Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt




Große Kunstausstellung NRW startet am 26. Februar
 
Düsseldorf - Die diesjährige "Große Kunstausstellung NRW" findet vom 26. Februar bis zum 18. März im Museum Kunstpalast statt. Wie der Verein zur Förderung von Kunstausstellungen am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte, wird die Schau zeigen, was in den Düsseldorfer aber auch in auswärtigen Ateliers in jüngerer Zeit an Kunst entstanden ist. Präsentiert werden neben Malerei, Skulptur, Fotografie und Grafik auch neue Medien, hieß es im Vorfeld. Erstmals gibt es einen Austausch mit zehn Künstlern aus dem sizilianischen Palermo, deren Arbeiten im benachbarten E-ON-Gebäude ausgestellt sind.
Den "Kunstpreis der Künstler" auf der diesjährigen Ausstellung über Aktuelles aus der regionalen Kunstszene erhält der 1932 geborene Fotograf Walter Vogel, der in den 1960er Jahren unter anderem die junge Tänzerin Pina Bausch, den Rolling Stones-Sänger Mick Jagger oder den Künstler Josef Beuys porträtierte.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr und donnerstags von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "300 x Friedrich. Preußens König und Schlesien" startet in Ratingen
 
Oberschlesisches Landesmuseum zeigt rund 500 Exponate
 
Ratingen - Anläßlich des 300. Geburtages des preußischen Königs Friedrich II. präsentiert das Oberschlesische Landesmuseum in Ratingen seit Sonntag die Sonderausstellung "300 x Friedrich. Preußens König und Schlesien." Preußens König Friedrich II. (1712 - 1786) ist bekannt als "Friedrich der Große." Kunst und Kultur einerseits, Militär und Kriege andererseits bestimmten sein Leben und bestimmen auch sein durchaus umstrittenes Andenken, erklärte Ausstellungskurator Stephan Kaiser bei der Vorstellung der bis zum 16. September laufenden Schau, die unter der Schirmherrschaft von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft stattfindet.
Friedrichs 300. Geburtstag nimmt das Ratinger Museum zum Anlaß für eine neue Betrachtung, bei der laut Kaiser der Schwerpunkt auf dem Experimentierfeld Schlesien liegt. Als Friedrich II. den Thron bestieg, stand das Herzogtum Schlesien unter der Oberhoheit der Habsburger. Ende 1740 machte der junge König Erbansprüche militärisch geltend. Der schnelle Einmarsch endete nach drei zermürbenden Kriegen erst 1763. Danach wurde der größte Teil Schlesiens vertraglich Preußen zugesprochen. Ein Vierteljahrhundert lenkte Friedrich II. danach den Aufbau und die Neuausrichtung der neuen Provinz Schlesien in preußischem Sinne.
Die Ausstellung zeigt anhand von gut 500 Exponaten die Persönlichkeit und das Wirken des preußischen Königs in Zeitzeugnissen und seine spätere Inszenierung. Auf gut 500 Quadratmetern werden die Kriege beleuchtet, die neue Regierung für Schlesien, Gutwirtschaft und Adel, die Gewerbepolitik des Preußenkönigs und das Breslauer Schloss. Gemälde, Briefe, Bücher, Statuen, Porzellan, Landkarten, Figuren, Spiele, Filme und daneben auch zwei große Diarahmen über die Schlacht in Leuthen gegen die Österreicher am 5. Dezember des Jahres 1757 lassen Person und Wirken des preußischen Königs Friedrich II. lebendig werden.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet: www.oslm.de
 
 
Von der Heydt-Museum erinnert an die Kunst-Galerie "Der Sturm"
 
