Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Max Ernst Museum in Brühl präsentiert Arbeiten von George Grosz
 
Brühl - Das Max Ernst Museum in Brühl zeigt seit dem 11. September eine Ausstellung mit knapp 100 Werken von George Grosz. Der 1959 gestorbene  deutsche Künstler gehörte nach dem Ersten Weltkrieg zu den führenden Vertretern der Berliner Dada-Bewegung, hieß es in einer Ankündigung der bis zum 18. Dezember laufenden Schau mit dem Titel "Deutschland, ein Wintermärchen." Zu sehen sind Aquarelle, Zeichnungen und Collagen, die zwischen 1908 und 1958 entstanden. Die politischen und sozialkritisch beißenden Satiren von Grosz prägten die visuelle Kultur der Weimarer Republik entscheidend mit.
Schonungslos nahm der Künstler in seien Arbeiten die existenziellen Brüche der Kriegs- und Nachkriegszeit in den Blick, sezierte die Schattenseiten des großstädtischen Treibens und entlarvte aggressiv die gesellschaftliche Doppelmoral der herrschenden Klasse. Die Retrospektive präsentiert die eindrucksvolle Vielfalt an Themen vom Beginn seiner künstlerischen Laufbahn bis in die späten Jahre. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Nachlaß George Grosz und der Stiftung Ahlers Pro Arte/Kestner Pro Arte.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr, jeden 1. Donnerstag im Monat von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Jetzt. Zeitempfinden und Gegenwartsdesign" in Herford
 
Herford - "Jetzt. Zeitempfinden und Gegenwartsdesign" lautet der Titel einer Ausstellung im Museum Marta in Herford, die seit dem 10. September zu sehen ist. Man geht unter anderem der Frage nach, welche Form der Gegenstand hat, der uns das Jetzt zeigt und wie die Dinge beschaffen sind, die uns in diesem Moment umgeben. Die bis zum 6. November laufende Schau wage dabei eine kritische Auseinandersetzung mit Gestaltung und Formgebung, die nie neutral seien, sondern stets auch ein Statement darstellten zur und über die Zeit, hieß es.
Zu sehen sind unter anderem golden glänzende, überdimensionierte Gebrauchsgegenstände, ein "ChronoShredder", der die ablaufende Lebenszeit zerkleinert oder ein mit Leder überzogenes menschliches Skelett, das auf einer Elektrogitarre spielt. Etliche Exponate beleuchten zudem Zeitthemen wie Vintage, Retro oder Nachhaltigkeit.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie jeden 1. Mittwoch im Monat von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Oper "Merlin" von Isaak Albèniz feiert deutsche Erstaufführung in Gelsenkirchen
 
Gelsenkirchen - Rund 110 Jahre nach ihrer Entstehung feiert die Oper "Merlin" von Isaak Albèniz am 8. Oktober im Musiktheater im Revier (MiR) in Gelsenkirchen ihre deutsche Erstaufführung. Es handele sich nach der Uraufführung 2003 im Theatro Real in Madrid um die zweite Aufführung des Stücks, teilte ein Sprecher des MiR mit. Mit orientalischem Kolorit und düsteren Mönchsgesängen beschwört der spanische Komponist in der Oper Sommernachtsklangfantasien und musikalische Bilder voll betörender Schönheit herauf, hieß es in der Ankündigung weiter. 
Erzählt wird die Geschichte des Zauberers Merlin, der die dunkle Epoche der Menschheit beenden und Instinkte und Triebe aus der Welt drängen möchte. Im Streit um den Thron von England stehen sich die Fee Morgan mit Sohn und Merlins Favorit König Arthus gegenüber. Was Morgan mit Gewalt nicht gelingt, schafft sie mit List. Zum Verhängnis wird Merlin, was er verdrängte.
"Entstanden in einer Epoche des grassierenden Okkultismus im Jahr 1901 spiegelt die Oper "Merlin" nach Ansicht von Regisseur Roland Schwab im Tarnanzug der Legende die Gefährlichkeit von Weltbildern, die auf Verdrängung, Verschwörungstheorien und Geschichtsklitterung basieren. „Angesichts der Attentate von Oslo und Utoya ein ungeheuer aktuelles Stück," so der Regisseur am Mittwoch.
 
