Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt




Literaturfest auf Schloß Corvey mit Neuübersetzung der Isländersagas
 
Höxter/Detmold - Das Literaturbüro Ostwestfalen-Lippe präsentiert vom 15. bis 18. September auf Schloß Corvey bei Höxter mit einem großen Literaturfest erstmals die Neuübersetzung der Isländersagas mit Lesungen und einer internationalen Literaturkonferenz. Die Sagas entstanden im 13. und 14. Jahrhundert und erzählen vom Leben der ersten Siedler in Island. Ihr Stellenwert in der Weltliteratur sei einmalig, da sie Beispiele realistischen Erzählens im Mittelalter darstellten - 500 Jahre vor Erfindung des realistischen Romans, so das Literaturbüro in seiner Ankündigung.
Die Sagas handeln von Liebe, Macht, Recht und Versöhnung, sie berichten zudem von der Entstehung und der Bewältigung von Krisen. Die neu übersetzten Isländersagas werden in inszenierten Lesungen von bekannten Schauspielern vorgestellt wie etwa Michael Altmann, Fritzi Haberland, Matthias Habich, Corinna Harfouch und Angela Winkler. Zudem findet eine internationale Literaturkonferenz mit führenden Skandinavisten und Sagaforschrern aus Island, Dänemark, Schweden, Norwegen und Deutschland statt.
 
 
 
Kunsthalle Bielefeld zeigt "Picasso 1905 in Paris"
 
Bielefeld - Die Kunsthalle Bielefeld zeigt ab dem 25. September in einer Ausstellung, wie Pablo

Pablo Picasso, Frau im Hemd, 1905
Tate-Gallery, London
Picasso um das Jahr 1905 zu einem neuen, modernen Stil fand. Picassos Arbeit stehe im Kontrast zur farbverliebten fauvistischen Kunst, die ebenfalls um 1905 entstand, erklärte Kurator Thomas Kellein im Vorfeld der bis zum 15. Januar nächsten Jahres laufenden Schau. Zu sehen sind rund 100 Leihgaben aus internationalen privaten und öffentlichen Sammlungen, darunter viele erstmals in Deutschland präsentierte Gemälde und Zeichnungen. 
Im Vergleich zu Gemälden von Henri Matisse, André Derain und Mauraice Vlaminck, die ebenfalls zu sehen sein werden, wirkt Picassos Werk aus dieser Zeit laut Museum vor allem klassisch. Seine Bilder sind nicht bunt, "sondern zart, still und suchend", hieß es in der Vorankündigung. Picasso zeige sich in diesen Arbeiten als fleißiger und experimentierfreudiger Zeichner und Maler. Anhand historischer Fotografien, Dokumente und Filme wird in der Schau zudem ein authentisches Bild vom Stil und Leben Picassos auf dem Montmartre in Paris vermittelt.
1905 war ein Schlüsseljahr für Picasso. In seinem Atelier auf dem Montmartre entstanden nach der melancholischen "Blauen Periode" die helleren, von Gauklern und Zirkusartisten belebten Bilder seiner "Rosa Periode", so das Museum weiter.
 
 
 
Neusser Clemens-Sels-Museum wird 100 Jahre
 
Neuss - Im kommenden Jahr feiert das Clemens-Sels-Museum im rheinischen Neuss seinen 100. Geburtstag. Mit einer großen Auftaktveranstaltung im Januar beginne das umfangreiche Programm zum runden Jubiläum, teilte die Direktorin des Museums, Uta Husmeier-Schirlitz mit. Als besondere Höhepunkte können sich die Besucher auf die Ausstellungen "Jäger der verlorenen Geschichte" und "Sehnsucht nach Farbe - Von Moreau zu Matisse" freuen. Außerdem gibt es ein Projekt unter dem Titel "Unser Museum der Zukunft". Am 18. August nächsten Jahres wird der große Festakt zum Jubiläum stattfinden, an dem auch die Bürger der Stadt teilhaben sollen.
 
 
Der Wuppertaler Musiker Peter Brötzmann erhält Deutschen Jazzpreis
 
Wuppertal - Der Wuppertaler Musiker und Von-der-Heydt-Preisträger Peter Brötzmann erhält den

Foto © Karl-Heinz Krauskopf
diesjährigen Albert Mangelsdorff-Preis. Die auch als Deutscher Jazzpreis bezeichnete Auszeichnung ist mit 15.000 Euro dotiert. Dies teilte Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jung mit. Die höchste Auszeichnung für Jazzmusiker in Deutschland wird seit 1994
alle zwei Jahre durch die Union Deutscher Jazzmusiker vergeben. Der 70 Jahre alte Brötzmann war 1971 als Förderpreis- und 2005 als Hauptpreisträger mit dem Von-der-Heydt Kulturpreis der Stadt Wuppertal geehrt worden.
 
Der Preis wird am 18. September an Brötzmann übergeben, hieß es weiter. Der 1941 in Remscheid geborene Brötzmann konzertiert seit über 40 Jahren auf allen internationalen Festivals. In dieser Zeit wurde er eine der entscheidenden Persönlichkeiten der freien Improvisation. Nach ihm wurde eine bestimmte freie Spielart des Saxophons benannt, das so genannte "brötzen", hieß es in der Mitteilung der Stadt Wuppertal weiter.
 

Redaktion: Frank Becker