Wuppertal – Genau hundert Jahre nachdem Herwarth Walden im März 1912 seine Kunstgalerie "Der Sturm" in Berlin gründete, präsentiert das Wuppertaler Von der Heydt-Museum ab dem 13. März eine Ausstellung mit dem Titel "Der Sturm - Zentrum der Avantgarde." Schon im ersten Jahr ihres Bestehens habe sich die "Sturm"-Galerie "zu einem führenden Forum der Moderne in Deutschland" entwickelt, hieß es am Donnerstag in einer Ankündigung des Museums. 
Mit dem "Ersten Deutschen Herbstsalon" stieg die Galerie dann zur Drehscheibe der Avantgarde Europas auf, so die Macher der bis zum 11. Juni terminierten Ausstellung. Vom expressionistischen Aufbruch bis zu den Tendenzen der 1920er Jahre spannte sich der Bogen der präsentierten Kunst damals. Die Künstler des "Blauen Reiter" stellten im "Sturm" ebenso aus, wie die Futuristen, die Kubisten und die Vertreter der neuen konstruktiven Bestrebungen. Kokoschka, Kandinsky, Macke, Delaunay oder Chagall zeigten dort ihre Arbeiten.
Wurzeln hatte der "Sturm" aber auch in Wuppertal. Denn Walden war nach Angaben des Museums in erster Ehe mit der aus (Wuppertal-) Elberfeld gebürtigen Else Lasker-Schüler verheiratet, die als Lyrikerin und als Zeichnerin eine expressionistische Ausnahmeerscheinung war. Sie soll vermutlich auch den Galerie-Namen "Sturm" geprägt haben. 100 Jahre nach deren Gründung hat das Museum die bislang nur bruchstückhaft erschlossene Geschichte des "Sturm" umfassend erforscht und stellt die Ergebnisse in der großen Sonderausstellung vor. Die NRW-Landesregierung fördert die Ausstellung nach Angaben des Kulturministeriums mit 150.000 Euro.
 
Die Ausstellung ist dienstags und mittwochs von 11 - 18 Uhr, donnerstags und freitags von 11 - 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 - 18 Uhr geöffnet.
 
 
Land NRW gibt 150.000 Euro für Wuppertaler Ausstellung "Der Sturm"
 
Wuppertal/Düsseldorf - Die rot-grüne Landesregierung in NRW unterstützt die ab dem 13. März im Wuppertaler Von der Heydt-Museum startende Ausstellung "Der Sturm" mit 150.000 Euro aus Mitteln der Kulturförderung. Dies teilte Kulturministerin Ute Schäfer (SPD) nach einem Besuch im Museum mit. Sie selbst sehe "mit großem Interesse" der bis zum 10. Juni laufenden Schau entgegen, sagte die Ministerin. Nach ihren Worten wurden in der Berliner Galerie "Der Sturm" und ihrer gleichnamigen Zeitschrift zwischen 1910 und 1930 die wichtigsten Künstlergruppen dieser Zeit präsentiert. In der Person der Wuppertaler Dichterin Else Lasker-Schüler habe zudem eine enge Verflechtung der Berliner Galerie mit der Kultur im Bergischen Land bestanden.
 
 
Museum Kurhaus Kleve würdigt Raimund Girke zum 10. Todestag mit Ausstellung
 
Kleve - Das Museum Kurhaus Kleve zeigt aus Anlaß des 10. Todestages des Künstlers Raimund Girke ab dem 12. Februar eine Ausstellung, in der über seiner 40 Arbeiten präsentiert werden. Nach Angaben des Museums will die bis zum 20. Mai laufende Schau einen Überblick über das Schaffen des 1930 in Niederschlesien geborenen Girke geben. Dabei werde ein Bogen geschlagen von den 1950er bis in die späten 1990er Jahre, hieß es.
Besondere Schwerpunkte in der Ausstellung werden danach einerseits das selten zu sehende Frühwerk und andererseits die 1970er Jahre bilden, in denen Girke an der Documenta 6 teilnahm und in seinen Bildern zu größtmöglicher formaler Reduktion fand. Die Bilder des 2002 in Köln verstorbenen Künstlers zeichnen sich nach Angaben des Museums durch ihre klare Struktur und ihren ruhigen Rhythmus aus. Schlüsselfunktion für Girke hatte die Farbe Weiß. Zum einen als Inbegriff von Einfachheit, Licht und Stille, zum anderen aber auch als Inbegriff von Energie und Immaterialität.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung über Tibet auf den Spuren eines Herrnhuter Missionars
 
Zons - "Indiens Tibet - Tibets Indien" lautet der Titel einer Ausstellung, die ab dem 12. Februar im Kreismuseum Zons zu sehen ist. Die Schau erinnert an die vor 100 Jahren unternommene Expedition des Herrnhuter Missionars August Hermann Francke zur Erforschung der kulturellen Stätten im Westhimalaya. Gleichzeitig präsentiert die Ausstellung auch Fotografien und Reiseergebnisse des Forschers Peter van Ham, der sich 75 Jahre nach Franckes Expedition auf dessen Spuren durch die Hochwüsten zwischen Indien und Tibet begeben hat.
Wie Museumsleiterin Angelika Riemann zu der bis zum 10. Juni terminierten Schau weiter mitteilte, wurde die von van Ham kuratierte Ausstellung vom Dalai Lama gefördert. Historischen Landschaftsaufnahmen stellt der Forscher Ham  Gegenwärtige gegenüber und komplettiert diese mit ausgewählten Objekten seiner Sammlung zu Tracht, Alltags- und Ritualgegenständen der Menschen der Sechs- und Siebentausender-Bergriesen. Die Reise endet in den 800 Jahre alten Tempeln von Mangyu in Ladakh, deren prachtvolle Malereien van Ham erstmalig umfassend dokumentiert hat.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 

