Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt




6. Japanische Filmwoche Düsseldorf im Filmmuseum
 
Düsseldorf/Köln - Seit Freitag bis zum 13. Februar gibt es in Düsseldorf die sechste Japanische Filmwoche. Nach Angaben der Veranstalter sind im Black Box-Kino des Düsseldorfer Filmmuseums in 28 Vorstellungen insgesamt elf japanische Filme zu sehen. Darunter sind drei Zeichentrickfilme (Anime) und zwei Manga-Realverfilmungen. Alle Filme werden in japanischer Originalversion mit deutschen Untertiteln gezeigt. Zwei der Vorstellungen sind für Schulklassen oder andere Gruppen vorgesehen.
Alle Filme sind in Farbe und werden ohne Werbung gezeigt. Zudem gibt es zu jedem Streifen eine kurze Begrüßung und Einführung. In Kooperation mit dem Institut für Modernes Japan der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf wird zudem eine Gesprächsrunde zum Thema Anime angeboten. Veranstalter sind neben dem Filmmuseum das Japanische Generalkonsulat Düsseldorf und das Japanische Kulturinstitut Köln.
 
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Karten werden jeweils ab 30 Minuten vor Beginn der Vorstellungen im Filmmuseum ausgegeben.
 
 
Dortmund zeigt Ausstellung "Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg"
 
Das Museum Zeche Zollern sucht noch Zeitzeugen mit Kontakten zu Fremd- oder Zwangsarbeitern
 
Dortmund/Münster - Als letzte Ausstellungsstation in Deutschland präsentiert das Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund ab dem 18. März die Ausstellung "Zwangsarbeit. Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg". Die bis zum 30. September laufende Sonderschau der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora wird im Anschluß weiter ins Ausland wandern, teilte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe mit. Laut Verband mußten etwa 20 Millionen Menschen in Deutschland und den besetzten Gebieten während des Zweiten Weltkriegs als Fremdarbeiter, Kriegsgefangene oder KZ-Häftlinge Zwangsarbeit leisten.
Die Historikerin Anne Kugler-Mühlhofer vom LWL-Industriemuseum ist noch auf der Suche nach Informationen über Zwangsarbeiter auf der Zeche Zollern und der Region. Sie ist vor allem noch an persönlichen Erinnerungen interessiert und sucht Zeitzeugen, die Kontakt zu Fremd- oder Zwangsarbeitern hatten, etwas über deren Lebensumstände oder den Umgang mit ihnen sagen können. "Gerade in den ersten Kriegsjahren lebten zum Beispiel die sogenannten 'Westarbeiter‘ mitten unter der Bevölkerung und konnten sich anders als die späteren Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion freier bewegen", so die Historikerin.
Im Zweiten Weltkrieg wurden in Deutschland auf nahezu jeder Baustelle und jedem Bauernhof, in jedem Industriebetrieb und auch in Privathaushalten Zwangsarbeiter ausgebeutet, hieß es in der Mitteilung des Verbandes weiter. Die präsentierten Exponate und Fotografien in der Ausstellung ermöglichen es laut Verband, das rassistisch definierte Verhältnis zwischen Deutschen und Zwangsarbeitern auszuloten - mit allen Handlungsspielräumen, die sich den Menschen boten. Über 60 repräsentative Fallgeschichten bilden den Kern der Ausstellung. Wie die gezeigten Dokumente und Fotos sind sie das Ergebnis akribischer Recherchen in Archiven in Europa, den USA und Israel.
 
 
 
Archäologen im Rheinland fanden mittelalterliches Papstsiegel im Tagebau Inden
 
Köln - Höhepunkte aus rund 370 Grabungen, neueste Forschungserkenntnisse und Ergebnisse moderner Analysemethoden präsentiert das Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland am 6. und 7. Februar auf seiner Jahrestagung  "Archäologie im Rheinland - Ausgrabungen, Forschungen und Funde 2011". Wie der Landschaftsverband Rheinland mitteilte, gibt es unter anderem einen außergewöhnlich gut erhaltenen Armschutz eines römischen Soldaten zu sehen, der in Steincheshof bei Kalkar gefunden wurde. Dabei handele es sich "um eine Rarität im Römischen Reich", hieß es.
Die Archäologen fanden außerdem ein mittelalterliches Papstsiegel aus Pier im Tagebau Inden. Auch ein federgefütterter Handschuh aus dem 16./17. Jahrhundert, der am Rittergut Pesch gefunden wurde, verdiene größte Aufmerksamkeit, so die Forscher. Auf der Tagung, zu der rund 400 Fachleute aus ganz Deutschland in Bonn erwartet werden, geht es in Vorträgen unter anderem auch um neue Erkenntnisse zum "römischen Highway", der großen Limesstraße bei Xanten am Niederrhein und um das größte frühmittelalterliche Gräberfeld der Stadt Bonn.
 
