Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt




Land NRW stiftet Rheinischen Preis für Denkmalpflege
 
Köln/Düsseldorf - Die Landesregierung stiftet nach Angaben des Landschaftsverbandes Rheinland einen mit 7.000 Euro dotierten Rheinischen Preis für Denkmalpflege. Der alle zwei Jahre zu vergebende Preis ist für Privatleute gedacht, die ein gefährdetes Denkmal vorbildlich instand gesetzt haben. Dabei sollten diese Arbeiten weitgehend vollendet oder in den vergangenen zwei Jahren abgeschlossen worden sein, so der Verband in Köln. Ein Komitee aus namhaften Fachwissenschaftlern und Praktikern der Denkmalpflege soll den Preisträger auswählen.
Das Spektrum der Denkmäler ist laut Verband breit gefächert und umfasst private Wohnhäuser ebenso wie Kirchen, Gutshöfe, Gaststätten, Fabrikationsstätten, Grünanlagen, technische Bauten, soziale Einrichtungen oder archäologische Zeugnisse der Vergangenheit. Auch die hervorragende Instandsetzung eines beweglichen Denkmals kann prämiert werden. Bewerbungsunterlagen mit Beschreibung und Fotos zur Geschichte und Sanierung des Denkmals sollen bis zum 18. April in Papierform und digital - vorzugsweise als CD - eingereicht werden. Einen Leitfaden mit Hinweisen zu Form und Inhalt der Bewerbung findet man unter http://www.mbv.nrw.de/Staedtebau/Denkmalschutz/index.php und dort unter "Weiterführende Informationen"
 
 
Bochum bekommt ein Denkmal für Tana Schanzara

Bochum - Die als "Revier-Duse" berühmt gewordene Schauspielerin Tana Schanzara erhält ein Denkmal in Bochum. Das Schauspielhaus der Revierstadt teilte mit, man habe die Plastik jetzt offiziell in Auftrag gegeben. Der Künstler Karl Ulrich Nuss wird die Skulptur für die Ende 2008 verstorbene Schauspielerin fertigen. Das Denkmal wird ausschließlich aus Spendengeldern finanziert. Bislang wurden 45.000 Euro gesammelt. Im Sommer dieses Jahres soll die Schanzara-Statue dann vorübergehend direkt vor dem Schauspielhaus aufgestellt werden. Ihren endgültigen Standort findet sie nach Abschluß der Bauarbeiten auf einem kleinen Platz gegenüber dem Theater, zu dessen festem Ensemble die Schauspielerin über 50 Jahre gehörte.
 
 
Walter-Hasenclever-Literaturpreis geht an Michael Lentz
 
Die Auszeichnung der Stadt Aachen ist mit 20.000 Euro dotiert
 
Aachen/Berlin - Der diesjährige Walter-Hasenclever-Literaturpeis der Stadt Aachen geht an den 1964 in Düren geborenen und heute in Berlin lebenden Schriftsteller Michael Lentz. Die Auszueichnung ist mit 20 000 Euro dotiert und soll nach Angaben der Stadt Aachen am 4. November in der Kaiserstadt verliehen werden.
Mit dem Preis soll nach Angaben der Jury das "beeindruckend facettenreiche Werk" des Erzählers, Lyrikers, Herausgebers und Literaturwissenschaftlers geehrt werden, hieß es. Lentz zählt zu den am meisten profilierten Performancekünstlern und hat eigene Texte, teilweise in Zusammenarbeit mit avantgardistischen Musikern, in intermedialen Formaten produziert. Als Verfasser einer grundlegenden Studie über die Geschichte der Lautpoesie habe er diese Literaturgattung auf der Schwelle von Wort- und Tonkunst mit originären Beiträgen erneuert. 
 
In seinem jüngsten Buch "Textleben" mit Essays und Poetikvorlesungen zeigt sich Lentz laut Jury als "brillanter Interpret von wesentlichen Autoren der Moderne – wie Gottfried Benn oder Samuel Beckett – und als reflektierter Kommentator des eigenen Schreibens."
Der Walter-Hasenclever-Literaturpreis der Stadt Aachen wird alle zwei Jahre verliehen und zählt zu den am höchsten dotierten deutschen Literaturpreisen. Bisherige Preisträger waren unter anderem Peter Rühmkorf, George Tabori, Oskar Pastior, und die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller. Der Preis erinnert an den 1890 in Aachen geborenen Walter Hasenclever, einen bedeutenden Vertreter des literarischen Expressionismus. Er starb am 21. Juni 1940 in einem südfranzösischen Internierungslager.
 