Deutsches Plakat-Museum Essen zeigt Arbeiten von Renato Casaro
 
Essen - Das im Essener Folkwang-Museum untergebrachte Deutsche Plakatmuseum in Essen zeigt ab dem 4. Februar die Ausstellung "Gemalter Film". Die bis zum 15. April laufende Schau würdigt die Arbeit von Renato Casaro, der als letzter großer Plakatmaler gilt und die internationale Welt der Filmplakate über viele Jahrzehnte beeinflußte, hieß es in einer Vorankündigung. Die Vorzeichnungen zu seinen Plakaten seien meist sorgsam ausgeführte Gemälde, die der Künstler so anlegt, als wären sie eigenständige Werke.
Zu sehen sind rund 70 Plakate und Plakatentwürfe zu bestimmten Filmgenres, für die Casaro gearbeitet hat. Dazu gehören etwa Monumentalfilme wie der 1989 entstandene Streifen "Der letzte Kaiser", der 1983 entstandene Film "Es war einmal Amerika", der Fantasy-Film "Momo" aus dem Jahr 1986 oder der Western "Die rechte und die linke Hand des Teufels" mit den Hauptdarstellern Terence Hill und Bud Spencer. Die Ausstellung zeichnet an Beispielen den Entstehungsprozeßeines Plakates von der Idee über die Skizzen und Gemälde bis hin zum Endergebnis Plakat nach.
Nach seinem Schulabschluß begann Casaro eine Ausbildung zum Grafik-Designer. Schon im Alter von 17 Jahren erhielt er erste Aufträge für Kino-Fassaden-Dekorationen im Tausch gegen freien Eintritt. Mit 21 Jahren eröffnete er ein eigenes Atelier in Rom und war damit der jüngste selbständige Film-Illustrator. Sein erstes Filmplakat entwarf er 1956 für den deutschen Film "Zwei blaue Augen". Er hatte bereits in der Ära der italienischen Kolossalfilme Ende der 50er Jahre große Erfolge. Der internationale Durchbruch mit der weltweiten Verbreitung des Plakates für die Dion-de-Laurentis-Produktion "Die Bibel".
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 20 Uhr, freitags bis 24 Uhr geöffnet.
 

Ausstellung "August Macke unterwegs" in Bonn
 
Die am 24. Februar startende Schau im August Macke Haus zeigt die Reisen des Künstlers
 
Bonn - Aus Anlaß des 125. Geburtstages von August Macke (1887 – 1914) beschäftigt sich das August Macke Haus in Bonn erstmals mit den zahlreichen Reisen des Künstlers. Auch Macke "spürte die Sehnsucht nach landschaftlich und kulturell reizvollen Regionen und Städten", hieß es am Dienstag in einer Ankündigung der bis zum 28. Mai terminierten Schau. Vor allem in seinen zehn letzten Lebensjahren habe der junge Künstler jährlich eine oder mehrere Reisen unternommen. 
Die Ausstellung zeigt zahlreiche Werke von Macke, die im Kontext seiner Reisen entstanden, vor allem Zeichnungen und Aquarelle, die er während seiner Touren anlegte, sowie einige Gemälde. Sie reflektieren, welche Landschaften, Motive und künstlerischen Vorbilder ihn besonders fesselten und inspirierten. Außerdem zu sehen: Briefe und Ansichtskarten, die der Künstler und seine Begleiter während der Reisen an Familie und Freunde schrieben, sowie von historischen Postkarten und Reiseführern, die die Reiseziele veranschaulichen und die Reiseverläufe nachvollziehbar machen.
Erste "Kunstreisen" führten den jungen Studenten an den Rhein und in die Eifel. Später führten ihn Reisen zwei Mal nach Italien, mehrfach fuhr er nach Holland und Belgien. Zudem bereiste Macke die damals wichtigsten Metropolen in Europa - London und Paris. Auch hier standen Museen und Galerien an erster Stelle des Programms. Doch faszinierten ihn auch großstädtisches Flair und Treiben, das er auf sich wirken ließ und künstlerisch verarbeitete. Viermal war alleine Paris das Ziel, wo er stets neue Inspirationen für sein eigenes Werk fand und die Gelegenheit, Kontakte zu gleich gesinnten Künstlern wie Robert Delaunay sowie Sammlern und Galeristen zu knüpfen.
Berühmt geworden ist die letzte Fahrt des Künstlers, die Tunisreise, die der orientbegeisterte Macke im April 1914 – nur wenige Monate vor seinem Kriegstod – zusammen mit den Schweizer Malern Paul Klee und Louis Moilliet unternahm. Erstmals verließ er Europa und tauchte in eine ihm total fremde Kultur und Landschaft ein, der er gänzlich neue visuelle Eindrücke von Licht und Farbigkeit abgewann.

Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 14.30 – 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 – 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung in Düsseldorf über "Arisierung" in der NS-Zeit
 
Düsseldorf - Die Mahn- und Gedenkstätte in der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf präsentiert in Kooperation mit der Volkshochschule, der Jüdischen Gemeinde und dem Rosa-Luxemburg-Club ab dem 2. Februar die Ausstellung "Betrifft: Aktion 3 – Deutsche verwerten ihre jüdischen Nachbarn". Wie die Veranstalter am Dienstag mitteilten, wurde die bis zum 15. Februar laufende Schau von dem Historiker Wolfgang Dressen auf der Grundlage bisher unveröffentlichter Archivquellen aus rheinischen Finanzbehörden erarbeitet. Die Ausstellung ist in den Räumen der Volkshochschule am Bertha-von-Suttner-Platz 1 zu sehen.
Anläßlich der Ausstellungseröffnung zeigt der Filmemacher Michael Verhoeven um 18.00 Uhr seinen Film "Menschliches Versagen" aus dem Jahre 2008. Unter der Tarnbezeichnung "Aktion 3" gab das Reichsfinanzministerium im Herbst 1941 Anweisungen heraus, wie das Vermögen der deutschen Juden, die deportiert werden sollten, einzuziehen sei. Die Enteignungen erfolgten in enger Zusammenarbeit der Geheimen Staatspolizei mit den Finanzbehörden, den Stadtverwaltungen, mit Hausverwaltern und Gerichtsvollziehern, Bankangestellten, Auktionatoren und Spediteuren. Bis auf einen Betrag von 100 Reichsmark und 50 Kilogramm Gepäck sollte das Vermögen der Deportierten eingezogen werden.
Ab Oktober 1941 führte die Gestapo die Deportationen durch, forderte Vermögensverzeichnisse ab, versiegelte die Wohnungen und nahm die Wohnungsschlüssel entgegen. Die Einziehungsverfügungen wurden den Juden durch Gerichtsvollzieher zugestellt. Die durch die "Aktion 3" erzielten Einnahmen, die aus der Verwertung des in den Wohnungen zurückgelassenen Inventars und dem Einzug des Restvermögens stammten, werden auf insgesamt rund 778 Millionen Reichsmark beziffert.
 
 
Ausstellung über Astrid Lindgren im Hamburger Schulmuseum
 
Hamburg - Vor zehn Jahren, am 28. Januar 2002, starb die wohl berühmteste Kinderbuchautorin der Welt: Die schwedische Schriftstellerin Astrid Lindgren. Zur Erinnerung an sie und ihre weltberühmten Erzählungen und Figuren zeigt das Hamburger Schulmuseum vom 6. bis 26. Februar (eventuell mit Verlängerung bis 17. März) die Ausstellung "Die Lebenswelt von Astrid Lindgren", so die Touristikorganisation visit-sweden am Dienstag in Hamburg.
Die Schau präsentiert das Gesamtwerk der schwedischen Autorin in zahlreichen Exponaten und persönlichen Gegenständen. Außerdem wird es während der Ausstellungszeit ein umfangreiches Rahmenprogramm geben. Geplant sind unter anderem ein Pippi-Verkleidungs-Wettbewerb, ein Malwettbewerb, Lesungen mit Prominenten und Verlosungsaktionen.
Initiator der Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Oetinger Verlag und dem Schwedischen Honorarkonsulat gezeigt wird, ist der Pädagoge Matthias Blum, der die Autorin persönlich kannte und in den 1990er Jahren den Grundstein für die Sammlung legte.
 
Die Ausstellung in Hamburg ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 

Redaktion: Frank Becker