Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt




Musenblätter-Autor in neuer Anthologie
 
Wuppertal. Fünf Gedichte des Wuppertaler Autors Karl Otto Mühl, darunter auch einige bereits in den Musenblättern veröffentlichte, sind in die Anthologie "Schlafende Hunde II - Politische Lyrik in der Spaßgesellschaft" aufgenommen worden, teilt der Schriftstellerverband (VS) heute mit. Insgesamt wurden 44 Autoren ausgewählt. Die Buchpremiere findet am 21. Oktober in Leipzig im Rahmen des "Literarischen Herbstes" statt.

Texte von Karl Otto Mühl hier
: www.musenblaetter.de


Kunstsammlung zeigt "Move - Kunst und Tanz seit den 60ern"
 
Die Schau zeigt die Choreografie als gemeinsamen Nenner von Kunst und Tanz
 
Düsseldorf - "Move - Kunst und Tanz seit den 60ern" lautet der Titel einer Ausstellung in der Kunstsammlung NRW-K20 in Düsseldorf, die seit gestern erstmals einen Überblick über die historische und aktuelle Beziehung zwischen bildender Kunst, Tanz, Bewegung und Choreographie seit den frühen 1960er Jahren zeigt. Zu sehen sind Skulpturen und Installationen von Künstlern, Tänzern und Choreographen, die alle in ihrer Weise auf die Bewegungen der Besucher Einfluß nehmen, so Museumleiterin Marion Ackermann bei der Vorstellung der Schau.
Die Ausstellung mit einer Gesamtfläche von rund 2.500 Quadratmetern erkundet nach den Worten von Kuratorin Stephanie Rosenthal, wie Bewegung im Alltag zur treibenden Kraft bei der Entwicklung sowohl der zeitgenössischen Kunst als auch des Tanzes seit den 1960er Jahren gewesen ist. Sie überprüft, wie bildende Künstler in dieser Zeit die Choreografie als Mittel eingesetzt haben, um das Publikum zu ermutigen, Kunst mit dem ganzen Körper zu erfahren. Währenddem benutzten in den vergangenen zwei Jahrzehnten zunehmend Künstler die Mittel von Tanz und Performance auch, um herauszufinden, wie das Alltagsverhalten choreografiert und manipuliert wird.  
Die bis zum 25. September laufende Ausstellung umfaßt Arbeiten von Janine Antoni, Pablo Bronstein, Trisha Brown, Boris Charmatz, Lygia Clark, William Forsythe, Simone Forti, Dan Graham, Christian Jankowski, Isaac Julien, Mike Kelley, Maria La Ribot, Xavier Le Roy & Mårten Spångberg, Robert Morris, Bruce Nauman, João Penalva, Tino Sehgal, Franz Erhard Walther und Franz West. In Düsseldorf ergänzen ausgewählte Werke aus der eigenen Sammlung etwa von Carl Andre, Robert Morris oder Jackson Pollock die Ausstellung.
Die teilweise hohen Ausstellungsräume in der Kunstsammlung erinnerten bei der Präsentation der Exponate teils an Turnhallen aus Schulzeiten. Da fordert ein Dutzend Hula-Hoop-Reifen die Besucher zum Bauchschwung auf, da hängen dicke Kletterseile von der Decke herab, Recks warten auf ihre Benutzung, Holzbalken laden zum Balancieren ein, und es gibt auch eine Art Sandsack, der zum Abreagieren auffordert. Über allem prangt ein Zitat der vor zwei Jahren verstorbenen Choreografin Pina Bausch: "Es ist merkwürdig, daß schöne Dinge immer mit Bewegung zu tun haben."
Viele der Exponate wollen und dürfen - ganz im Gegensatz zu sonstigen Ausstellungen - benutzt werden. Lediglich die Kunstwerke aus dem eigenen Bestand des Museums sind für die Besucher auch in dieser Schau tabu. Etwa das riesige Gumminetz von Lygia Clark oder der zerschnittene Wandbehang aus schwarz-grauem Filz von Robert Morris. Nach der Hayward Gallery in London und dem Haus der Kunst in München ist Düsseldorf die einzige Station von "Move" in einem Museum, erklärte Ackermann.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Köln gründet Akademie der Künste der Welt
 
Köln - Der Rat der Stadt Köln hat in seiner Sitzung am Donnerstag mit großer Mehrheit grünes Licht für die Gründung der Akademie der Künste der Welt gegeben. Nach Angaben der Kommune vom Freitag ist die Akademie eine international besetzte und ausgerichtete Institution, die das Kulturleben der Domstadt ergänzen und die bestehenden Kultureinrichtungen zeitgenössischen und neuen künstlerischen Tendenzen der Welt öffnen soll.
Mit ihrem auf Kooperation angelegten Modell regt sie die etablierten Kultureinrichtungen dazu an, sich mit den internationalen und zeitgenössischen Entwicklungen weiterzuentwickeln, hieß es in der Mitteilung weiter. Kern der Akademie seien ihre Mitglieder, insbesondere außereuropäische Künstlerinnen und Künstler, die auf fünf Jahre berufen werden, sich mindestens einmal im Jahr in Köln treffen, die Stipendiaten auswählen und die Programmatik bestimmen. Die Akademie soll als Stiftung gegründet werden, hieß es weiter.
Ziel ist, daß die Akademie zu Beginn des kommenden Jahres ihr Programm beginnt, Stipendiaten auswählt, Veranstaltungen initiiert und so zur Internationalität der Kunststadt Köln beiträgt. Hierfür stehen zweckgebunden eine Million Euro pro Jahr als kommunale Förderung zur Verfügung. Das Land NRW hat laut Kommune zugesagt, sich an den Betriebskosten der Akademie der Künste der Welt zu beteiligen. Private Mittel sollen darüber hinaus eingeworben werden.
 