 
Museum für Leistungen bei Literaturvermittlung ausgezeichnet
 
Oelde - Für die herausragenden Leistungen bei der Literaturvermittlung wird das Museum für Westfälische Literatur – Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde mit dem Hartmut-Vogel-Preis 2012 ausgezeichnet. Die Berliner Arbeitsgemeinschaft literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten (ALG) lobte das Haus im münsterländischen Oelde-Stromberg für seine innovativen Ausstellungsprojekte sowie die außergewöhnliche Inszenierung literarischer Themen, so ein Sprecher des Museums. "Kaum eine Einrichtung hat so kohärent und nachhaltig historische wie Gegenwartsliteratur an ein breites Publikum vermittelt", zitierte das Museum aus der Begründung des ALG-Fachgremium. Museumsleiter Walter Gödden nannte die Auszeichnung "eine besondere Ehre", die dem zehnjährigen Jubiläum seines Hauses die Krone aufsetze. Der Hartmut-Vogel-Preis für Literaturvermittlung wird alle zwei Jahre vergeben und ist mit 5000 Euro dotiert. Verliehen wird die Auszeichnung im Rahmen der ALG-Jahrestagung vom 7. bis 9. September in Göttingen.
 
 
 
Kranzniederlegung am Grab von Louise Dumont 
 
Die Schauspielerin und Gründerin des Schauspielhauses Düsseldorf wurde vor 150 Jahren geboren
 
Düsseldorf - Am 22. Februar wäre die Schauspielerin und Gründerin des Schauspielhauses Düsseldorf, Louise Dumont, 150 Jahre alt geworden. Eine Gedenkstunde an ihrem Grab und eine Geburtstagsfeier im Schauspielhaus bilden den Auftakt einer ganzjährigen Veranstaltungsreihe des Theatermuseums der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf und des Instituts zur Erforschung der "Moderne im Rheinland" an der Heinrich-Heine-Universität, teilte ein Sprecher der Stadt am Dienstag mit.
Am 22. Februar (12.00 Uhr) findet eine Kranzniederlegung am Grab der Künstlerin auf dem Nordfriedhof statt, an der Vertreter der Stadt, des Düsseldorfer Schauspielhauses, der Deutschen Oper am Rhein und des Freundeskreises des Theatermuseums teilnehmen. Am 26. Februar gibt es dann ab 11.00 Uhr eine Geburtstagsfeier im Schauspielhaus, bei der auch Texte von und über Dumont gelesen werden. In mehreren, über das laufende Jahr verteilten Vorträgen geht es um das Verhältnis Dumonts zu Schauspielkollegen, Schriftstellern sowie ihren Bestrebungen für die Düsseldorfer Theaterkultur der 1920er-Jahre und ihre Einbindung in die Kulturlandschaft des Rheinlands.
Im Sommersemester widmet sich zudem ein Projektseminar der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf um die Beziehung Dumonts mit dem Leiter der "Internationalen Ibsen-Tournee", Gustav Lindemann. Im Oktober sichert ein wissenschaftliches Kolloquium den Ertrag der Forschungsarbeit zu der in Köln geborenen Louise Dumont. Sie starb am 16. Mai 1932 in Düsseldorf, vier Wochen nachdem sie gemeinsam mit Gustav Lindemann Goethes als unspielbar geltenden "Faust II" auf die Bühne gebracht hatte. Das Grabmal Louise Dumonts auf dem Düsseldorfer Nordfriedhof schuf Ernst Barlach.
 
 
Finalisten der ersten Essener Autorentage sind ausgewählt

Essen - Die acht Finalisten für die ersten "Stück Auf!"Autorentage am Schauspiel Essen stehen fest. Für die Endausscheidung, die vom 13. bis 15. April stattfinden wird, wurden aus mehr als 170 eingesandten Texten die Werke von Nikolaus Günter, Sandra Gugic, Roland Hüve, Hartmut Musewald, Charlotte Roos, Mario Salazar, Nora Schüssler und des Duos Enno Stahl/Stefan Filipiak ausgewählt, teilte der Sprecher des Grillo-Theaters, Martin Siebold mit. Insgesamt waren über 170 Texte für die Autorentage unter dem Motto "Widerstehen!" eingesandt worden.
Zur Aufführung kommen "Wild ist der Wind oder Quadrophenia II" von Günter, "Die Totalvernutzung der Welt" von Gugic, "Sprengsätze" von Hüve, "verpiss dich gewiss" von Musewald, "Wir schweben wieder" von Roos, "Am Leben werden wir nicht scheitern" von Salazar, "Abwasser" von Schüssler sowie "2PacAmaruHector" von Stahl/Filipiak. Am 14. April werden Ausschnitte aus allen acht Stücken in szenischen Lesungen präsentiert und die Autoren vorgestellt. Eine Jury wählt das Siegerstück aus, das in der kommenden Spielzeit am Schauspiel Essen uraufgeführt wird. Der Gewinner erhält zudem einen Autorenpreis in Höhe von 5.000 Euro. Außerdem wird ein Publikumspreis vergeben.
 