 
 
Ausstellung über "Kayserzinn" ab Sonntag in Köln
 
Köln - Anläßlich seines 100. Todestages würdigt das Museum für Angewandte Kunst in Köln Leben und Wirken des Kölner Unternehmers und Künstlers Engelbert Kayser. Der Titel der am Sonntag gestarteten Ausstellung lautet "Kayserzinn – Engelbert Kayser. Jugendstil-Zinn aus Köln". Zu sehen sind rund 150 der besten Entwürfe des Unternehmens, hieß es in der Ankündigung der bis zum 20. November laufenden Schau. Kayser gründete die erfolgreiche Handelsmarke 1894. Die Kreationen wurden in der elterlichen Zinngießerei in Krefeld gegossen.
Große Erfolge feierte das Kayserzinn nicht nur im Inland, sondern auch bei Weltausstellungen etwa in Paris und St. Louis oder bei der Turiner Kunstgewerbeausstellung zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Das neue, bleifreie und wegen des Antimongehalts oft als "Silberzinn" bezeichnete Zinn sollte nicht nur modernsten künstlerischen Ansprüchen genügen, sondern auch der hochwertigen ästhetischen Ausgestaltung von Wohnungen und kultivierten Tafeln dienen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr, jeden ersten Donnerstag im Monat von 11 bis 22 Uhr geöffnet.
Internet: www.makk.de
 
 
Ausstellung "Gott grüß´ die Kunst" im Deutschen Zeitungsmuseum
 
Wadgassen - Unter dem Titel "Gott grüß´ die Kunst" zeigt das Deutsche Zeitungsmuseum im saarländischen Wadgassen seit dem 3. September eine Ausstellung zur deutschen Arbeiterkultur. Zu sehen sind bis zum 30. Oktober unter anderem Illustrationen und Festschriften der gewerkschaftlich organisierten Drucker, Setzer und Hilfsarbeiterinnen. Die Exponate verbildlichen die Fest- und Feierkultur der gewerkschaftlich organisierten Lithographen und Steindrucker im Kaiserreich sowie der Weimarer Republik. Neben Einladungen, Programmen und Zeitungen verschiedener graphischer Gewerkschaften vor 1933 finden sich noch nicht gezeigte illustrierte Festschriften, die einst von den Nationalsozialisten geplündert und weltweit verstreut wurden.
 
Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt dienstags bis sonntags von 10 bis 16 Uhr geöffnet.
 
 
Umbauprobleme verzögern Spielzeitauftakt im Düsseldorfer Schauspielhaus
 
Düsseldorf - Wegen Umbauproblemen bei den seit Monaten andauernden Sanierungsarbeiten am Düsseldorfer Schauspielhaus verzögert sich der Spielzeitauftakt im Großen Haus der traditionsreichen Bühne um rund drei Wochen. Betroffen von der verzögerten Fertigstellung des Zuschauerraums sind zwei von sieben Auftaktpremieren. Statt wie vorgesehen am 14. Oktober kann das Große Haus nun erst am 4. November mit der Shakespeare-Produktion "Hamlet" in der Regie des neuen Generalintendanten Staffan Valdemar Holm stattfinden. Auch die Premieren von "Einsame Menschen" und "Peter Pan" müssen in den November verschoben werden. Die Premieren im Kleinen Haus und am Jungen Schauspielhaus finden dagegen wie geplant statt.
 