 
Musiktheater "Josefine" als Drama des Subjekts in der Masse im digitalen Zeitalter
 
Krefeld - Im Rahmen des "Fonds Experimentelles Musiktheater" in NRW kommt in diesem Jahr das Stück "Josefine" zur Uraufführung. Bei dem Stück handelt es sich nach Angaben des NRW-Kultursekretariats um eine musiktheatralische Auseinandersetzung mit dem Drama des Subjekts in der Masse im digitalen Zeitalter. "Josefine" wird durch ein Team von Künstlern verschiedener Sparten realisiert und in der zweiten Jahreshälfte am Gemeinschaftstheater Krefeld/Mönchengladbach zur Uraufführung kommen.
Das NRW-Kultursekretariat und die Kunststiftung NRW haben den "Fonds Experimentelles Musiktheater" 2005 eingerichtet. Ziel ist, kreative Köpfe aus der freien Szene mit den Potenzialen an den großen Musiktheatern in Nordrhein-Westfalen zusammenzubringen und gemeinsam ungewöhnliche Musiktheaterformate zu entwickeln, "die gerne anstrengen und sich dem (Ein-)Gängigen widersetzen". Bis Ende 2011 konnten – vielfach mit jungen, zum Teil noch relativ unbekannten Komponisten, Autoren oder Regisseuren – insgesamt neun Uraufführungen realisiert werden, die zugleich das ganze Spektrum unterschiedlicher Ästhetiken, Formate und Arbeitsweisen des experimentellen Musiktheaters abbilden.
In Verbindung mit verschiedenen NRW-Bühnen werden Produktionen ausgewählt und mit jeweils bis zu 80.000 Euro gefördert, in denen Musik, Sprache und Raum von der Idee bis zur Uraufführung in enger Verbindung entwickelt werden, oft grenzüberschreitend zwischen Musiktheater und Schauspiel. Die beteiligten Bühnen liefern als Mitveranstalter die theaterproduktionstypische Infrastruktur, wie etwa Ausstattung, Probenmöglichkeiten, Bühnentechnik, Mitarbeit von Werkstätten und Dramaturgie sowie die lokale Öffentlichkeitsarbeit. Für 2013 ist eine Zusammenarbeit mit den Bühnen Köln geplant.
 
 

Ausstellung zu Wilhelm Busch im Niederrheinschen Museum Kevelaer
 
Kevelaer - "Wilhelm Busch - populär und unbekannt" lautet der Titel einer Ausstellung im Niederrheinischen Museum Kevelaer, die ab dem 18. März das künstlerische Gesamtwerk von Busch (1832 - 1908) präsentiert. Nach wie vor seien es die berühmten Bildergeschichten - allen voran Max und Moritz -, die unmittelbar mit dem Namen des Künstlers assoziiert werden, hieß es in einer Ankündigung der bis zum 10. Juni terminierten Schau. Daß Buschs künstlerische Hinterlassenschaft weitaus vielschichtiger ist, werde in der Öffentlichkeit noch immer nicht hinzureichend wahrgenommen, so Museumsleiter Burkhard Schwering.
Die Ausstellung präsentiert rund 120 Exponate, darunter natürlich Werke wie "Max und Moritz", "Die fromme Helene", aber auch zahlreiche unbekannte Arbeiten aus dem freien zeichnerischen und malerischen Werk des Künstlers, von denen einige erstmals in einer Ausstellung zu sehen sein werden. Bis auf eine Leihgabe aus Privatbesitz stammen alle gezeigten Exponate aus dem Sammlungsbestand des Deutschen Museums für Karikatur und Zeichenkunst – Wilhelm Busch. Die Arbeiten stammen aus einem Schaffensradius von rund 50 Jahren.
Parallel zu den Bildergeschichten thematisiert die Ausstellung am Beispiel einzelner Skulpturen und Reliefs auch Buschs plastisches Schaffen, das bis heute nahezu unbekannt geblieben ist. Zugleich bietet die Schau aber auch Einblicke in die komplexe Persönlichkeit des Künstlers.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
NRW-Theatertreffen im Juni am Theater Oberhausen
 
