Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Modellprojekt "Jedem Kind seine Stimme" aus Neuss gewinnt Bundeswettbewerb
 
Neuss - Das Modellprojekt "Jedem Kind seine Stimme" (JeKi-Sti) der Stadt Neuss hat in der Sparte Musik in der Grundschule den ersten Preis im größten deutschen Wettbewerb für Kulturprojekte an Schulen gewonnen. Anfang des Jahres erst hatte eine unabhängige Evaluation durch die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf die positiven Auswirkun­gen auf wissenschaftlicher Ebene erbracht, hieß es. Im jetzigen bundesweiten Wettbewerb habe sich JeKi-Sti gegen zahlreiche Projekte durchsetzen können. Nicht zuletzt durch die stetige Weiterentwicklung der Inhalte und des Konzeptes bis hin zur Vernetzung mit den anderen, instru­mentalpädagogischen Projekten der Musikschule, habe es überzeugen können.
Der Wettbewerb der Bildungsinitiative Kinder zum Olymp! wird seit 2004 von der Kulturstiftung der Länder jährlich unter der Schirm­herrschaft des Bundespräsidenten durchgeführt. An der Neusser Musikschule gibt es JeKi-Sti seit 2007. Aus­gangspunkt war die Überzeugung, daß musikalische Bildung wirklich alle Kinder erreichen muß, unabhängig von Herkunft oder sozialem Hintergrund.
 
 
Skulpturenmuseum Glaskasten Mark präsentiert Werke von Michaela Schweiger
 
Marl - Genau ein Jahr, nachdem die Künstlerin Michaela Schweiger für ihren Wettbewerbsbeitrag "Begleiter" mit dem 14. Marler Video-Kunst-Preis ausgezeichnet wurde, startete am 19. Juni eine Ausstellung ihrer Werke im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl. Die 1966 in Heidenheim geborene Schweiger richtet in "Begleiter" den Fokus auf die Gegenüberstellung von realen städtischen oder architektonischen mit künstlichen medialen Räumen, "in denen sie uns zu Begleitern ihrer gefilmten Reflexionen über die Lebens- und Arbeitswelt von Frauen verschiedener Generationen" werden läßt, hieß es in der Ankündigung der bis zum 31. Juli laufenden Schau.
Hierbei entziehen sich die Frauen den ihnen zugewiesenen Rollen immer wieder "durch kleine und größere Gesten", hieß es weiter. Aus Episoden alltäglichen Lebens entwickeln sich "nahezu surreale Szenen, die auf kleine Fluchten, tatsächliche Freiheiten und Utopien verweisen", zitierten die Aussteller die Künstlerin. Gleichzeitig findet ein steter Wechsel der Realitätsebenen statt, indem uns die Künstlerin in starken Bildern einerseits die Akteure im Klischee alltäglicher Lebenssituationen präsentiert, um dann andererseits übergangslos in die – wenn man so will – Kulissen und Dreharbeiten des Filmes zu wechseln.
 
Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Bildhauer Gerresheim arbeitet an neuem Heine-Denkmal
 
Düsseldorf - Der Bildhauer Bert Gerresheim arbeitet derzeit an einem neuen Denkmal für den weltweit wohl bekanntesten Sohn der Stadt Düsseldorf, den Dichter Heinrich Heine. Wie die Neue-Rhein-Zeitung in ihrer Donnerstagsausgabe berichtete, hat der 75 Jahre alte Künstler eine große Skulptur in Arbeit, die wie ein aufgeschlagenes Buch aussieht. Vorne sei der junge Heine zu erkennen und am Ende erwartungsgemäß der Alte in seiner Pariser Matratzengruft, hieß es unter Bezug auf Äußerungen Gerresheims. 
 
Im Inneren des Buches ist dem Bericht zufolge ein Umriß des Dichters so positioniert, daß er bei einem bestimmten Lichteinfall "wie eine Lichtgestalt" wirkt. Als Standort des neuen Denkmals ist der Campus der nach dem Dichter benannten Heinrich-Heine-Universität vorgesehen. Dort befindet sich bereits eine Bronze-Statuette, die den jungen Heine in nachdenklicher Pose zeigt. Dieses Werk entstand nach einem Werkstattmodell von Hugo Lederer. Gerresheim hatte vor 30 Jahren schon für die NRW-Landeshauptstadt einen riesigen bronzenen Heine-Kopf geschaffen. Im vergangenen Jahr schuf er eine Büste Heines, für die Walhalla in Donaustauf.
 
 
Vortrag über "Jüdische Rheinromantik" in der Landsynagoge Rödingen
 
Titz-Rödingen - Zum Thema "Jüdische Rheinromantik" hat der Landschaftsverband Rheinland für den 26. Juni in die Landynagoge Rödingen bei Titz eingeladen. Der stellvertretende Direktor des Düsseldorfer Heinrich-Heine-Instituts, Bernd Kortländer, beschäftigt sich an diesem Tag ab 15.00 Uhr mit dem Zusammenhang zwischen dem von Heine geprägten romantischen Bild des Rheins und der Frage nach einer möglichen "jüdischen Rheinromantik". Der Dichter Heine habe mit seinem "Loreley"-Gedicht das romantische Bild des Rheins wesentlich geprägt, so der Verband in seiner Ankündigung. In Heines Romanfragment "Der Rabbi von Bacherach" habe der Autor die rheinromantische Kulisse mit der bösen Wirklichkeit eines Judenpogroms im mittelalterlichen Bacharach zusammenprallen lassen. 
 
 
Sonderausstellung "Asterix" im Römermuseum Haltern
 
Haltern - Der kleine, unbesiegbare Gallier Asterix wird während der kommenden Sommerferien Stargast im Römermuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in Haltern sein. Wie ein Sprecher des Verbandes am Donnerstag mitteilte, würden derzeit über 500 Asterix-Artikel von der Wildschweinpastete über die Briefmarke bis zur Badezimmerfliese im Museumsdeopt gesichtet. Die interessantesten Exponate würden dann in der Schau zu sehen sein, hieß es weiter. Anlaß für die Ausstellung ist das diesjährige internationale Asterix-Fantreffen, das am 13. und 14. August im Römermuseum stattfindet.
 
 
 
"Trash People" von HA Schult kommen nach Telgte
 
Telgte - Die teilweise um die Welt gereisten "Trash People" des Kölner Künstlers HA Schult machen im Juli Station im münsterländischen Telgte. Der Aktionskünstler stelle 200 der 1,80 Meter großen und aus Müll gepressten Figuren in den Dümmertpark, teilte ein Sprecher der Stadt am Freitag mit. Ein "Seh-Container" verschaffe den Überblick über die geordnete Formation der Schrottarmee, die in den vergangenen 15 Jahren schon in Paris, Moskau, an der Chinesischen Mauer und in Kairo zu Gast waren. Zum Rahmenprogramm der Ausstellung gehören Führungen, eine Lesung am 7. Juli sowie ein Konzert am 17. Juli.
 
Internet: www.telgte.de