 
Ausstellung zeigt Hans Christian Andersen auch als Schöpfer von Collagen
 
Höxter - Seit Samstag an zeigt das Museum Höxter-Corvey im westfälischen Höxter eine Ausstellung, in der der Märchendichter auch als Schöpfer von Scherenschnitten, Collagen und Zeichnungen präsentiert wird. Nach Angaben des Museums ist die Ausstellung so konzipiert, daß sie Erwachsenen wie Kindern den künstlerischen Reichtum Andersens als bildender Künstler nahe bringt. Während sich Erwachsene in die Zeichnungen und einzelnen Lebensstationen des Künstlers vertiefen, erschließen sich Jugendlichen Motive und Geschichten multimedial.
Andersens Bilderbücher laden das Publikum zum Blättern ein. Die bildhafte Sprache war die zweite große Ausdrucksform des Dichters, der Scherenschnitt seine Leidenschaft. Ob das "Däumelinchen", die "Prinzessin auf der Erbse" oder "Der standhafte Zinnsoldat" - mehr als 130 Motive sind als darstellende Hommage an den großen Künstler zu sehen, hieß es weiter. Kooperationspartner der bis zum 30. November laufenden Schau ist das Deutsche Zentrum für Märchenkultur in Berlin.
 
 
Günther Uecker erhält Künstlerpreis der Cologne Fine Art
 
Köln/Düsseldorf - Der Maler und Objektkünstler Günther Uecker erhält den diesjährigen Künstlerpreis der Cologne Fine Art & Antiques. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird vom Bundesverband Deutscher Galerien und Editionen sowie der Kölner Messegesellschaft vergeben. Der in Düsseldorf lebende Uecker wird den Preis am 15. November entgegennehmen, teilte ein Sprecher der Messe mit. 
Mit dem 81jährigen Uecker werde ein Künstler geehrt, dessen Lebenswerk "die Disziplinen sprengt und den Kontext der Bildenden Kunst in großartiger Weise erweitert", hieß es zur Begründung der Preisvergabe. Die Aktionen des als "Nagelkünstler" berühmt gewordenen Uecker mit Bezügen zur Natur, Kinetik und Akustik, seine Bühnenbilder und spirituellen Andachtsräume seien Teil seines thematisch und medial vielfältigen Werkes. Zu den früheren Preisträgern gehören unter anderem Felix Droese, Sigmar Polke, Thomas Schütte oder Georg Baselitz.
 
 
 
Ausstellung "Pilger - Unterwegs fürs Seelenheil?!" in Saarbrücken
 
Saarbrücken - Das Saarlandmuseum in Saarbrücken präsentiert vom 16. September bis zum 27. November die Ausstellung "Pilger - Unterwegs fürs Seelenheil?!" Anlaß für die Schau ist nach Angaben eines Museumssprechers vom Dienstag die "Heilig-Rock"-Wallfahrt, die von April bis Mai kommenden Jahres in Trier stattfindet. Pilgerreisen gehören zu den ältesten und gleichzeitig aktuellsten Formen der menschlichen Mobilität, hieß es in der Ankündigung der Ausstellung weiter.
Thematisiert wird das Thema Pilgern in den fünf großen Weltreligionen. Neben der Entwicklung des christlichen Wallfahrens werden die Pilgerereignisse im Judentum, im Islam, im Hinduismus und im Buddhismus vorgestellt und bekannte Pilgerorte und -wege, typische Reiseabläufe sowie Reiseerlebnisse gezeigt.
 
 
Bergkamen präsentiert neue Ausstellung zu "Tischsitten"
 
