Mit Gedichten durchs Jahr (und durchs Leben)

"Die feiernden Deutschen" - 789 brauchbare Gedichte

von Frank Becker
Kein Tag ohne Gedicht

Mit 12 x 19 cm eigentlich Taschenformat, macht dieser in jeder Hinsicht opulente Lyrik-Band jedoch ganz offensichtlich mit engagiertem Vorsatz und der Dicke von 4,5 cm das Vorhaben des Transports in einer Jackentasche zuschanden. Dafür aber kann er ohne Buchstütze solide auf dem Schreib- oder Nachttisch stehen. An beiden Orten ist er gut aufgehoben, und auch im Reisekoffer sollte ein Plätzchen für „Die feiernden Deutschen – 789 brauchbare Gedichte durch den Tag, durch das Jahr und durch das Leben“ freigehalten werden, denn von Ilse Aichinger bis Beat Zwicky bietet die Sammlung in der Tat (jetzt kommt der Werbetext des Verlages, den wir leichten Herzens übernehmen):
„Gedichte zu allen Anlässen und Wechselfällen des Lebens: zu Geburt und Geburtstagen, zum Schulanfang und -abschluß, zu Kinderfesten und Kinderkummer, Kommunion und Konfirmation, zu Liebe, Verlobung, Ehe, Hochzeitsjubiläen und Trennung, zu Krankheit, Genesung und Schicksalsschlägen. Morgen-, Abend- und Mondgedichte, Wiegenlieder und Nachtgebete, Ferien- und Reisegedichte. Dazu befreiende Lebensweisheiten über Tod und Teufel. Von drastisch bis zärtlich, von frech bis fromm, von komisch bis innig. Keine Situation, kein Aspekt des Lebens, der nicht bereits in Wortbernstein gefaßt seine vollendete Wortwerdung gefunden hat. Hier sind sie alle beisammen. In einem schönen, praktischen, handlichen Gebrauchsbuch für die Stunde, für den Tag, für das Jahr und für das Leben.“ Zack!
 
Es ist ein ewiger Born der Freude, der Populäres (Eugen Roth) und Abwegiges (Bill Ramsey), Klassisches (Matthias Claudius) und Modernes (Max Herrmann-Neisse), Volkstümliches (Robert Gilbert) und Abgehobenes (Alfred Andersch) ohn´ Unterschied zwischen seinen edel leinenbezogenen Deckeln zusammenführt. In der Rangordnung der meisten übernommenen Gedichte balgen sich Kurt Tucholsky und Fridolin Tschudi (!), Gottfried Benn und Wilhelm Busch, Fred Endrikat und Heinz Erhardt, Johann Wolfgang (von) Goethe und Heinrich Heine, Ernst Jandl und Erich Kästner, Joachim Ringelnatz und Joseph von Eichendorff um die Plätze. Sieger bleiben bei allem Gerangel, auch auf den „billigen“ Plätzen die ebenfalls sehr prominent besetzt sind, der geneigte Leser und die zufriedene Leserin. Dieses wunderbare Kompendium, ein wenig anders und auf seine ganz besondere Art auch ein wenig kompakter, gehört in jeden Haushalt, in dem das Wort und der Gedanke noch eine Rolle spielen – selbst wenn der olle Echtermeyer (aufgemischt von Benno von Wiese), der ganz neue Große Conrady und die „Menschheitsdämmerung“ bereits im Hause sind. Herausgeber Gerd Haffmanns setzt andere Akzente. Eine Empfehlung der Musenblätter.
 
„Die feiernden Deutschen – 789 brauchbare Gedichte durch den Tag, durch das Jahr und durch das Leben“
© 2012 Haffmans & Tolkemitt, 855 Seiten, Leinen mit Schutzumschlag, Fadenheftung, Lesebändchen, 12 x 19 cm, ISBN 978-3-942990-05-9  -  22,90 €
Im Anhang: Autoren-Verzeichnis mit biographischen Daten und Nachweisen; Register der Gedichtanfänge und Titel; Editorischer Bericht und ein Gebrauchsregister nach Stichworten.
 
Nur erhältlich bei Zweitausendeins
 
Weitere Informationen: www.haffmans-tolkemitt.de  und  www.zweitausendeins.de