Theaterzauber

Das TiC-Theater in Wuppertal stellt seine Pläne für 2012 vor

von Frank Becker
Theaterzauber
 
Das TiC-Theater in Wuppertal
stellt seine Pläne für 2012 vor
 
Mit der Wiederaufnahme einer Erfolgsrevue startet das TiC unter der Geschäftsführung von Ralf Budde (Intendanz) und Stefan Hüfner (musikalische Leitung) ins neue Theaterjahr: Franz Wittenbrinks „Sekretärinnen“ lassen wieder das Publikum an ihrer ganzen Herz-Schmerz-Palette teilnehmen – ab 20. Januar im Atelier (Inszenierung: Ralf Budde).

Für die erste Premiere des Jahres wurde ein Krimi ausgewählt, Frederick Knotts „Warte, bis es dunkel wird (Wait until dark)“, 1967 erfolgreich mit Audrey Hepburn verfilmt und jetzt für das TiC von Sabine Misiorny & Tom Müller in Szene gesetzt. Premiere am 2. März.
Ebenfalls eine Filmadaption ist „Der Rosenkrieg“ von Warren Adler, 1989 von Danny DeVito mit Michael Douglas und Kathleen Turner zum Kino-Hit gemacht. Das TiC hat für die Inszenierung Julia Penner als Regisseurin gewinnen können. Premiere am 13. April.
Oliver Brick hat ein neues Krimi-Dinner geschrieben, Lübkes dritten Fall. Am 29. April heißt es also zu leiblichen Genüssen im Atelier wieder: „Lübke, übernehmen Sie!“.

Auf die TiC-Version eines der besten Musicals aller Zeiten darf man besonders gespannt sein, zumal Ex-TiC-Schauspieler Patrick Stanke, jetzt national und international gefragter Musical-Star und auf vielen großen Bühnen zu Hause, die Inszenierung von „Hair“ übernommen hat, dem Erfolgsstück von Galt McDermott/Gerome Ragni/James Rado, dessen Songs bis heute Ohrwürmer sind. „Aquarius“, „Good Morning Starshine“, „White Boys/Black Boys“, „Where Do I Go?“, „Easy To Be Hard“, „Donna“, „Ain´t Got No…“ und natürlich der Titelsong „Hair“.  Vor dem Hintergrund des mörderischen Vietnamkriegs, in dem 58.193 überwiegend junge US-Soldaten fielen (Quelle: Wikipedia), vermittelte das Musical eine bittere politische Botschaft. In den derzeitigen Konflikten der USA in Afghanistan und im Irak wurden bislang 5.300 US-Soldaten in beiden Kriegen getötet, mehr als 36 000 wurden verwundet. Und 300 000 Heimkehrer leiden an einer posttraumatischen Belastungsstörung. (Zahlen: Hamburger Abendblatt). Die historische Situation scheint sich zu wiederholen. Premiere am 11. Mai im Atelier.

„Sechs Tanzstunden in sechs Wochen“ ist eine derzeit auf vielen deutschen Bühnen mit Erfolg aufgeführte Beziehungskomödie mit Tiefgang von Richard Alfieri für zwei Darsteller. Eine ältere Dame engagiert einen Tanzlehrer, sie und der wesentlich jüngere Mann können zunächst gar nicht miteinander auskommen, aber dann… Besetzung und Regie stehen noch nicht fest, wohl aber der Premieren-Termin: 8. Juni.
Ebenfalls ein (romantisches) Zwei.Personen-Stück ist „Gut gegen Nordwind“ von Daniel Glattauer. Die Geschichte um eine zufällige E-Mail-Liebe mit ihren spritzigen Dialogen wird Ralf Budde inszenieren. Was kann die moderne Kommunikation – und was kann sie nicht? Bis zur Premiere am 29. Juni wird er auch die richtigen Darsteller aus dem mittlerweile 70-köpfigen Ensemble des TiC gefunden haben.
Auch das nächste Großprojekt, wieder ein Musical, nämlich das Drama um das jüdische Dorf „Anatevka“ von Jerry Bock/Joseph Stein/Sheldon Harnick wird ein Projekt von Ralf Budde sein, der das Personal-lastige Stück am 6. Oktober im Atelier auf die Bühne bringen wird. Wie er das schaffen wird? „Lassen Sie sich überraschen. Wie bei „Hair“ wird uns eine unseren Möglichkeiten angemessene Lösung einfallen.“ (Budde)

Mit zwei heiteren Produktionen und einem Rührstück geht das TiC-Jahr 2012 in den Endspurt. Zunächst wird der 2011 äußerst erfolgreich gesponnene Erfolgsfaden „Klassik im TiC“ mit Heinrich von Kleists „Der zerbrochne Krug“ wieder aufgenommen. Ingeborg Wolff, die für das TiC u.a. schon Dario Fos „Bezahlt wird nicht“, „Ladie´s Night“ und „Die Grönholm-Methode“ inszeniert hat, an den Wuppertaler Bühnen selbst als Frau Marthe auf der Bühne stand und das Genre von der Pike auf kennt – u.a. beim Frankfurter Straßentheater mit unserem Kolumnisten Erwin Grosche – wird die deftige Komödie inszenieren, sicher einer der Höhepunkte des Theaterjahres. Premiere am 20. Oktober.
Am 2. November folgt auf vielfachen Publikumswunsch die Wiederaufnahme von Heinrich Spoers Schüler-Komödie „Die Feuerzangenbowle“ (Eine Lausbüberei in der Kleinstadt) in der Inszenierung von Ralf Budde. Der Stoff wurde übrigens zweimal mit Heinz Rühmann verfilmt: 1934 von R.A. Stemmle (hölzern) und 1944 von Helmut Weiss (brillant). 1970 hat es Helmut Käutner noch einmal versucht, doch trotz Starbesetzung ging er mit seiner (unkomischen) Verfilmung gnadenlos unter.
Am 25. November
rundet sich mit dem weihnachtlichen Familienstück „Der kleine Lord“ nach Frances Hodgson Burnett, in dem das harte Herz eines alten Grantlers erweicht wird, das umfangreiche Programm 2012 des engagierten Privat-Theaters im Wuppertaler Ortsteil Cronenberg.
 
Wer sich für eine Mitarbeit bei der semi-professionellen Laien-Bühne interessiert, ist herzlich zu einem der Castings für alle eingeladen.
Nächster Termin: 22. Januar – Anmeldung bitte unter Tel. 0202-472211 oder per E-Post unter theaterleitung@]tic-theater.de .