Portraits und Karikaturen sind ebenso zu sehen wie mythologische und biblische Szenen oder Arbeiten, die sich mit der Skulptur der klassischen Antike auseinandersetzen. Im Fokus der Schau stehen Hendrick Goltzius (1558-1617) und sein Umkreis. Goltzius wurde vor nach Angaben der Kuratoren vor allem durch "seinen genialen Umgang" mit dem Medium Kupferstich bekannt. Seine Zeitgenossen nannten ihn mit Bezug auf den Gott der Verwandlung "Protheus der Kunst".
Mit einmaligem Geschick imitierte Goltzius Stile von Meistern wie Albrecht Dürer oder Lucas van Leyden und bediente sich zugleich bei Motiven italienischer Künstler wie Michelangelo Buonarotti. Doch darüber hinaus kreierte er seinen eigenen, unverwechselbaren Stil, der für die nachkommende Generation von Stechern zum Vorbild und Maßstab wurde.
Anlaß der Ausstellung "Artisten der Linie" ist eine großzügige Schenkung des Berliner Sammlers Christoph Müller an das Kölner Museum zu dessen 150-jährigem Jubiläum im vergangenen Jahr 2011. Damals hatte Müller dem Haus 100 druckgraphische Arbeiten von niederländischen Künstlern des 16. und 17. Jahrhunderts gestiftet. Dieses Konvolut ist nun zusammen mit Zeichnungen und druckgraphischen Blättern aus der eigenen Sammlung in der Ausstellung zu sehen. Viele der Werke aus dem goldenen Zeitalter der niederländischen Kunst seien zum ersten Mal in der Öffentlichkeit zu sehen, hieß es.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 – 18 Uhr sowie donnerstags von 10 - 21 Uhr geöffnet.

Redaktion: Frank Becker