Oberhausen - Das diesjährige NRW-Theatertreffen findet vom 10. bis 17. Juni am Theater Oberhausen statt. Die 19 Stadt- und Landestheater aus NRW haben dafür jeweils eine ihrer Produktionen nominiert, teilte eine Sprecherin der Bühne mit. Eine Fachjury wird aus den Inszenierungen dann neun Aufführungen auswählen, die im Rahmen des Festivals gezeigt werden. Neben Holger Weimar, dem künstlerischen Leiter des NRW Theatertreffens 2012, sind der Journalist Vasco Boenisch, der Intendant des Oberhausener Theaters, Peter Carp sowie die Dramaturgie des Theaters Oberhausen als Jurymitglieder beteiligt.
Wie in den Vorjahren auch, wird es 2012 wieder am Ende des Theatertreffens Preise in verschiedenen Kategorien geben. Um die internationalen Aspekte der Kulturlandschaft NRW herauszuheben und das diesjährige NRW-Partnerland Polen zu präsentieren, wird außerdem ein Gastspiel des Theaters Laznia Nowa aus Krakau zu sehen sein. Ein Schwerpunkt des diesjährigen Theatertreffens liegt beim Kinder- und Jugendtheater.
 


Cellist Thomas Beckmann startet Benefiztournee für Obdachlose
 
Düsseldorf - Der Cellist Thomas Beckmann startet am 9. Februar eine Benefiztournee durch insgesamt 33 Städte in Deutschland. Wie der Musiker am Wochenende in Düsseldorf mitteilte, gehen die Erlöse aus den Auftritten wie in früheren Jahren auch an Projekte zugunsten armer und obdachloser Menschen. Beckmann selbst verzichtet auf seine Gage, hieß es in der Ankündigung der bis zum 6. April terminierten Konzertreihe.
Die Düsseldorfer Konzerte finden am 30. und 31. März sowie am 1. April jeweils um 20 Uhr in der Dominikanerkirche St. Andreas am Rande der Altstadt statt.
 
 
Museum Kunstpalast zeigt Fotografien der rheinischen Kunstszene
 
Düsseldorf - Unter dem Titel "Faszinierende Dokumente" präsentiert das Museum Kunstpalast in Düsseldorf seit dem Wochenende eine Auswahl von Aufnahmen aus dem Archiv künstlerischer Fotografie der rheinischen Kunstszene (AFORK). Ziel des 2003 gegründeten Archivs sei es, die flüchtigen und zugleich aufschlußreichen Momente der rheinischen Kunstgeschichte durch Fotografien erlebbar zu machen, hieß es zum Auftakt der bis zum 29. April terminierten Schau, die rund 150 Aufnahmen zeigt. 
Fotografen wie Benjamin Katz, Manfred Leve, Erika Kiffl, Ute Klophaus, Bernd Jansen, Angelika Platen, Katharina Sieverding oder Lothar Wolleh haben solche Ereignisse mit ihren Fotokameras seit dem Jahr 1955 begleitet und dokumentiert. Happenings und Performances sowie Ausstellungsinstallationen unter anderem von Künstlern wie Bernd Becher Joseph Beuys, Gerhard Richter, Günther Uecker, Klaus Rinke, Sigmar Polke oder Georg Baselitz bleiben somit nachvollziehbar, hieß es zur Eröffnung. Beobachtungen in Künstlerateliers und in der Kunstakademie Düsseldorf wollen zudem Aufschluss über die Entstehung von Kunstwerken geben und die internationale Bedeutung der rheinischen Kunstszene aufzeigen.
Die Ausstellung, die unter gleichem Titel im vergangenen Jahr schon im Moskauer House of Photography präsentiert wurde und dort innerhalb von nur sechs Wochen 18.000 Besucher anzog, setzt thematische Schwerpunkte auf die Bereiche Atelier, Aktion, Akademie, Ausstellung und Porträt. Das Archiv, das derzeit rund 6.000 Fotografien umfaßt, hat bislang noch keine eigenen Räumlichkeiten für eine ständige Präsentation, setzt allerdings darauf, das schon bald ein eigenes Dokumentationszentrum für die künstlerische Fotografie der rheinischen Kunstszene gegründet werden kann.    
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie donnerstags von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
Internet: www.smkp.de


Redaktion: Frank Becker