 
Kurt-Jooss-Preis für Nachwuchs-Choreografen ausgeschrieben

Essen - Zum fünften Mal sucht die Stadt Essen talentierte Nachwuchs-Choreografen. Gemeinsam mit der Stiftung Anna und Hermann Markard wurde jetzt der mit 6.000 Euro dotierten Kurt-Jooss-Preis ausgeschrieben. Die Auszeichnung wird seit 2001 im Drei-Jahres-Rhythmus in Gedenken an den Tänzer und Choreografen Kurt Jooss verliehen, der 1927 als Ballettmeister nach Essen berufen wurde und hier das später international renommierte Folkwang-Tanzstudio gründete.
Wie es weiter hieß, unterliegen die Bewerber weder einer stilistischen Beschränkung noch einer Altersbegrenzung. Anmeldeschluß für den nächsten Kurt-Jooss-Preis ist der 24. Oktober. Die Auszeichnung selbst wird erst 2013 verliehen. Beim letzen Mal hatten sich 120 Choreografen aus 21 Ländern um die Auszeichnung beworben. Der letzte Preisträger war 2010 Arkadi Zaides aus Israel mit der Choreographie "Solo Colores".
 
Bewerbungsunterlagen können angefordert werden beim: Kulturbüro Essen, Hollestrasse 3 in 45121 Essen oder per E-Mail unter: alfons.wafner@kulturbuero.essen.de
 
 
Sigrid Gareis leitet wahrscheinlich Akademie der Künste der Welt
 
Köln - Generalsekretärin der in Köln geplanten Akademie der Künste der Welt wird wahrscheinlich Sigrid Gareis. Nach Angaben der Stadt Köln vom Donnerstag setzte sich die 1959 in Illertissen geborene Gareis in einem Auswahlverfahren gegen 34 weitere Bewerberinnen und Bewerber durch. Die Stadtverwaltung schlage Gareis nun als neue Leiterin der geplanten Einrichtung vor, hieß es. Die Stelle war deutschlandweit ausgeschrieben worden. Der Rat der Domstadt hat die Gründung der Akademie offiziell beschlossen und jährliche Finanzmittel von einer Million Euro bereitgestellt.
Die neue Akademie kann nunmehr nach Angaben der Stadt als gemeinnützige GmbH gegründet werden. Gareis war von 2000 bis 2009 Gründungsintendantin und Co-Geschäftsführerin des Tanzquartier Wien. Davor leitete sie die Fachbereiche Theater/Tanz sowie Internationale Kulturarbeit des Siemens Arts Program und war Mitgründerin von Festivals in Moskau, München, Greifswald und im Großraum Nürnberg. Die studierte Ethnologin ist Mitglied in diversen nationalen und internationalen Jurys und Fachbeiräten. Mit dem "Haus der Kulturen der Welt" in Berlin ist sie über ein Projektvorhaben zu "Artistic Research" verbunden. Die Bestellung von Gareis als Generalsekretärin in Geschäftsführungsfunktion erfolgt auf fünf Jahre, hieß es weiter.
 
 
Deutscher Recycling-Designpreis für Secondhand-Kuscheltiere
 
Herford - Gewinner des mit 2.500 Euro dotierten deutschen Recycling-Designpreises 2012 sind Lea Gerber und Samuel Coendet. Die beiden Schweizer Designer erhielten die Auszeichnung am Dienstag für ihre Secondhand-Kuscheltiere "Outsiders". Auf den zweiten Platz kamen die Nachwuchdesigner Felix Kaiser und Dirk Wember aus Münster für ihren Entwurf "DIN 1317" einer robusten (Garten-)Bank aus Autobahnleitplanken und Palettenholz als Sitzfläche.
Den dritten Platz teilen sich die Münchnerin Waltraud Münzhuber für "Verwebe deinen Lieblingsfilm", einen ein Papierkorb aus alten Video- oder Tonbändern und Silke Koch aus Berlin für "After Gravity's Rainbow", skulpturale Objekte aus Porzellan, Glas, Plastik und Metall. Gleichzeitig mit der Preisvergabe eröffnete das Museum marta Herford eine Ausstellung mit insgesamt 28 Recycling-Designentwicklungen, die bis zum 1. April zu sehen sind.
Motto des Recycling-Designpreises, der sich als einziger Wettbewerb zur Förderung der Ressourcenschonung und CO2-Vermeidung in der Produktentwicklung versteht, ist es, den "verborgenen Sinn weggeworfener Dinge" zu entdecken und nutzbar zu machen. Gefordert sind Entwicklungen aus Materialien etwa vom Sperrmüll, vom "Schrott" oder aus industriellen / handwerklichen Produktionsrückständen.