Alles über Crack & Co.

Welchen Rausch gönnen wir uns heute?

von Frank Becker
Oans, zwoa, gsuffa!

Weltquartett klärt auf

„Heute blau und morgen blau und übermorgen wieder...“ – fröhlich und lebensbejahend hört sich das an, zumal im ¾-Schunkel-Takt. Es gibt noch mehr davon: „Bier her oder ich fall um“, „Ein Heller und ein Batzen“ (mußte ich beim Marschieren singen, das Lieblingslied meines Spießes), „In München steht ein Hofbräuhaus (oans, zwoa, gsuffa)“, „Ober, zack ein Helles“, „Schnaps du edler Götterfunke“, „Trink, Brüderlein trink“, „Zehn kleine Bierlein“, „Kornblumenblau“, „Bier, Bier, Bier (ist die Seele vom Klavier)“ usw. usw.
Und jetzt kommt´s: keines dieser lustigen Lieder ist verboten, obwohl jährlich durch den Mißbrauch des Alkohols geschätzt 1,8 Millionen Menschen sterben. Seit mehr als 10.000 Jahren werden alkoholische Getränke zur Rauscherzeugung konsumiert, nur Meskalin und Fliegenpilz haben eine längere Überlieferung in der Geschichte des Drogenrausches. Und nur an Zigaretten sterben mehr Menschen als an Alkohol. Nämlich 5,4 Millionen jährlich weltweit. Wußten Sie das? Ich nicht. Das und vieles andere kann der Quartettfreund beim heimeligen Spiel im Familienkreis am Sonntagnachmittag – das Spiel ist Familien ganz besonders zu empfehlen – lernen, legt man einmal das „Rauschgift-Quartett“ aus.
 
Sauber getrennt nach den Quartett-Gruppen der Sedativa, Narkotika, Stimulantia, Psychedelika, Opiate, Amphetamine, Zauberkräuter und Designerdrogen lernen wir alles kennen, was der Markt so anbietet. Natürlich gehören die Zauberkräuter Tollkirsche, Stechapfel, Azteken-Salbei und Fliegenpilz, aber auch Cannabis, gewisse Pilze, Opium und Kaffee zu den ältesten, traditionellen Mittelchen – alle seit 5.000 Jahren und mehr bekannt und geschätzt.
Künstlich hergestellte Rauschmittel wie Crack (seit 1976), LSD (seit 1943), PCP/Angel Dust (seit 1957), 2C-T-7/Blue Mystic (seit 1997) oder GHB/Liquid XTC (seit 1961) haben den illegalen Drogenmarkt revolutioniert und diese für die Psyche und den Körper besonders gefährliche Form des Rausches weitesten Kreisen, besonders Jugendlichen zugänglich gemacht. Hier allerdings bleiben die Angaben über Tote vage.
 
Dafür können wir dank "Weltquartett" erfahren, was denn so ein jeweiliger Drogenrausch unter dem Strich kostet, also was man anlegen muß (außer sich mit dem Gesetz und dem Dealer), um sich eine ordentliche Dröhnung zu verschaffen. Da sind Schnaps, Lachgas, Äther, Cannabis und Fliegenpilz eindeutig billiger als z.B. Kokain, Crack, LSD, Opium, Meskalin Heroin (übrigens von der Fa. Bayer eingeführt), MDA, MDMA, DOM oder 2C-T-7. Allerdings dauert der Kick von Lachgas (0,50 €) mal gerade drei Minuten, während man für gediegene 6-12 Stunden LSD-Rausch 7,- € zahlt oder 6-9 Stunden Abflug mit Meskalin für 10,- € haben kann. Ist halt eine Kosten-Nutzen-Rechnung. Mit Speed kann man sich bis zu 12 Stunden für 5,- € wegschießen. Das lohnt doch. Nur böd, daß man sich mit all dem Zeug die Birne rettungslos aufweicht. Und irgendwann nur noch sabbert.
Aber was soll´s – sauft, raucht, kokst, zieht rein und spritzt Euch das Zeug  - „Dann seid am Ende auch ihr kornblumenblau!“ Oder so.
 
Weitere Informationen unter:  www.weltquartett.de/