 
Caritas verleiht Kinderrechte-Preis "Justine"
 
Engagierte Kinder- und Jugendgruppen wurden ausgezeichnet
 
Köln - Der Diözesan-Caritasverband im Erzbistum Köln hat am Freitag den diesjährigen Kinderrechte-Preis "Justine" an engagierte Kinder- und Jugendgruppen verliehen. "Nur wer seine eigenen Rechte kennt, kann sie nutzen und für sie eintreten", betonte Caritasdirektor Frank Johannes Hensel bei der Preisvergabe. Er forderte die Mädchen und Jungen auf, zu Botschaftern der Kinderrechte zu werden. Der mit 1.000 Euro dotierte erste Preis ging an die Kinder der Klassen 3a und 3c der Gottfried-Kinkel-Grundschule aus Bonn Oberkassel.
"Matthes und Tom" heißt das Buch, das eine Lehrerin als "Open End-Geschichte" für ihre Schüler geschrieben hat und das diese mit viel Fantasie und eigenen Erfahrungen selbst zu Ende geführt und sich dabei intensiv mit dem Thema Kinderarmut auseinandergesetzt hatten. Den zweiten Preis von 750 Euro erhielt die Hildegardgruppe im Raphaelshaus aus Dormagen. Acht Mädchen im Alter von 12 bis 18 Jahren drehten den Film "Geboren um zu leben", der den Werdegang zweier Mädchen aus unterschiedlichen Familien beschreibt. Beiden fehlt es an elterlicher Fürsorge und sie finden schließlich Hilfe und Halt in einer Jugendeinrichtung.
Mit dem dritten Preis in Höhe von 500 Euro zeichnete die Caritas das Gemeinschaftsprojekt der Schulsozialarbeit des Caritasverbandes Düsseldorf, der Mosaikschule - Städtische Förderschule für geistige Entwicklung und der Gemeinschaftsgrundschule Gumbert-Schule aus. Zusammen stellten die Kinder und Jugendlichen ein Kunstprojekt zur Förderung der Stärken von Kindern mit und ohne Behinderung auf die Beine. Über den Sonderpreis von 300 Euro freute sich die Kindertagesstätte St. Hedwig des SKM Köln. Sie verfilmten ihr Theaterstück über Kinderrechte.
 
 
Konrad-von-Soest-Preis für Video-Künstlerin Johanna Reich

Münster/Minden/Köln
- Für ihre besonderen Leistungen auf dem Gebiet der Bildenden Kunst erhält die Video-Künstlerin Johanna Reich den diesjährigen, mit 12.800 Euro dotierten Konrad-von-Soest-Preis des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe. Wie der Verband am Freitag in Münster mitteilte, wird die seit 1954 vergebene Auszeichnung alle zwei Jahre im Wechsel mit dem "Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis" vergeben.

"Johanna Reich thematisiert in ihren Videoperformances Bild- und Erfahrungswelten, die auf reflektierte und zugleich hintergründige Art und Weise den Betrachter faszinieren", erklärte der Vorsitzende der Jury, Wolfgang Kirsch. In eigenständigen und einfallsreichen visuellen Experimenten lote die Künstlerin die Grenzen und Möglichkeiten künstlerischer Arbeit aus und liefere damit einen wichtigen Beitrag zur zeitgenössischen Kunst, hieß es weiter.
Die 1977 in Minden geborene Künstlerin studierte seit dem Jahr 2000 an der Kunstakademie Münster bei Paul Isenrath, Andreas Köpnick und Peter Schumbrutzki. Zwischenzeitlich absolvierte sie in Hamburg bei Gerd Roscher und Wim Wenders ein Gaststudium. 2006 wurde sie zur Meisterschülerin ernannt, 2007 machte sie das Examen. Danach war sie von 2009 bis 2011 zum Postgraduierten Studium an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Heute lebt und arbeitet sie in der Domstadt.
 
 
Kulturelles Forum Langenfeld zeigt "Niederländische Momente"
 
Langenfeld - Unter dem Titel "Niederländische Momente" präsenitert das Kulturelle Forum Langenfeld vom 30. Juli bis zum 23. Oktober Gemälde des 17. Jahrhunderts aus der Kunstsammlung der Universität Göttingen. Nach Angaben des Forums stammen die über 30 gezeigten Gemälde aus der Zeit zwischen 1600 und 1700. Die Niederlande waren in dieser Zeit eines der Zentren der europäischen Malerei. In der Werkstatt von Rubens etwa entstanden Werke für den Adel und kirchliche Auftraggeber. Im protestantischen Norden schufen Künstler Bilder für wohlhabende Kaufleute und die neu entstandenen Zünfte.
Landschaft, Genre, Mythologie, Historie, Seestücke und Porträts sind die Themen der ausgestellten Exponate. Präsentiert werden Werke von Salomon van Ruysdael, Jan Steen, David Teniers, Jan Bruegel d.Ä., Gerrit Lundens, Isaak van Ostade und weiteren Künstlern. Ergänzend und pointierend sind zudem Bilder des zeitgenössischen englischen Malers Tom Drake Bennett statt.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags bei freiem Eintritt von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet: www.kulturelles-forum-langenfeld.de

Redaktion: Frank Becker