Bergkamen - Mit dem Tisch in der Gegenwartskunst beschäftigt sich ab dem 16. September die Städtische Galerie "Sohle 1" in Begkamen. Etwa zwanzig unterschiedliche Positionen der Gegenwartskunst vereinigt die bis zum 13. November laufende Schau. Unter den Exponaten sind Arbeiten unter anderem von Ute Bartel, Mehtap Baydu, Bernhard Betz, Anita Brendgens, Gerhard W. Feuchter, Renate Frerich, Jae-Eun Jung oder Matthias Langer.
Darüber hinaus präsentiert die Galerie unter dem Titel "Interieur" 44 kleine Arbeiten von Künstlern auf Kuchentellern. Die Ausstellung ist Teil eines Kooperationsprojektes mit der Evangelischen Stadtkirche Unna und dem Frauensalon Unna - Bergkamen. Zu sehen sind malerische und grafische Arbeiten, Fotografien und Installationen.  Über die rein funktionale Bedeutung hinaus können Tische nach Angaben der Galerie auch Mittel der Kommunikation oder Repräsentation darstellen. Ihre Bedeutung im Zusammenhang mit Mahlzeit, Arbeit, Gespräch und Spiel deutet auf die Vielschichtigkeit des Themas hin.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 12 sowie von 14 bis 17 Uhr, samstags von 14 bis 17 Uhr sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Schmela-Haus zeigt erste Ausstellung zum Werk von Jordan Wolfson
 
Düsseldorf - In dem zur Kunstsammlung NRW gehörenden Schmela-Haus in Düsseldorf ist seit Donnerstag die erste Ausstellung zum Werk des amerikanischen Künstlers Jordan Wolfson in einem deutschen Museum zu sehen. Der 1980 geborene New Yorker, "Shooting-Star" der US-Kunstszene, widmet sich mit verschiedenen künstlerischen Gattungen der Erforschung unseres kulturellen Gedächtnisses, hieß es zum Start der bis zum 15. Januar nächsten Jahres laufenden Schau.
Die künstlerische Praxis Wofsons sei von einer ausgesprochenen Vielfalt geprägt, betonten die Kuratoren. So setzt sich der Künstler mit den Gattungen Malerei, Zeichnung und Fotografie genauso auseinander, wie mit dem Medium Film. Die Ausstellung zeigt sowohl ältere als auch neuere Werke und will das Schaffen des Künstlers "zum ersten Mal annähernd in seiner Gänze erfahrbar" machen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr und jeden ersten Mittwoch im Monat von 10 bis 22 Uhr geöffnet.
 
 
Museum Kunstpalast zeigt japanische Farbholzschnittmeister
 
Ausstellung "Samurai, Bühnenstars und schöne Frauen" ab Samstag in Düsseldorf
 
Düsseldorf - "Samurai, Bühnenstars und schöne Frauen" lautet der Titel einer Ausstellung im Düsseldorfer Museum Kunstpalast, die seit Samstag Kunstwerke japanischer Farbholzschnitt-Meister präsentiert. Die bis zum 15. Januar nächsten Jahres laufende Schau zeigt rund 80 Werke der Künstler Kunisada (1786 - 1865) und Kuniyoshi (1798-1861), die den Betrachter in eine farbenreiche, fantasievolle Traumwelt entführen.
Die Exponate wirken gelegentlich wie frühe Beispiele der heute so beliebten Mangas, der japanischen Comics. Nicht zuletzt deshalb gewinnen die beiden Meister aus dem 19. Jahrhundert international wieder mehr an Beachtung. Zu sehen sind Schauspielerbildnisse, Theaterszenen und Heldendarstellungen beider Künstler, außerdem Scherz- und Katzenbilder sowie Zeichnungen von Kuniyoshi. Die Ausstellung findet unter der Schirmherrschaft des Japanischen Generalkonsulats Düsseldorf im Rahmen der Feiern zum 150. Bestehen der deutsch-japanischen Beziehungen statt.
Das Museum erhielt Anfang der 1960er Jahre eine umfangreiche Schenkung japanischer Farbholzschnitte. Unter diesen Werken befinden sich alleine rund 220 Arbeiten von Kunisada und Kuniyoshi, die sich beide in ihren Werken durch fein abgestimmtes Kolorit und expressive Gesten der Dargestellten auszeichnen.
 
Die Ausstellung ist dienstags, mittwochs, freitags, samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie donnerstags von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
Internet: www.smkp.de
 
Redaktion: Frank Becker